Einführung

Andalusien

Andalusien gehört sicher zu den reizvollsten Reisezielen Spaniens. Feurige Schönheiten à la Carmen, mutige Toreros in der Arena, rauschende Fiestas zu allen möglichen Anlässen - das sind die Klischees, die wir mit dem Süden der Iberischen Halbinsel verbinden. Aber weg vom Klischee, hinein in eine Urlaubsregion, die neben ihrem langen Küstenabschnitt eine reiche und bewegte Geschichte zu bieten hat.

Andalusien wurde von allen mediterranen und vorderasiatischen Hochkulturen beeinflusst. Aber vor allem die fast 800-jährige Araberherrschaft hat das Land geprägt. In den drei großen Städten Córdoba, Granada und Sevilla findet man große Denkmäler der maurischen Baukunst. Davon zeugt auch die Sprache. Viele spanische Wörter sind bis heute arabischen Ursprungs. Die Andalusier selbst sprechen einen Dialekt, der sich phonetisch erheblich vom Spanischen unterscheidet.

Sonnenanbeter verbinden mit dem Süden Spaniens die beliebte und sehr verbaute Mittelmeerküste Costa del Sol. Aber landschaftlich hat das Land sehr viel mehr zu bieten. Nur zwei Autostunde von der Küste entfernt, erreicht man die Sierra Nevada. Die Gipfel sind fast das ganze Jahr über mit Schnee bedeckt und laden im Winter zum Skifahren ein. In der südöstlichsten der insgesamt acht Provinzen der Region kann man sogar Afrika erleben, denn in Almería liegt die einzige Wüste auf unserem europäischen Kontinent.

Ein Höhepunkt im Süden Spaniens findet alljährlich in der Karwoche statt. Verhüllte Gestalten werden auf prunkvoll geschmückten Podesten mit barocken Heiligenstatuen meilenweit durch die Gassen getragen. Tausende von Gläubigen sind unterwegs und feiern die Semana Santa, die von religiösen Brüderschaften organisiert wird. Am sehenswertesten und berühmtesten ist die Semana Santa in den Städten Sevilla, Granada, Córdoba, Cádiz, Málaga, Jaén, Almería und Toledo. Daneben begehen auch viele kleinere Städte und Orte ihre Feierlichkeiten, oft mit ganz eigenen Traditionen.

 

Andrea Rickert