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Wale: Bedrohte Riesen der Meere

Wer sind die nächsten Verwandten der Wale?

Die nächsten Verwandten der Waltiere sind die Flusspferde und die Wiederkäuer. Wale und Delfine, die zusammen die Ordnung der Waltiere (Cetacea) bilden, gibt es weltweit. Von welchen landlebenden Säugern sich die Wale ableiten, war lange Zeit unklar und erst molekularbiologische Vergleiche brachten in den 1990er Jahren die tatsächlichen Verwandtschaftsverhältnisse ans Licht.

Übrigens: Vor rund 60 Millionen Jahren eroberten die Wale die Ozeane und vermutlich vor etwa 30 Millionen Jahren spalteten sie sich in die Bartenwale (Mystacoceti) und die Zahnwale (Odontoceti) auf. Heute sind die Zahnwale, die sich von Fischen, Kraken und anderen Meeressäugern ernähren, mit 72 Arten in der Überzahl; dafür brechen einige der 13 Bartenwalarten, die vor allem Kleinkrebse und Ähnliches fressen, alle Größenrekorde.

Seit wann werden Wale gejagt?

Auf jeden Fall schon sehr, sehr lange! Jungsteinzeitlichen Felsritzzeichnungen ist zu entnehmen, dass die Menschen in Norwegen bereits vor über 4000 Jahren Wale jagten. Im Mittelalter erlegten Wikinger und Basken vor allem Grönland- und Glattwale, da diese langsam schwimmen und die toten Tiere aufgrund ihres hohen Ölgehalts nicht untergehen. Später drangen Engländer und Niederländer mit ihren Fangschiffen immer weiter in Richtung Arktis vor. Bereits im frühen 18. Jahrhundert hatten sie die Grauwale im Nordatlantik ausgerottet. In Japan kam die Waljagd um 1600 auf.

Durch Überjagung kam der europäische Walfang im 19. Jahrhundert fast zum Erliegen; außerdem wurden viele früher aus Walen gewonnene Handelsgüter nach und nach ersetzt. Nach dem Zweiten Weltkrieg übernahmen endgültig die Japaner und die Sowjets die führende Rolle; sie waren nicht nur auf den wertvollen Walrat aus, sondern auch auf den aus Blubber gewonnenen Tran und das Fleisch; was für den menschlichen Verzehr nicht geeignet war, wurde zu Tierfutter verarbeitet.

Nachdem Grauwal, Nordkaper und Grönlandwal schon fast ausgerottet waren und sich zeigte, dass auch unter Schutz gestellte Arten weiterhin erlegt wurden, wurde 1946 die Internationale Walfangkommission gegründet. Ihr Einfluss blieb aber begrenzt, da sie die vereinbarten Fangquoten bzw. -verbote kaum kontrollieren konnte. Immerhin erholten sich nach einem 1972 von den USA und der UNO verhängten Fang- und Handelsverbot die Bestände der Buckel- und Blauwale, aber um den Nordkaper steht es nach wie vor schlecht.

Warum haben Wale eine dicke Speckschicht?

Damit sie im Wasser nicht erfrieren! Denn zu den Anpassungen an den Lebensraum Wasser gehört neben dem stromlinienförmigen Körper auch eine bis zu 50 Zentimeter dicke, isolierende Speckschicht unter der Haut, der sog. Blubber. Darüber hinaus fehlen die äußeren Ohren und die Tiere haben für ihr Leben im Wasser verschiedene Flossenformen ausgebildet: die Fluke, wie die im Unterschied zur Fischschwanzflosse waagerecht orientierte, knochenlose Hinterflosse der Wale bezeichnet wird, die mit ihrem Auf und Ab für den Vortrieb sorgt; die Flipper, wie die Seitenflossen genannt werden, und die Finnen, die ebenfalls knochenlosen Rückenflossen. Die Haut der Wale ist oftmals gerillt oder durch ein Sekret besonders widerstandsarm, so dass beim Schwimmen kaum bremsende Turbulenzen entstehen. Die Zitzen der Weibchen und der Penis der Männchen werden, wenn sie nicht im Einsatz sind, eingezogen oder unter Hautfalten verborgen. Dass viele Wale in kürzester Zeit sehr tief tauchen und wieder auftauchen können, liegt an ihren verhältnismäßig kleinen Lungen: Da sie wenig Stickstoff einatmen, bilden sich beim Auftauchen im Blut nicht jene gefährlichen Dekompressionsblasen, die menschlichen Tauchern so zusetzen.

Spritzen Wale mit ihrer Fontäne Wasser in die Luft?

Nein. Denn die Fontänen, deren Form Experten oft schon zur Bestimmung der Art ausreicht, bestehen nicht etwa – wie man früher annahm – aus Wasser, sondern aus der verbrauchten Atemluft, die der Wal mit mehreren Atmosphären Druck durch ein oder zwei Blaslöcher ausstößt. Diese Nasenlöcher sind im Laufe der Evolution von der Front auf die »Stirn« gewandert und bei vielen Arten miteinander verschmolzen. Arten mit zwei nebeneinander liegenden Löchern erzeugen v-förmige Fontänen. Während bei kleineren Arten der Blas (wie die ausgestoßene Luft auch bezeichnet wird) kaum zu sehen ist, wird er bei größeren bis zu acht Meter hoch. Das Atemholen bewerkstelligen die Tiere äußerst schnell: In nur ein bis zwei Sekunden stoßen sie jeweils zwei Kubikmeter Luft aus und saugen sie wieder ein. Beim Schwimmen unter der Oberfläche holen Wale alle ein bis zwei Minuten Luft; bei längeren Tauchgängen kann das Intervall – zumindest beim Pottwal – auf über eine Stunde ausgedehnt werden.

Gibt es Wale, die in Flüssen leben?

Ja. Die Fluss- oder Süßwasserdelfine leben in den Küstengewässern und Flusssystemen Süd- und Südostasiens sowie Südamerikas. Typische Kennzeichen sind das schnabelähnliche, lange Maul und ein äußerst beweglicher Hals.

Im Oberlauf des Amazonas beispielsweise ist der Rosa Amazonasdelfin (Inia geoffrensis), auch Butu, Buffo oder Tonina genannt, zu Hause, den die Indios als heiliges Tier verehren. Seine Haut ist an der Oberseite dunkel-blaugrau, an der Unterseite rosa gefärbt (daher der Name); er wird bis zu 2,50 Meter lang und 85 bis 130 Kilogramm schwer. Obwohl er recht gut sieht, ortet er seine Beute auch mithilfe von Tasthaaren am Maul. Der in Mittel- und Südamerika heimische Weiße Flussdelfin (Sotalia fluviatilis) kann, anders als der Amazonasdelfin, sowohl in Süß- als auch in Salzwasser leben.

Übrigens: Auch in Deutschland kann man ab und zu einen Wal in freier Natur zu Gesicht bekommen. So wird sich vielleicht der ein oder andere noch an den Weißwal oder Beluga (Delphinapterus leucas) erinnern, der 1966 den damals noch sehr schmutzigen Rhein hinaufschwamm, bis zum Rolandseck südlich von Bonn – 400 Kilometer vom Meer entfernt – vordrang und dann seelenruhig kehrtmachte. Die Experten sind sich uneins, ob sich das »Moby Dick« getaufte Weibchen verirrt hatte oder ganz bewusst auf Entdeckungsreise gegangen war.

Wie funktioniert die Echoortung bei Walen und Delfinen?

Über die sog. Melone, wie die vorgewölbte Stirnpartie über der Schnauze in der Fachsprache bezeichnet wird. Dieses im Tierreich einzigartige Organ, das überwiegend aus Fett besteht, spielt eine herausragende Rolle bei der Echoortung. Dieser ausgeklügelten Technik, die mit Ultraschallwellen arbeitet, bedienen sich Wale und Delfine, um Feinde oder Beute zu lokalisieren und sich zu orientieren.

Die Melone bündelt dabei die Schallwellen und strahlt sie nach vorn ab. Die vom Zielobjekt reflektierten Schallwellen werden von einem Fettkanal im Unterkiefer aufgefangen und zum Mittelohr geleitet. Auswertung und Weiterverarbeitung der Informationen erfolgen dann im hochentwickelten Gehirn. Wie effektiv dieses Echolot arbeitet, zeigt der Umstand, dass Delfine in einem Schwarm einen einzelnen Fisch erkennen und sogar die Stärke des Schwarms ermitteln können.

Wer ist der größte Zahnwal?

Der Pottwal (Physeter catodon), dessen Männchen eine Länge von bis zu 18 Metern erreichen können. Mit seinem monströs großen, im Profil geradezu rechteckigen Kopf, dem sehr schmalen Unterkiefer und der stark geriffelten Haut ist er unverwechselbar. Der Kopf enthält einen riesigen Hohlraum, der mit Bindegewebe und Walrat gefüllt ist, einem wachsartigen Öl, das einst als Schmiermittel und als Basis für Kosmetika und Arzneien begehrt war. Früher hielt man es für den Spermavorrat des Tieres, heute gibt es zwei andere Theorien: Es könnte die Schallwellen der Echolotklicks fokussieren, mit denen der Pottwal in der finsteren Tiefsee Tintenfische ortet, oder der Steuerung des Auftriebs dienen.

Übrigens: 1851 kam ein Pottwal auch zu literarischer Ehre. Damals erschien der berühmte Roman »Moby Dick« des amerikanischen Schriftstellers Herman Melville (1819–1891). Im Mittelpunkt der Geschichte steht ein weißer Pottwal, der dem Kapitän eines Walfängers ein Bein abgerissen hat und deshalb von ihm verfolgt wird.

Ist der Killerwal wirklich ein Killer?

Nein, im Gegenteil, er zeigt sogar ein ausgesprochenes Sozialverhalten! Erfreulicherweise ließ sich in den letzten Jahren bei dem als Killerwal verschrienen Orca oder Schwertwal (Orcinus orca), der diesen Namen übrigens seiner hohen, schlanken Rückenfinne verdankt, ein bemerkenswerter Imagewandel feststellen: Spätestens seit den erfolgreichen »Free Willy«-Filmen weiß jedes Kind, dass auch große Zahnwale liebens- und schützenswerte Wesen sind.

In Schulen – so werden die sozialen Verbände der Wale auch genannt – von fünf bis 100 Tieren machen die bis zu 37 Kilometer pro Stunde schnellen Orcas Jagd auf Seeelefanten und andere Robben oder treiben Fischschwärme in enge Buchten; gehen sie allein auf Beutefang, setzen sie andere raffinierte Techniken ein: Sie kippen Eisschollen um, um die darauf ruhenden Pinguine oder Robben zu erwischen, oder »surfen« gar mit einer Welle an den Strand, wo sie sich ein Robbenjunges schnappen und mit der nächsten Welle wieder im Meer verschwinden.

Übrigens: Auch Bartenwale können dem Menschen nicht gefährlich werden, denn sie könnten so große Beute gar nicht fressen! Bartenwale filtrieren Wasser, um an ihre Nahrung zu gelangen, und sind auch sonst sehr friedliche Tiere.

Sind Wale musikalisch?

Ja, sind sie. Und sie singen auch gerne und viel! Innerhalb einer Gruppe ähneln sich die Lieder der Bullen sehr, verändern sich aber im Laufe der Zeit: Nach zehn Jahren ist keine Ähnlichkeit mehr zu erkennen. Verschiedene Populationen haben klar unterscheidbare Repertoires; allerdings konnte man nachweisen, dass manche »Hits«, die von einer australischen Westküstenpopulation gesungen wurden, an der Ostküste imitiert wurden und innerhalb von zwei Jahren die alten dortigen Lieder verdrängt hatten. Offenbar war mindestens ein Männchen nach Osten abgewandert und hatte seine neuen Nachbarn mit seinen Melodien »angesteckt«. Der Gesang der Buckelwale ist also ein kulturelles Phänomen. Die Lieder sind aus melodischen Strophen aufgebaut, die in einer bestimmten Abfolge vorgetragen werden und ihrerseits aus mehrfach wiederholten Phrasen bestehen. Ein Lied kann zehn Minuten dauern, und vor allem die Männchen singen in der Paarungszeit sehr ausdauernd, manchmal 24 Stunden lang. Treffen sie auf ein Weibchen, so verstummen sie und umwerben es durch spielerische Bewegungen. Auch bei Kontakt zu einem anderen Männchen wird der Gesang eingestellt, um den Konkurrenten zu verjagen.

Sind Delfine wirklich intelligent?

Ja. Das gilt heute als gesichert. Es ist ihre Intelligenz, die neben ihrer Spielfreude eine Begegnung mit diesen Säugern zu einem unvergesslichen Erlebnis gestaltet. Deshalb werden Delfine auch gelegentlich zur Therapie vor allem von kontaktgestörten Kindern eingesetzt: Im Verlauf solcher Therapien bauen die Kinder zunächst eine angstfreie Beziehung zu den Tieren auf, spielen mit ihnen und lernen, dass man sich auf Delfine verlassen kann. Als Folge sind die Kinder eher bereit, sich auch auf den Therapeuten und andere Menschen einzulassen.

Schon in der Antike galt der Delfin als besonders intelligentes und anmutiges Tier, was sich in zahlreichen Legenden und Sagen niederschlug. So heißt es, der Musiker Arion sei bei einer Mittelmeerüberfahrt von der Besatzung seines Schiffes ausgeraubt worden und habe, als man ihm einen letzten Wunsch vor seinem Tod gewährte, mit seinem Gesang und Leierspiel Delfine herbeigerufen. Dann sei er über Bord gesprungen und habe sich von den Tieren an das Ufer tragen lassen. Lange wurden solche Geschichten als Seemannsgarn abgetan, aber es gibt verbürgte Berichte über Delfine, die bewusstlose Menschen an der Oberfläche gehalten und sie an den Strand bugsiert haben. Höchstwahrscheinlich ist dies kein bewusster artübergreifender Altruismus, sondern eine Instinkthandlung, die normalerweise bei verletzten Artgenossen einsetzt, um diese vor dem Ertrinken zu bewahren. Oft nehmen dabei zwei Tiere das verletzte in ihre Mitte und halten sein Atemloch über Wasser.

Weshalb sind die meisten Wale so groß?

Weil solche Riesenkörper im kalten Meerwasser eindeutige Vorteile haben: Da die Oberfläche des Körpers im Verhältnis zu seinem Volumen besonders klein ist, verlieren die Tiere vergleichsweise wenig Wärme, und zum anderen kann der größere Körper mehr Sauerstoff speichern, was ihnen lange und tiefe Tauchgänge ermöglicht. Ihre Nahrung nehmen Bartenwale mithilfe von langen, dichten, wie Lamellenvorhänge vom Oberkiefer herabhängenden Hornplatten auf, den sog. Barten, die als Filtrierapparat dienen.

Von den 13 Arten der Bartenwale (Unterordnung Mystacoceti) werden drei über 20 Meter lang: neben dem unangefochtenen Rekordhalter, dem maximal 30 Meter langen und 150 Tonnen schweren Blauwal (Balaenoptera musculus), noch zwei weitere Angehörige der Furchenwalfamilie (so genannt wegen des gefurchten oder gefältelten Kehlsacks, der sich bei der Aufnahme eines großen Meerwasserschlucks aufbläht und beim Durchseihen allmählich wieder zusammenlegt), nämlich der Finnwal (Balaenoptera physalus), der ebenfalls 27 Meter erreichen kann, aber leichter gebaut ist als der Blauwal, und der Seiwal (Balaenoptera borealis). Bei allen sind die Unterarten auf der Südhalbkugel größer als die in den Nordmeeren lebenden Vertreter, außerdem sind die Weibchen deutlich größer als die Männchen.

Was suchen Blauwale im kalten Packeis?

Nahrung, denn sie ernähren sich überwiegend von Krill, der sich im Sommer in Polnähe massiv vermehrt. Blauwale dringen weiter vor als alle anderen Walarten und sind dann häufig sogar im Packeis anzutreffen. Nachdem sie sich drei bis vier Monate lang vollgefressen haben, kehren sie in die gemäßigten Zonen zurück, wo dann meist Begattung und Geburt stattfinden. Blauwalkälber bringen bei der Geburt bereits stattliche zwei Tonnen auf die Waage und sind etwa 7 Meter lang. Da die mütterliche Milch einen Fettgehalt von über 40 Prozent hat, legen sie jeden Tag bis zu 90 Kilogramm an Gewicht und etwa 4,5 Zentimeter an Länge zu. Schon kurz nach der Geburt können sie dank dieser nahrhaften Kost ihre Mütter auf der über 3000 Kilometer langen Frühlingswanderung zum Polarkreis begleiten. Blauwale, die ihren Namen übrigens ihrer stahlgrauen Körperfärbung verdanken, bilden normalerweise keine großen Schulen, sondern ziehen allein oder allenfalls zu dritt durch die Weltmeere. Bei der Wanderung zu ihren »Weidegründen« bilden meist ältere Tiere und schwangere Kühe die Vorhut und die Jugendlichen die Nachhut.

Warum reißen Grönlandwale das Maul so weit auf?

Weil ihnen auf diese Weise ihre Beute direkt ins Maul schwimmt, denn den geselligen, große Schulen bildenden Grönlandwalen (Balaena mysticetus) fehlt der gefältelte Kehlsack. Deshalb pflügen sie einfach mit offenem Maul durch Planktonschwärme, bis sich genügend Krebse und Fische an ihren Barten festgesetzt haben. Dann klappen sie den Unterkiefer hoch und verschlucken die Ausbeute. Grauwale (Eschrichtius robustus) mit ihren sehr kurzen Barten bedienen sich dagegen einer anderen Technik: Sie durchwühlen den Meeresgrund und saugen Wasser, Sand und Schlamm ein. Beim Auspressen dieser Mischung wird die Beute dann ausgesiebt.

Wussten Sie, dass …

der Blauwal (Balaenoptera musculus) mit bis zu 30 Metern Länge und 150 Tonnen Gewicht das größte Säugetier auf Erden ist?

ein ausgewachsener Blauwal im Sommer schätzungsweise vier Tonnen Krill am Tag verschlingt?

der Darm des Pottwals (Physeter macrocephalus) mit 160 Metern Länge aus noch unbekannten Gründen viel länger ist als der anderer Wale?

Ist der Wal ein Fisch?

Wale sind keine Fische, sondern Säugetiere! Sie sind aber so perfekt an das Leben im Wasser angepasst, dass man sie lange für Fische hielt. Erst Carl von Linné stellte 1758 klar, dass es sich um Säugetiere handelt: Sie gebären lebende Junge, ernähren diese mit Milch und halten ihre Körpertemperatur selbst in den arktischen Gewässern konstant bei 36 bis 37 Grad Celsius.

Wussten Sie, dass …

früher die gedrillten Stoßzähne der Narwale für den Stirnschmuck der legendären Einhörner gehalten wurden?

Pottwale mehr als anderthalb Stunden und über 2000 Meter tief tauchen können?

Grauwale stärker als andere Großwale von parasitischen Krebstieren wie Seepocken und Walläusen heimgesucht werden?

Bartenwale während des Sommers etwa drei bis vier Prozent ihres Körpergewichtes an Krill und anderen marinen Kleintieren aufnehmen, also ungefähr 500–700 Millionen Tonnen?

Parfüm aus Walexkrementen – gibt es das?

Ja, und es ist sogar sehr begehrt! Pottwale produzieren bei der Verdauung eine »Ambra« genannte Substanz. Diese zunächst klebrigen und stinkenden, nach der Ausscheidung aber wohlriechenden graumelierten, faserigen Klumpen wurden früher zur Parfümherstellung genutzt und werden immer noch in der Homöopathie eingesetzt. Da der Handel mit Pottwalprodukten heute verboten ist, nutzt man nur noch natürlich abgegebene Ambraklumpen.

Wussten Sie, dass …

die Grauwale (Eschrichtius gibbosus) bis zu 20 400 Kilometer im Jahr zurücklegen und damit die längsten Wanderungen durch die Weltmeere unternehmen?

ein Wal neben 1200 bis 36 000 Litern Tran auch etwa 1000 Kilogramm Fischbein liefert?

Fischbein aus den langen fransigen Barten vor allem des Grönlandwales hergestellt wird?

Wie verläuft das Familienleben der Orcas?

Die Kinderbetreuung wird von älteren Kühen übernommen! Diese werden zuweilen 100 Jahre alt, übernehmen aber etwa ab dem 40. Lebensjahr Gouvernantenaufgaben, anstatt weiter alle drei Jahre ein Kalb zu gebären.

Schwertwale gebären nach 16 Monaten in »Steißlage«, Fluke voran, wie bei den anderen Delfinen. Der Anblick führte Seeleute zu dem Glauben, die Tiere würden auf diese Weise kurz vor der Geburt schwimmen lernen. Die Milch der Delfine ist außerordentlich fettreich und wird in den Mund des Jungtieres eingespritzt, sobald es an eine Zitze »angedockt« hat. Die bis zu neun Meter langen Bullen in einer Herde sind normalerweise die Söhne oder Brüder der Muttertiere, die den Kern der Familienverbände bilden.

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