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Der Blick in den Himmel und auf die Erde

Quelle: TOBIS FILM GMBH & CO. KG

Der Schauplatz: Alexandria in Ägypten

Das Agora-Team begab sich nach Fort Ricasoli auf Malta, um dort die grandiosen Filmsets zu errichten, ein Setting, das Gebäude im griechisch-römischen Stil besitzt, den großen Platz, der dem Film seinen Titel gab, eine römische Präfektur, heidnische Tempel, christliche Kirchen, ein griechisches Amphitheater, Hypatias Vorlesungssaal und die mythischen Straßen Alexandrias mit seiner legendären Bibliothek.

"Zu dieser Zeit war Alexandria ein sehr bunter Ort, etwa so, wie wir es heute in New York, London und anderen großen europäischen Hauptstädten erleben. Es zog die Leute dorthin, und das unterstützte die Vielfalt. Nicht alle Konsequenzen daraus waren positiv, aber das Gemisch funktionierte. In der Antike reisten die Menschen nicht so viel wie heute. Die überwiegende Mehrheit von ihnen entfernte sich nur wenige Kilometer von ihrem Geburtsort. Alexandria, dessen Bewohner von überall herkamen (Afrikaner, Nordeuropäer, Latinos, Inder, Menschen aus den Nahen Osten) war deshalb einer der kosmopolitischsten Orte des Erdballs. Eine Stadt mit einem vielfältigen Nachtleben, ein Ort, an dem man Neues ausprobieren und die unterschiedlichsten Leute treffen konnte. Da überrascht es nicht, dass auch verschiedene philosophische Schulen in Alexandria nebeneinander existierten, weil die Menschen ihre Ideen miteinander austauschen wollten", erklärt Justin Pollard. "Der Film ist unglaublich realistisch. Doch als ich das Skript las, stellte ich mir Alexandria immer in einem modernen Kontext vor, angetrieben von wissenschaftlichen, philosophischen und religiösen Welten, die einander umkreisten. Deshalb sah ich Alexandria wie das heutige New York, aber auch wie Palästina. Ich hatte das Gefühl, der Film sollte weder modern noch antik, sondern in einem universell gültigen Zeitrahmen angesiedelt sein, denn wir erzählen von der Allgemeingültigkeit menschlicher Erfahrung und menschlicher Gefühle", meint Kameramann Xavi Giménez.

 

"Ich glaube, um die heutigen Zuschauer zu gewinnen, muss man mehr zeigen als den architektonischen Stil, der zu jener Zeit bestimmend war. Natürlich gibt es Elemente in Alexandrias verlorener Architektur, die klare Hinweise darauf geben, wie die Stadt damals aussah. Noch wichtiger ist es aber zu zeigen, dass die Stadt ein enormer Schmelztiegel der Kulturen war, die die unterschiedlichsten architektonischen Stile in die Straßenzüge einbrachten. Wir reden über Griechenland, Rom und natürlich Ägypten (wo die Stadt errichtet wurde). Ich glaube, das Interessante an diesem Projekt ist, dass wir während des Gestaltungsprozesses tiefer und tiefer in die Bedeutung dieser Tatsache vordringen konnten", sagt Guy Dyas, der für die Ausstattung des Films verantwortlich ist. "Städte entstehen und vergehen nicht über Nacht, sie durchlaufen eine allmähliche Entwicklung. Die Inspiration für das Design der Stadt war das Alexandria, wie es einst ausgesehen haben muss. Wir haben es nicht nach dem Vorbild Roms oder Athens erbaut. Meiner Meinung nach neigen Städte dazu, lebendiger und realistischer zu wirken, wenn man den Zuschauern mehr als nur Ruinen bietet und ihnen zeigt, wie es war, dort zu leben, wie die Stadt immer weiter wuchs."

 

 

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