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Die Olympischen Sommerspiele von Athen 2004

Im Jahr 2004 kehrten die Olympischen Spiele an ihre geistige Geburtsstätte nach Griechenland zurück. Die griechische Hauptstadt Athen richtete die Spiele mit mehr als 10 200 Athleten aus 200 Ländern aus.

Die Wurzeln der Olympischen Spiele reichen bis ins zweite Jahrtausend v. Chr. zurück. In Griechenland entstand die wohl früheste Form eines großen Sportwettstreits verschiedener Staaten, für die ab der Zeit um 776 v. Chr. offizielle Siegerlisten dokumentiert sind. Athen selbst richtete 1896 die ersten Olympischen Spiele der Neuzeit aus. Mit der Rückkehr Olympias 2004 nach Athen schießt sich in den Augen der Griechen der Kreis der Sportgeschichte.

Die Sprinter (v.l.) Obadele Thompson (Barbados), Maurice Greene (USA), Asafa Powell (Jamaika), Francis Obikwelu (Portugal), Shawn Crawford (USA), Justi Gatlin (USA), Aziz Zakari (Ghana) und Kim Collins (St. Kitts and Nevis) sind am 22.08.2004 bei den olympischen LeichtathletikWettbewerben in Athen im 100mFinale unterwegs. Der 22jährige Hallenweltmeister Justin Gatlin (3.v.r.) siegt in der Jahresweltbestzeit von 9,85 Sekunden und holt Gold. Silber geht an Francis Obikwelu (4.v.l.) in 9,86 und Bronze an Maurice Greene (2.v.l.) in 9,87 Sekunden.
dpa Picture-Alliance GmbH, Frankfurt/Empics Adam Davy
Das Interesse an der Ausrichtung der Spiele erreichte zu Beginn der Bewerbungsphase Mitte der 1990er Jahre ein gänzlich neues Niveau. Bis zum Bewerbungsschluss am 10. Januar 1996 hatten folgende Länder ihre Anträge beim IOC eingereicht: Russland, Schweden, Frankreich, Argentinien, Brasilien, Italien, Puerto Rico, Südafrika, die Türkei, Spanien und Griechenland. Am 6. März 1997 stellten die Nationalen Olympischen Komitees der einzelnen Bewerberländer ihre Konzepte dem Auswahlgremium des IOC vor. Die ursprüngliche Liste wurde daraufhin auf fünf Kandidaten reduziert: Stockholm, Rom, Buenos Aires, Kapstadt und Athen, Nach der Enttäuschung über den verpassten Zuschlag für die Jahrhundertspiele 1996 präsentierte Athen ein überzeugendes Konzept. Es beinhaltete Pläne zur Verringerung der städtischen Luftverschmutzung durch Reduzierung des Verkehrs und den Einsatz von Wind- und Solarenergie sowie weitere Maßnahmen zum Schutz der Umwelt. In Verbindung mit der Zusage, modernste Sporteinrichtungen zu schaffen, nahm Athen das IOC für sich ein. Am 5. September 1997 wurde Athen als Austragungsort der Olympischen Spiele 2004 bekannt gegeben.

Die Vorbereitungen Athens glichen einer Achterbahnfahrt. Das Ausmaß der Umgestaltung in der Stadt war immens. Mit einem Budget von 13 Mrd. US-Dollar umfasste die Stadtentwicklung den Bau 28 neuer Hotels, die Anlage eines neuen internationalen Flughafens sowie zahlreicher olympischer Sporteinrichtungen. Das enorme Ausmaß dieses Vorhabens gab Anlass zur Sorge – zwischenzeitlich lief Athen nach Meinung des damaligen IOC-Präsidenten Gefahr, aufgrund des zeitlichen Verzugs zahlreicher grundlegender Bauprojekte die Spiele abgeben zu müssen. Unter der Präsidentschaft Jacques Rogges hat das IOC wieder mehr Zuversicht ausgestrahlt.

Von diesen Schwierigkeiten abgesehen, wurden die Spiele 2004 so aufregend wie eh und je. Die hohen Erwartungen wurden voll erfüllt, der Geburtsort der modernen Olympischen Spiele sorgte mehr als hundert Jahre nach deren Anfängen für unvergessliche Spiele.

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