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Earth Hour - eine Stunde für die Erde

aus der wissen.de-Redaktion

Wenn viele dasselbe zur gleichen Zeit machen, lässt sich eine Menge bewegen. Dieses Motto könnte über der „Earth Hour“ stehen, einer Idee, die seit 2007 Jahr für Jahr aufs Neue aufgegriffen wird: Zu einer bestimmten Stunde schalten so viele Menschen wie möglich das Licht aus. Diese Aktion soll an die begrenzten Ressourcen unseres Planeten erinnern – und das Bewusstsein für ökologische Belastungen erhöhen. Die „Earth Hour“ wird von bedeutenden Umweltorganisationen wie dem World Wildlife Found (WWF), aber auch von Stadtverwaltungen und sogar von Konzernen gefördert.

Steckdose mit Schalter
Fotolia.com/Aamon
Am Anfang der „Earth Hour“ steht die australische Metropole Sydney. Hier konnten am 31. März 2007 mehr als 2,2 Millionen Haushalte davon überzeugt werden, eine Stunde lang das Licht auszuschalten. Anlass für die Aktion waren Australiens überdurchschnittlicher Ausstoß an Kohlenstoffdioxid (CO2) und die Gefahr, die hiermit für das Klima verbunden ist. Die „Earth Hour“ sollte ein Bewusstsein für Energieverschwendung schaffen und daran erinnern, dass Strom zumeist auf Kosten der Umwelt erzeugt wird. Obwohl der organisatorische Aufwand hoch war, engagierte sich sogar die Stadtverwaltung von Sydney für die Idee. Der Lohn: Im Juni folgte London und im Oktober San Francisco. Die „Earth Hour“ begann, Kreise zu ziehen.

Nach den drei Städten kam es nun zu länderübergreifenden Initiativen. Parallel zum Weltklimagipfel wurde am 8. Dezember 2007 das Licht in Deutschland, Österreich und der Schweiz ausgeschaltet – zwar nur für fünf Minuten, aber ein Anfang war gemacht. In den kommenden Jahren wurde die „Earth Hour“ weltweit und tatsächlich für sechzig Minuten durchgeführt. Dabei schalteten nicht nur Privathaushalte das Licht ab. Besondere Aufmerksamkeit erhielten stets die international bekannten Sehenswürdigkeiten wie das Empire State Building, der Eiffelturm und das Brandenburger Tor, um nur einige zu nennen. Die Idee der „Earth Hour“ hatte sich durchgesetzt – und demonstrierte die Notwendigkeit des Energiesparens auf unübersehbare Weise.

Allerdings: Mit konkreten Forderungen verbunden ist die „Earth Hour“ nicht. Sie versteht sich als rein symbolischer Appell, im täglichen Umfeld auf Energieverschwendung zu achten und diese – wenn möglich – zu minimieren. Dass man sich hiermit nicht zufrieden geben muss, zeigte bereits 2007 die Aktion „Licht an – aber richtig!“ Die Initiatoren forderten auf, lieber auf Ökostrom umzusteigen und Energiesparlampen zu benutzen, um wirklich dauerhaft etwas für das Weltklima zu tun. Das ist noch heute aktuell. Doch beide Ansätze schließen sich ja keineswegs aus. Wer also wirklich etwas tun will, der kann sich zu Hause um die Energiebilanz kümmern – und zur „Earth Hour“ zusätzlich das Licht ausschalten.

Die „Earth Hour 2012“ findet am 31. März 2012 statt und dauert von 20 Uhr 30 bis 21 Uhr 30.

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