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Einreisen in die USA: Was ist zu beachten

Neben Spanien und China gehört die USA zu den beliebtesten Reisezielen aller Nationen. 2,1 Prozent aller Bundesdeutschen ab 14 Jahren haben seit 2015 die USA oder Kanada bereist. Für viele, die mit dem Gedanken spielen ins Ausland zu gehen, stellen die Vereinigten Staaten von Amerika noch immer das Traumziel Nummer eins dar. Ein längerer Auslandsaufenthalt will allerdings ausreichend vorbereitet sein, an eine Aufenthaltserlaubnis im Land der unbegrenzten Möglichkeiten ist nicht so ohne weiteres heranzukommen. Folgende Übersicht will einige Antworten auf die eine oder andere Frage rund ums Thema bieten und erklären, worauf es ankommt.

Für viele Deutsche stellen die Vereinigten Staaten von Amerika noch immer das Traumziel Nummer eins dar.

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Zeit einplanen

Urlauber sollten zwei bis drei Stunden vor Abflugzeit am Flughafen ankommen, um sich unnötigen Stress zu ersparen und ausreichend Zeit für zusätzliche Personen- und Gepäckkontrollen einplanen. Zusätzlich empfiehlt sich im Vorfeld Informationen bei der jeweiligen Fluggesellschaft einzuholen, welche Gegenstände im Handgepäck mitgeführt werden dürfen.

Auf einem biometrischen Reisepass ist in der Passdecke ein Speicherchip versteckt, der sowohl personen- als auch dokumentenbezogene Daten enthält.

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Reisepass noch aktuell?

Ein Reisepass ist obligatorisch und muss mindestens bis sechs Monate nach Einreise gültig sein, vorläufige Reisepässe und Personalausweise werden nicht akzeptiert. Der klassische Reisepass reicht seit den jüngsten Verschärfungen der Einreiseauflagen vom 1. April 2016 nicht mehr aus, seitdem sind biometrische Ausführungen mit einem Speicherchip für eine Einreise in die USA ohne Visum zwingend vorgeschrieben.

Kinder benötigen einen Kinder-Reisepass mit Lichtbild. Eltern müssen für Kinder ein Visum bei der zuständigen US-Botschaft oder dem US-Generalkonsulat beantragen, wenn der Kinder-Ausweis vor dem 26. Oktober 2006 ausgestellt oder verlängert wurde. Bei Kinderreisepässen, die nach dem 25. Oktober 2006 ausgestellt sind, ist eine Einreisegenehmigung nicht möglich und daher ein Visum erforderlich. Gleiches gilt für vorläufige Reisepässe, Kinderausweise, Reiseausweise und Reiseausweise für Ausländer.

Auch ohne Visum

Wer in die USA als Besucher einreisen will, hat grundsätzlich zwei Möglichkeiten: Entweder er beantragt bei einer amerikanischen Botschaft oder einem Konsulat ein Touristenvisum (B-2 Visum), oder aber er kommt aus einem Land wie Deutschland, das am VISA WAIVER Programm teilnimmt. Im zweiten Fall kann der Betreffende mit einer gültigen Einreisegenehmigung in die USA einreisen.

Berechtigt, eine Esta-Reisegenehmigung zu beantragen ist derjenige, der

  • sich nicht länger als 90 Tage in den USA aufhalten will
  • über kein Besuchervisum verfügt
  • im Besitz eines gültigen Reisepasses aus einem der Länder ist, die am ESTA-Programm für visumfreies Reisen teilnehmen.

Das „Visa Waiver Program“ ist eine Art Abkommen, das Umherreisen privater wie geschäftlicher Art innerhalb der USA ohne ein spezielles Visum erlaubt. Bei Familien muss jedes Familienmitglied über einen eigenen elektronischen Reisepass verfügen. Teilnehmer am Waiver-Programm müssen sich zusätzlich vor Abreise gebührenpflichtig (14 US-Dollar) im elektronischen Reisegenehmigungssystem ESTA („Electronic System for Travel Authorization“) registrieren.

Vor Einreise in die USA muss ein Rückflug- oder ein weiterführendes Ticket vorgelegt werden, das nicht in Kanada, Mexiko oder der Karibik (ohne Rückflug) endet.

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Laut der Website www.estaformular.org stand, bei Einführung des Elektronischen Systems zur Einreisegenehmigung aus Sicht der US-amerikanischen Behörden der Sicherheitsaspekt im. So handelt es sich bei ESTA vorrangig um ein Instrument für den Grenzschutz, da es feststellt, ob Antragssteller ein mögliches Sicherheitsrisiko für die Vereinigten Staaten darstellen.

Der ESTA-Antrag

Seit dem 12. Januar 2009 muss sich jeder der unter dem Visa Waiver Program in die USA einreisen möchte über ESTA mindestens 72 Stunden vor der Einreise in die USA anmelden. Der Antrag muss online gestellt werden und wird von der amerikanischen Regierung geprüft und genehmigt.

Um einen positiven Einreise-Bescheid zu erhalten, sind drei Grundbedingungen erforderlich:

  • Der Betreffende verfügt über die Nationalität eines Landes, das am Programm teilnimmt. (unter anderem Deutschland, Österreich und die Schweiz)
  • Der Reisepass ist biometrisch und maschinenlesbar sein
  • Der Reisende ist nicht vorbestraft.

Verschärfte Sicherheitsbestimmungen

Besondere, verschärfte Sicherheitsbedingungen sind seit dem 1. November 2010 dafür verantwortlich, dass im Rahmen des "Secure Flight"-Programms für den Erhalt von Bordkarten folgende Angaben von jedem Passagier zu erteilen sind:

  • Alle Vornamen und Familienname laut Reisepass
  • Geburtsdatum
  • Geschlecht
  • Reservierungsdaten
  • Komplette Urlaubsadresse

Verschärfte Sicherheitschecks umfassen insbesondere Kontrollen von elektronischen Geräten wie Notebooks und Tablets als auch Telefon- und Kreditkartennummern. Die angewandten Sicherheitsstandards sind gerade bei Direktflügen bereits seit einigen Jahren auf einem sehr hohen Niveau. Daher sollten Touristen grundsätzlich immer eher zu viel Zeit einplanen als zu wenig, insbesondere jetzt zur Sommerferienzeit.

Defekte elektronische Geräte sollten im Gegensatz zu Lebensmitteln nicht im Handgepäck verstaut werden, sondern gehören in den Koffer.

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Da auch jedes einzelne Gepäckstück auf Explosivstoffe hin besonders unter die Lupe genommen wird, sollten Gepäckstücke nicht verschlossen abgegeben werden, einzelne Gegenstände besser ohne Umverpackung im Koffer verstauen.

Elektronische Geräte müssen vor Betreten des Flughafenterminals voll aufgeladen sein, da es an Flughäfen generell nur wenige Auflade-Möglichkeiten gibt, wie ein Roadbook informiert.

Denn: Reisende, die elektronische Geräte wie Handys, Tablets, Laptops und e-Books mit sich führen, müssen eventuell damit rechnen, aufgefordert zu werden, die Geräte vor dem Sicherheitspersonal anzuschalten, um die Funktionsfähigkeit nachzuweisen – der Hintergrund: In mobilen Geräten könnten sich statt Akkus oder Batterien Sprengsätze befinden.

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