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Fitness-Studios

Der Fitness-Markt boomt. Über 7.300 Studios gibt es in Deutschland, Tendenz steigend. Wer sich in einem anmelden möchte, hat die Qual der Wahl und muss sich fragen: Wo liegen die Unterschiede, wie finde ich das richtige für mich, und was muss ich beim Vertragsabschluss beachten? Ein kleiner Ratgeber für Sportwillige.
von wissen.de-Autor Jens Ossa

Privatstudio oder Fitness-Palast?

Mann trainiert mit Hantel
shutterstock.com/Arne Trautmann
Hochglänzende Bizeps von solariengebräunten Hünen in Jogginghosen aus Ballonseide und Boxerschuhen. Die Männer tun nichts anderes als pumpen, pumpen und pumpen, und vielleicht fällt noch der eine oder andere frauenfeindliche Spruch. Mag sein, dass es noch wenige Bastionen gibt, die für manch einen dieses Bild von der klassischen Muckibude aufrechterhalten. Grundsätzlich jedoch hat sich in Fitnesscentern sowohl die Klientel gewandelt als auch das Training. Beides ist vielfältiger geworden. Keine Sorge also: Ob mit Rückenfett, Biergeschwür oder 75 Lenzen auf dem Buckel, es ist niemand mehr allein.

Die Entscheidung für mehr Fitness ist gefallen? Dann kann es ja losgehen. Neueinsteiger sollten sich zunächst über ihr Trainingsziel im Klaren sein: Fett weg? Bessere Kondition? Muskeln? Oder einfach nur Ausgleich? Vielleicht bereitet ja auch der Rücken Probleme …

Frauen im Fitnessstudio
shutterstock.com/Yuri Arcurs
Fitnesscenter bieten unterschiedliche Programme für unterschiedliche Zwecke, und natürlich spielt auch das Ambiente eine Rolle: Da ist das kleine Privatstudio mit familiärer Atmosphäre, der Fitness-Palast einer großen Kette mit Pool und Wellnessbereich oder das strenger anmutende Intensivtrainingscenter. Auch gibt es Vereine, die über Kraftsportgeräte verfügen.

 

Programme und Vertragsbedingungen

Im Fitnessstudio
mev, Augsburg/Mike Witschel
Es ist auf jeden Fall ratsam, vorher mehreres auszuprobieren, und zwar zu den Zeiten, in denen Sie zu trainieren beabsichtigen. Bilden sich vor den Geräten Schlangen, so dass Sie zwischen den Stationen warten müssen, ist das Training ähnlich effektiv wie Fingernägelkauen. Apropos Effektivität: Die können Sie anhand von Pulsmessern überprüfen – es sollten also genügend vorhanden sein. Wichtig ist auch, dass sich die Kraftgeräte individuell auf Ihre Körpergröße einstellen und die Gewichte in Schritten von zwei bis fünf Kilo abstufen lassen.

Versichern Sie sich, dass ein geeigneter Kurs in Ihrer Zeit liegt, etwa für Einsteiger. Das Angebot eines guten Centers gibt außerdem Gesundheitsprogramme her, zum Beispiel Herz-Kreislauf-, Rücken-, Entspannungstraining oder Pilates. Vielleicht haben Sie ja auch Interesse an einem Workout-Programm wie Tae Bo oder Zumba, die meisten großen Fitness-Studios bieten dies ebenfalls an. Im Übrigen sollte den gesundheitlich orientierten Programmen ein Test über Ihre Fitness vorausgehen. Nach der richtet sich dann das Training.

Ach, Sie gehören zu der Sorte, die ihre Kinder als Grund anführt, um sich vorm Sport zu drücken? Diesen Zahn können Sie sich ziehen lassen: Es gibt genügend Studios, die über einen beaufsichtigten Kinderhort verfügen.

Wie Sie sich auch immer entscheiden, achten Sie auf die Vertragsbedingungen. Je länger Sie sich verpflichten, desto günstiger wird in der Regel der Beitrag. Die Laufzeiten bewegen sich zwischen sechs Monaten und zwei Jahren. Allerdings sind Verträge auf mehr als ein Jahr mit Vorsicht zu genießen. Oft besagt eine Zusatzklausel, dass sich die Mitgliedschaft nach Ablauf der vereinbarten Laufzeit um dieselbe verlängert, sofern keine Kündigung vorliegt. Immerhin hat der Bundesgerichtshof hier lediglich eine Verlängerung von sechs Monaten als wirksam angesehen (AZ XII ZR 193/95). Was die Kündigungsfrist anbelangt, so ist ein Monat üblich. Längere Fristen seien laut Verbraucherzentrale nach derzeitigem Recht unwirksam, berichtet das Fitness-Magazin „Fit for Fun“. Als außerordentliche Kündigungsgründe gelten für die meisten Betreiber Bundeswehr, Umzug und ernste Erkrankung.

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