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Gute Vorsätze – so klappt es mit der Umsetzung

Das Neue Jahr hat begonnen, die üppigen Feiertage liegen hinter uns. Jetzt ist die perfekte Zeit, um die für 2017 gefassten guten Vorsätze auch in die Tat umzusetzen. Aber leichter gesagt als getan. Wie schafft man es, sich gegen den inneren Schweinehund durchzusetzen und die Pläne von weniger Rauchen, mehr Sport oder gesünderer Ernährung auch wahr zu machen? Eine Psychologin gibt wertvolle Tipps.
NPO / Hochschule Fresenius, 02.01.2017

Klassiker Fitnesstraining: In den Studios bilden sich zum Jahreswechsel traditionell Schlangen an den Anmeldetresen.

thinkstock.com, MillefloreImages

Wer kennt das nicht? Silvester und der Jahreswechsel sind für viele von uns eine gute Gelegenheit, mal unsere Gewohnheiten Revue passieren zu lassen. Meist nehmen wir uns dann vor, uns von einigen der alten, unliebsamen Gewohnheiten zu trennen und im Neuen Jahr einiges besser zu machen. Raucher wollen ihre Zigaretten wegwerfen, viele Menschen melden sich jetzt im Fitnessstudio an und nehmen sich vor, sich gesünder zu ernähren. Andere wollen im Neuen Jahr disziplinierter lernen oder aber weniger arbeiten und sich mehr Zeit für Freunde, Familie und Hobbies nehmen.

Doch was wir anfänglich meist mit großer Euphorie in Angriff nehmen, scheitert leider häufig an der Tatsache, dass wir Gewohnheitstiere sind. Allzuoft gehen wir nach einem vielversprechenden Beginn dazu über, die Vorsätze etwas laxer zu nehmen. Hier eine Ausnahme, da ein Ausrutscher. Dies wird schließlich zur Regel, bis alles wieder genauso läuft wie letztes Jahr und das Jahr davor.

Unser Gewohnheitstier als Gegner

Wie wir es schaffen, die guten Vorsätze für 2017 endlich nachhaltig umzusetzen und warum das Durchhalten so schwierig ist, weiß Katja Mierke, Diplom-Psychologin und Dozentin an der Hochschule Fresenius. "In Ihnen wohnen nicht nur Sie selbst, sondern auch dieses Gewohnheitstier, das Sie sich gern bildhaft ausmalen dürfen, z. B. als klein, aber zäh, zottelig, irgendwie niedlich, aber auch fies", erklärt die Psychologin. "Und dieses Gewohnheitstier will natürlich keinen Platz machen für Neues, sondern sein Territorium verteidigen."

Aber der Kampf gegen das zottelige Gewohnheitstier muss nicht mit einer Niederlage enden: Wir können es durchaus auch erfolgreich loswerden.  Auch wenn es keine Patentrezepte zur Umsetzung unserer guten Vorsätze gibt, liefert die psychologische Forschung doch ein paar Erkenntnisse, die wir uns zunutze machen können.

Versuchungen im Geiste durchspielen

Eine Hilfe ist die Visualisierung von Zielen: Wenn wir uns so plastisch und konkret wie möglich vorstellen, wie beispielsweise ein Tag mit gesunder Ernährung aussehen könnte, ist der Kampf schon fast gewonnen. "Gehen Sie in Gedanken durch, wie Sie beim Einkaufen zum Beispiel die Chipsregale links liegen lassen und den Wagen stattdessen in der Obst- und Gemüseabteilung auffüllen", rät Mierke. "Oder stellen Sie sich vor, wie Sie freundlich 'Nein, danke' sagen, wenn die Kollegin anbietet, Ihnen beiden noch einen Nachtisch zu holen, oder noch gemeinsam eine Zigarette rauchen gehen will."

Hilfreich ist es dabei, sich ruhig auch die Reaktion der anderen vorzustellen: Reagiert die Kollegin überrascht oder sogar enttäuscht? Wie reagiere ich, wenn sie versucht, mich doch zu einer "Sünde" zu überreden? Wenn wir solche Szenen vorher schon mal im Geiste durchgespielt haben, fällt es uns in der realen Situation oft viel leichter, unseren Vorsätzen treu zu bleiben.

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