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Höllisch heißer Draht

Monika Wittmann

Die „Z-Maschine“ aus dem Sandia National Labor
Randy Montoya
Da muss man doch gleich zweimal hingucken… Was ist denn DAS? Der Kabelsalat hat die Größe einer Turnhalle und ist eine echte Höllenmaschine. Das Ding steht in einem Labor in New Mexico (USA) und produziert Temperaturen heißer als der heißeste Stern: über zwei Milliarden Grad. Das ist absolut Welt(all)spitze. Sogar unsere Sonne glüht in ihrem Innersten nur mit rund 16 Millionen Grad.

Das Sandia National Labor hat die „Z-Maschine“ aber nicht gebaut, um ins Guinness Buch der Rekorde zu kommen. Wissenschaftler testen, ob sich aus der Versuchsanlage vielleicht der Strom der Zukunft produzieren lässt. Dazu jagen sie durch die Drähte 20 Millionen Ampere auf Plasmateilchen (das sind elektrische geladene Teilchen, kleiner als Atome). Für einen Sekundenbruchteil fließt hier soviel Strom wie in 10.000 Kraftwerksgeneratoren, von denen jeder einzelne locker 500.000 Glühbirnen zum Leuchten bringen könnte.

Während eine gigantische Menge beschleuniger Elektronen auf die Plasmateilchen knallt, werden diese auf die Winzgröße einer Bleistiftspitze zusammengequetscht. So können sie sich nicht mehr bewegen und geben ihre Energie in Form von Wärme frei.

Von der erreichten Temperatur waren die Forscher selbst überrascht. Denn auch wenn eure Eltern bei der Stromrechnung des Labors aus den Latschen kippen dürften – für eine Billionstel Sekunde kam bei dem Experiment viermal so viel Energie heraus wie die Wissenschaftler zu Beginn hineinsteckten.

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