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Innsbruck 1976

Deutschland im “Rosi-Fieber

Zum zweiten Mal in zwölf Jahren war Innsbruck Austragungsort der Winterspiele. Als Symbol der Neuauflage galten die beiden olympischen Feuer, die im Bergisel-Stadion entzündet wurden.

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Ursprünglich sollte Denver den Zuschlag für die Ausrichtung der XII. Winterspiele erhalten und wollte damit zugleich die Gründung der USA vor 200 Jahren sowie den 100. Jahrestag des US-Bundesstaats Colorado feiern. Eine Verdreifachung der Kosten sowie befürchtete ökologische Schäden durch den Wintersport-Tourismus und den Bau neuer Sportanlagen führten zu einer Volksabstimmung, bei der sich die Bürger gegen die Großveranstaltung aussprachen.

Die Organisatoren in Innsbruck konnten auf die bereits vorhandenen Wettkampfstätten zurückgreifen, die sie lediglich an- und umbauen mussten. Bereits geplante Projekte wie der Ausbau der Inntal-Autobahn und die Errichtung von Sozialwohnungen, die während der Spiele den über 1250 Teilnehmern als Unterkunft dienten, wurden lediglich vorgezogen. Die Finanzierung erfolgte u.a. durch eine Spendenaktion, für die Bauarbeiten wurde das Bundesheer herangezogen.

Die Idee, die Siegerehrung jeweils am Abend nach den Wettbewerben in der Eishalle durchzuführen, fand wenig Beifall. Die Zuschauer honorierten die Leistungen der Sieger lieber sofort “vor Ort.

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Den ersten Wettbewerb der Spiele, den Abfahrtslauf, entschied der Österreicher Franz Klammer für sich. Während die Gastgeber bis zum Schlusstag auf eine weitere Goldmedaille durch Skispringer Karl Schnabl warten mussten, brach unter den deutschen Wintersportfans das “Rosi-Fieber aus: Die 25jährige Rosi Mittermaier, die in ihrer zehnjährigen Karriere noch nie bei einer Weltcup-Abfahrt gesiegt hatte, gewann Gold in Abfahrt und Slalom sowie Silber im Riesenslalom.

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Die Eiskunstläufer mussten erstmals bei Olympischen Spielen ein Kurzprogramm absolvieren, das die Internationale Eislauf-Union 1975 eingeführt hatte. Dadurch verringerte sich der Wertungsanteil des von den meisten Teilnehmern ungeliebten Pflichtteils von 50% auf 30%. Ihre Olympia-Premiere feierten die Eistänzer; das erste Gold ging an das sowjetische Paar Ludmilla Pachomowa und Alexander Gorschkow.

Im Eisschnelllauf setzten die Niederländer ihre lange Tradition fort: Von den insgesamt neun Medaillen, die bei den Herren über die Strecken ab 1500 m vergeben wurden, errangen Piet Kleine (Gold über 10 000 m, Silber über 5000 m) und Hans van Helden (Bronze über 1500 m, 5000 m und 10 000 m) fünf.

Schon vor der offiziellen Eröffnung hatte das Eishockeyturnier mit Qualifikationsspielen begonnen. Die Sowjetunion profitierte als Olympiasieger von einem Punktabzug, den die ČSSR (Silber) hinnehmen musste: Kapitän František Pospišil wurde Doping nachgewiesen.

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