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Carnẹ́

Marcel, französischer Filmregisseur, * 18. 8. 1906 (nach anderen Angaben 1909) Paris,  31. 10. 1996 Clamart; Regieassistent bei R. Clair und J. Feyder; Durchbruch mit „Drôle de drame“ („Ein sonderbarer Fall“) 1937; Hauptvertreter des Poetischen Realismus; Filme: „Quai des brumes“ („Hafen im Nebel“) 1938; „Kinder des Olymp“ 1945; „Die sich selbst betrügen“ 1958.
  • Deutscher Titel: Ein sonderbarer Fall
  • Original-Titel: DRÔLE DE DRAME
  • Land: Frankreich
  • Jahr: 1937
  • Regie: Marcel Carné
  • Drehbuch: Jacques Prévert
  • Kamera: Eugen Schüfftan
  • Schauspieler: Françoise Rosay, Michel Simon, Louis Jouvet, Jean-Louis Barrault, Nadine Vogel, Jean-Pierre Aumont
Der Botaniker Molyneux (Michel Simon) schreibt unter dem Pseudonym Felix Chapel erfolgreich Kriminalromane. Eines Abends erhält Molyneux Besuch von seinem Cousin, einem englischen Bischof (Louis Jouvet). Weil die Köchin Ausgang hat, spielt Frau Molyneux (Françoise Rosay) unerkannt die Köchin. Dieses Versteckspiel führt dazu, dass Molyneux verdächtigt wird, seine Frau ermordet zu haben. Das sich daraufhin entfaltende groteske Verwirrspiel löst sich erst in einem furiosen Finale in Molyneux„ Haus.
Die Komödie von Marcel Carné findet in Frankreich zunächst wenig Anklang, da Kritik und Publikum mit dieser angelsächsischen Art des grotesken Humors wenig anfangen können.
  • Deutscher Titel: Hafen im Nebel
  • Original-Titel: QUAI DES BRUMES
  • Land: Frankreich
  • Jahr: 1938
  • Regie: Marcel Carné
  • Drehbuch: Jacques Prévert
  • Kamera: Eugen Schüfftan, Louis Page
  • Schauspieler: Jean Gabin, Michèle Morgan, Michel Simon, Pierre Brasseur
Jean (Jean Gabin) ist aus der Armee desertiert. Er flieht nach Le Havre, um Frankreich zu verlassen und hat zunächst Glück: Ein lebensmüder Maler gibt ihm Zivilkleider und Papiere. Sein Schicksal wendet sich, als er dem Mädchen Nelly (Michèle Morgan) begegnet: Aufgrund seiner Liebe zu ihr verwickelt sich Jean in einen Streit zwischen ihrem Vormund Zabel (Michel Simon) und ihrem Verehrer Lucien (Pierre Brasseur). Jean lässt seine Fluchtgelegenheit verstreichen und bleibt. Als Zabel Nelly zu vergewaltigen versucht, tötet er ihn und stirbt schließlich, von Lucien erschossen, in Nellys Armen.
Im pessimistischen Stil des französischen Films der 30er Jahre gedreht, vollzieht sich vor der nebelverhangenen Kulisse Le Havres ein Drama gescheiterter menschlicher Hoffnungen.
  • Deutscher Titel: Kinder des Olymp
  • Original-Titel: LES ENFANTS DU PARADIS
  • Land: Frankreich
  • Jahr: 1945
  • Regie: Marcel Carné
  • Drehbuch: Jacques Prévert
  • Kamera: Roger Hubert
  • Schauspieler: Jean-Louis Barrault, Arletty, Pierre Brasseur, Louis Salou, Marcel Herrand, Maria Casarès, Jane Marken
Nach mehr als zweijähriger Dreharbeit gelangt »Kinder des Olymp« des französischen Regisseurs Marcel Carné in die Pariser Kinos. Der Film gilt als seine beeindruckendste Arbeit und als Kunstwerk von zeitlosem Rang.
Carné erzählt die Geschichte der schönen Garance (Arletty) im Frankreich von 1827. Sie verlässt den Anarchisten Lacenaire (Marcel Herrand) und bändelt mit dem Pantomimen Baptiste (Jean-Louis Barrault) an. Nach einem kurzen Verhältnis zum Schauspieler Lemaitre (Pierre Brasseur) begegnet Garance dem Grafen de Monteray (Louis Salou). Der Adelige beeindruckt sie durch seinen mondänen Lebensstil, und sie verlässt mit ihm ihre Heimat. Als sie Jahre später zurückkehrt, bringt sie abermals Unordnung in das Leben der sie liebenden Männer. Lemaitre kann sich von ihr lösen, aber Baptiste verlässt für sie Frau und Kind. Lacenaire tötet de Monteray und befreit sich durch die Tat von Garance, die sich endgültig für Baptiste zu entscheiden scheint. Als dessen Frau die beiden Liebenden entdeckt, ergreift Garance die Flucht. Baptiste verfolgt sie, verliert sie aber im Karnevalstreiben.
»Kinder des Olymp« fasziniert einerseits durch seine poetisch romantische Handlung. Andererseits gefällt die üppige Szenerie, die von Menschen ausgefüllten Straßen, die einen lebendigen Hintergrund für die eigentliche Handlung abgeben. Die Kulisse des Films der Boulevard du Crime wurde für fünf Millionen Francs in Nizza nachgebaut. Innerhalb von 54 Wochen spielte der Film in zwei Pariser Kinos 41 Mio. Francs ein.
  • Deutscher Titel: Die sich selbst betrügen
  • Original-Titel: LES TRICHEURS
  • Land: Frankreich
  • Jahr: 1958
  • Regie: Marcel Carné
  • Drehbuch: Marcel Carné, Jacques Sigurd
  • Kamera: Claude Renoir
  • Schauspieler: Pascale Petit, Andréa Parisy, Jacques Charrier
Marcel Carnés Film zeichnet ein düsteres Bild der Jugend im Frankreich der Nachkriegszeit. Er konstatiert Orientierungslosigkeit und eine lebensverneinende Einstellung mit dem Hang zur Selbstzerstörung.
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