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Cocteau

[
-ˈto:
]
Jean, französischer Schriftsteller und Künstler, * 5. 7. 1889 Maisons-Laffitte bei Paris,  11. 10. 1963 Milly-la-Forêt bei Paris; eine der bedeutendsten Persönlichkeiten im Kunstleben Frankreichs in der 1. Hälfte des 20. Jahrhunderts; entwickelte sich vom Neoromantiker über Futurismus und Dadaismus zum Surrealisten; einfallsreiche surrealistische Romane: „Der große Sprung“ 1923, deutsch 1956; „Kinder der Nacht“ 1929, deutsch 1953; Dramen: „Die geliebte Stimme“ 1930, deutsch 1933; „Die Höllenmaschine“ 1934, deutsch 1951; „Der Doppeladler“ 1946, deutsch 1947; „Bacchus“ 1952, deutsch 1952; ferner Kritiker, Grafiker, Entwerfer von Wandteppichen und Balletten, Komponist und Maler; schuf außerdem Filme: „La belle et la bête“ 1946; „Orphée“ 1949; ab 1955 Mitglied der Académie française. 2011 wurde in Menton, Südfrankreich, das „Musée Jacques Cocteau“ eröffnet, das sein vielseitiges Werk zeigt.
Cocteau, Jean
Jean Cocteau
  • Erscheinungsjahr: 1934
  • Veröffentlicht: Frankreich
  • Verfasser: Cocteau, Jean
  • Deutscher Titel: Die Höllenmaschine
  • Original-Titel: La Machine infernale
  • Genre: Drama in vier Aktien
Jean Cocteau (* 1889,  1963) verarbeitet in seinem Drama »Die Höllenmaschine«, das am 10. April 1934 im Théâtre Louis Jouvet in Paris uraufgeführt wird, in freier Weise den antiken Ödipus-Stoff. Die Höllenmaschine ist die von den Göttern gewollte Katastrophe, der Ödipus nicht entrinnen kann: »Sie sehen jetzt, meine Damen und Herren, ein Uhrwerk, das langsam ein Menschenleben lang, abläuft, von den teuflischen Göttern erdacht zur mathematischen Vernichtung eines Menschen.«
  • Deutscher Titel: Orphée
  • Original-Titel: ORPHÉE
  • Land: Frankreich
  • Jahr: 1950
  • Regie: Jean Cocteau
  • Drehbuch: Jean Cocteau
  • Kamera: Nicolas Hayer
  • Schauspieler: Jean Marais, Marie Déa, Maria Casarès, François Périer
Basierend auf seinem gleichnamigen Einakter (1925) gestaltet Autor und Regisseur Jean Cocteau mit »Orphée« ein Filmwerk, das in intellektuellen Kreisen große Resonanz findet.
Cocteau verlegt die griechische Sage von Orpheus und Eurydike in das Paris der 50er Jahre: Der Dichter Orpheus (Jean Marais) lernt eine rätselhafte Prinzessin (Maria Casarès) kennen. Sie verliebt sich in ihn und lässt seine Frau Eurydike töten. Orpheus holt sie aus dem Totenreich zurück, doch als er sie ansieht, müssen sie sterben. Ihre Rettung ist die Todesprinzessin, die sich für das Paar opfert.
Inhaltlich und formal erinnert das Werk an Cocteaus ersten Film »Das Blut des Dichters«; mit »Orphée« perfektioniert der Regisseur seine Bildsprache. Bewusst sprengt er alle formalen Grenzen, um die Synthese aus Kunst, Literatur und Film zu schaffen. Der Streifen knüpft ein kunstvolles Netz aus poetischen Verweisen und mythologischen Anspielungen, das die Zuschauer in seinen Bann zieht.
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