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Ctten

Joseph, US-amerikanischer Filmschauspieler, * 15. 5. 1905 Petersburg, Va.,  6. 2. 1994 Los Angeles; Durchbruch in der Rolle des Verlegers Leland im Film „Citizen Kane“ 1941, weitere Filme: „Im Schatten des Zweifels“ 1943; „Der dritte Mann“ 1949; „Niagara“ 1953.
  • Deutscher Titel: Citizen Kane
  • Original-Titel: CITIZEN KANE
  • Land: USA
  • Jahr: 1941
  • Regie: Orson Welles
  • Drehbuch: Herman J. Mankiewicz, Orson Welles
  • Kamera: Gregg Toland
  • Schauspieler: Orson Welles, Agnes Moorehead, Dorothy Comingore, Joseph Cotten
  • Auszeichnungen: Oscar 1942 für Original-Drehbuch
Der erst 25-jährige Orson Welles gibt mit »Citizen Kane« sein Spielfilmdebüt. Der innovative Film bricht mit den bisherigen Hollywood-Traditionen und beeinflusst die Filmentwicklung dauerhaft. Er gilt als einer der besten Werke der Filmgeschichte.
Auf seinem Fantasie-Schloss Xanadu stirbt der Pressezar Charles Foster Kane (Orson Welles). Ein Reporter versucht durch Interviews mit Personen, die Kane zu Lebzeiten nahe stehen, das Leben des typisch amerikanischen Aufsteigers zu rekonstruieren. In einer Fülle von Einzelszenen Rückblenden und dokumentarisch erscheinenden Sequenzen entsteht auf diese Weise ein komplexes Persönlichkeitsbild, das Kanes skrupellose Aufsteigermentalität, aber auch seine menschliche Vereinsamung greifbar macht.
Der chronologisch ständig durchbrochene Handlungsstrang ist fast mit einem Puzzle vergleichbar. Der Reporter ist meist nur von hinten zu sehen, die Kamera schaut ihm gewissermaßen über die Schulter. Diese Technik der »subjektiven Kameraführung« erlebt in »Citizen Kane« ihre Premiere.
Darüber hinaus gestaltet Welles viele Szenen ohne jegliche Schnitte. Raumtotalen vermitteln den Zuschauern den Eindruck eines Bühnenstückes in dem sich die Handlungsträger frei bewegen. Diese breit ausgelegten Bilder werden mit zahlreichen Aufnahmen aus der Froschperspektive und versetzt eingeblendeten Bildern kontrastiert. Rasche Perspektivwechsel und Vielfalt der Ausleuchtungen harmonieren perfekt mit der »Puzzle-Story«.
»Citizen Kane« bleibt finanziell aber ein Misserfolg, weil er von den Blättern des Pressezaren William Randolph Hearst scharf attackiert wird.
Das hat seinen Grund offenbar darin, dass der Lebenslauf des konservativen Verlegers große Ähnlichkeiten mit der Figur Charles Foster Kanes aufweist.
  • Deutscher Titel: Im Schatten des Zweifels
  • Original-Titel: SHADOW OF A DOUBT
  • Land: USA
  • Jahr: 1943
  • Regie: Alfred Hitchcock
  • Drehbuch: Thornton Wilder, Sally Benson, Alma Reville, nach einem Roman von Gordon McDonnell
  • Kamera: Joseph Valentine
  • Schauspieler: Joseph Cotten, Teresa Wright, Henry Travers
Der Hitchcock-Krimi »Im Schatten des Zweifels« stellt nach Meinung der Kritiker eine ungewöhnlich gelungene Milieustudie einer amerikanischen Kleinstadt und deren (Nicht-)Auseinandersetzung mit Gewalt dar.
Emma Newton (Patricia Collinge) und ihre Nichte Charlie (Teresa Wright) erhalten Besuch von Emmas Bruder Charles Oakley (Joseph Cotten). Er wird von den Bewohnern der Provinzstadt, die um seinen Reichtum wissen, zuvorkommend behandelt. Wenig später tauchen zwei weitere Fremde auf, die sich für Oakley und die Newtons interessieren. Charlie erfährt, dass es sich um zwei Kriminalbeamte handelt, die ihren Onkel des »Witwenmordes« verdächtigen. Die junge Frau beobachtet ihren Verwandten nun genauer und entdeckt Indizien, die den Verdacht erhärten. Sie spricht mit ihm über seine dunkle Vergangenheit, doch der Verdacht scheint sich aufzulösen, als ein anderer Mann als Mörder festgenommen wird. Oakley will dennoch die Stadt verlassen und wird von seiner Nichte zum Bahnhof begleitet. Bei der Abfahrt versucht er, sie aus dem anfahrenden Zug zu stoßen, weil er tatsächlich der Mörder ist und die einzige Mitwisserin beseitigen will. Im Handgemenge stürzt er aber aus dem Zug und stirbt. Er erhält ein ehrenvolles Begräbnis, weil seine Nichte ihr Wissen hütet.
  • Deutscher Titel: Der dritte Mann
  • Original-Titel: THE THIRD MAN
  • Land: Großbritannien
  • Jahr: 1949
  • Regie: Carol Reed
  • Drehbuch: Graham Greene
  • Kamera: Robert Krasker
  • Schauspieler: Joseph Cotten, Alida Valli, Orson Welles, Trevor Howard
Mit dem Kriminalthriller »Der dritte Mann« gelingt Carol Reed einer der größten Erfolge der britischen Filmgeschichte. Reed dreht den Film an Originalschauplätzen im besetzten und geteilten Wien. Das berühmte Zither-Thema »Harry Lime« von Anton Karas verstärkt perfekt die düstere Bilderwelt, Orson Welles verkörpert das Böse schlechthin überzeugend. »Der dritte Mann« wird weltweit zum Kassenerfolg und avanciert zum Klassiker des Genres.
Die Handlung spielt im Wien der Nachkriegszeit, das durch die Besatzungsmächte in vier Zonen geteilt ist: Der US-amerikanische Schriftsteller Holly Martins (Joseph Cotten) stellt Nachforschungen über seinen angeblich verstorbenen Freund Harry Lime (Orson Welles) an, der nach Ansicht der Polizei in dunkle Geschäfte verwickelt war. Martins will ihn rehabilitieren, muss aber feststellen, dass Lime tatsächlich Penicillin verschob. Er täuschte seinen Tod vor, um sich der Polizei zu entziehen. Martins hilft bei der Suche nach Lime, der bei einer Jagd durch die Kanalisation getötet wird.
  • Deutscher Titel: Niagara
  • Original-Titel: NIAGARA
  • Land: USA
  • Jahr: 1953
  • Regie: Henry Hathaway
  • Drehbuch: Charles Brackett, Walter Reisch, Richard Breen
  • Kamera: Joseph MacDonald
  • Schauspieler: Marilyn Monroe, Joseph Cotten, Richard Allen, Jean Peters, Casey Adams
George (Joseph Cotten), gemütskranker Heimkehrer aus dem Korea-Krieg, will seine Erinnerungen bei einem Urlaub an den Niagara-Fällen vergessen. Seine Frau Polly (Marilyn Monroe) turtelt derweil mit der Männerwelt, bis sie in Patrick (Richard Allen) einen gefügigen Geliebten findet, mit dem sie den Gattenmord noch am Urlaubsort plant. Doch es kommt ganz anders: Bei dem Zweikampf der beiden Männer stirbt ihr Geliebter, und Polly wird von ihrem rasenden Ehemann erwürgt.
Marilyn Monroe, bis dahin nur Nebenrollendarstellerin, zeigt in dem spannenden Melodram erstmals, dass sie als Schauspielerin zu weitaus mehr in der Lage ist, als immer nur die dümmliche Sexbombe zu spielen. Trotz ihrer nun beginnenden Star-Karriere bleibt sie aber auch weiterhin auf das Sex-Image festgelegt.
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