Lexikon
Der eiskalte Engel
- Deutscher Titel: Der eiskalte Engel
- Original-Titel: LE SAMOURAI
- Land: Frankreich
- Jahr: 1967
- Regie: Jean-Pierre Melville
- Drehbuch: Jean-Pierre Melville, nach einem Roman von Goan McLeod
- Kamera: Henri Decae
- Schauspieler: Alain Delon, Nathalie Delon, Cathy Rosier, François Périer, Catherine Jourdan
Der Samurai-Mythos fasziniert die Filmemacher und ihr Publikum. Jean-Pierre Melvilles Gangsterfilm »Der eiskalte Engel«greift den Mythos auf und gilt bald als Klassiker des Genres.
Melvilles Samurai ist der Pariser Berufskiller Jeff Costello, der seinen Beruf kühl und präzise ausübt. Er tötet für Geld, ohne Loyalität, ohne Emotion. Im Auftrag eines Gangstersyndikats erschießt er den Besitzer eines Nachtclubs. Die Polizei weiß, dass er der Mörder ist, doch sein perfekt konstruiertes Alibi bewahrt ihn vor der Anklage. Seine Auftraggeber aber wollen Costello opfern, da er weiter von der Polizei beobachtet wird. Als Costello sein Honorar abholen will, wird er beinahe erschossen. Verletzt kann er entkommen. Für ihn gibt es nur noch das Ziel, diesen Verrat zu rächen. Er nimmt zum Schein einen weiteren Auftrag an, doch nur, um sich – von Polizei und Syndikat gejagt – dem Gangsterchef nähern und die Rache vollziehen zu können. Als er in die Sackgasse gerät, begeht Costello gleichsam Harakiri: Unbewaffnet lässt er sich von Polizisten erschießen.
Regisseur Melville stilisiert die Hauptperson Costello/Delon zu einer Kunstfigur, deren Regungen auf wenige kontrollierte Gesten reduziert sind. Der völlig auf sich selbst bezogene Berufskiller erscheint in einer Zeit allgemeiner Vereinsamung als letzter Heldentyp, der in seiner Gefühlskälte beinahe unschuldig und trotz seines frühen Endes im Grunde unangreifbar ist – selbst sein Ende liegt noch in seiner Hand. Dass diese Haltung scheinbar unausweichlich in den Tod führt, rückt dieses Gangsterschicksal für viele Kritiker in den Bereich antiker Tragödien. Alain Delon erlebt mit der Verkörperung des eiskalten Engels die Anerkennung als Kultstar des Gangsterfilms, als letzter Held des »film noir«. Für Regisseur Melville wird dies der kommerzielle Durchbruch, übertroffen nur vom atmosphärisch ähnlichen Film »Vier im roten Kreis« (1970).
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