Lexikon

Die Nibelungen

  • Deutscher Titel: Die Nibelungen/1. Teil: Siegfried/2. Teil: Kriemhilds Rache
  • Original-Titel: DIE NIBELUNGEN
  • Land: Deutsches Reich
  • Jahr: 1924
  • Regie: Fritz Lang
  • Drehbuch: Thea von Harbou
  • Kamera: Carl Hoffmann, Günther Rittau, Walter Ruttmann
  • Schauspieler: Paul Richter, Margarete Schön, Hanna Ralph, Theodor Loos, Hans Adalbert Schlenow, Rudolf Klein-Rogge, Fritz Alberti
Langs Zweiteiler folgt der mittelalterlichen Nibelungensage: Siegfried (Paul Richter) kommt an den Hof der Burgunderkönige und verliebt sich in deren Schwester Kriemhild (Margarete Schön). Er hilft einem von ihnen, Gunther, mit einer Tarnkappe, die isländische Königin Brunhilde zu freien, so dass bald Doppelhochzeit gefeiert werden kann. Das Verhältnis der beiden Frauen ist durch Rivalität geprägt, und Kriemhild lässt sich dazu hinreißen, Siegfrieds Beteiligung an der Brautwerbung zu enthüllen. Brunhilde verbündet sich mit Hagen von Tronje, der Siegfried tötet. Während Brunhilde sich an Siegfrieds Grab reuevoll das Leben nimmt, stehen Kriemhilds Brüder zu Hagen.
Kriemhild heiratet den Hunnenkönig Etzel, folgt diesem in sein Reich und bringt einen Sohn zur Welt. Die Burgunderkönige werden zu einem Fest eingeladen: Während oben in der Halle gefeiert wird, kommt es in der Unterwelt zu einem von Kriemhild angezettelten Gemetzel zwischen Hunnen und Burgundern. Als dabei Etzels Sohn von Hagens Hand getötet wird, lässt der Hunnenherrscher die Burgunderkönige niedermachen. Kriemhild, die Hagen eigenhändig umbringt, wird von einem Getreuen Etzels aus Verzweiflung über das Unheil, das sie über sein Volk gebracht hat, getötet.
Fritz Langs Film bezieht seine epische Wucht aus einem großflächigen, stilisierten Dekor und einer ornamentalen Bildkomposition. Vor der übermächtigen Kulisse erscheinen die Menschen, die zudem aller individuellen Züge beraubt sind, klein und verloren. Lang bringt so überzeugend die Vorstellung zum Ausdruck, daß das Verhängnis mit schicksalhafter Gesetzmäßigkeit über die Beteiligten hereinbricht.
Der Film wird bis in die Gegenwart kontrovers beurteilt. Von der nationalistischen Presse nach der Premiere als deutsches Heldenepos gefeiert, sehen viele Kritiker darin bis heute eine gefährliche Verherrlichung »deutscher« Tugenden wie Kraft und Treue. Andere heben die filmkünstlerische Leistung des Regisseurs hervor und weisen darauf hin, dass eben diese Tugenden in dem Film möglicherweise auch ungewollt denunziert werden.
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