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Epilepsie

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griechisch
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Fallsucht
Epilepsie
Epilepsie
Die Krampfanfälle eines Epilepsie-Kranken resultieren aus Störungen bei der Erregungsübertragung im Gehirn.
wiederholt auftretende anfallartige Funktionsstörungen des Gehirns. Diese äußern sich in überschießenden elektrischen Entladungen von Nervenzellen, die sich nur über bestimmte Gebiete des Gehirns (fokaler oder partieller Anfall) oder das ganze Gehirn (generalisierter Anfall) ausbreiten können. Dementsprechend sind nur einige Körperfunktionen, in letzterem Fall auch das Bewusstsein vorübergehend gestört. Die Ursache ist in der Hälfte der Fälle unbekannt. Bekannte Auslöser sind frühkindliche Hirnschädigungen im Mutterleib oder bei der Geburt, Infektionskrankheiten des Gehirns im Kindesalter, Stoffwechselerkrankungen oder Tumoren. Weitgehend unbekannt ist der Anteil erblicher Veranlagung an einer Epilepsie.

Formen

Epileptische Anfälle äußern sich sehr unterschiedlich durch Muskelverkrampfungen, Muskelzuckungen, manchmal nur in einer Muskelgruppe oder aber am ganzen Körper, Dämmerzustände, manchmal auch kurzzeitige Bewusstseinsstörungen (sog. Absencen). Am bekanntesten ist der „große“ epileptische Krampfanfall, der sog. Grand mal. Ihm geht manchmal ein Vorgefühl (Aura) voraus, häufig setzt er aber mit plötzlicher Bewusstlosigkeit ein, der manchmal ein Schrei vorausgeht. Dabei verkrampft sich der Körper zunächst, die Augen sind starr geöffnet, und der Atem setzt kurzzeitig aus. Anschließend setzen unkontrollierte Zuckungen ein, eventuell mit Zungenbiss, schaumiger Speichelabsonderung und Urinabgang einhergehend. Der Anfall dauert nur wenige Minuten, oft treten hinterher Kopfschmerzen, Muskelkater oder auch Übelkeit und Erbrechen auf.

Behandlung

Bei wiederholten Anfällen wird mit antiepileptisch wirksamen Medikamenten behandelt, die die Häufigkeit und Schwere der Anfälle reduzieren. 6070% der Patienten werden mit medikamentöser Behandlung anfallsfrei. In bestimmten Fällen kann auch eine Operation angezeigt sein.
Im akuten Anfall genügt es sicherzustellen, dass der Betroffene sich nicht verletzen kann und dass die Atmung während der Bewusstlosigkeit nicht behindert ist. Beengende Kleidung sollte gelockert und etwas Weiches unter den Kopf gelegt werden. Folgen auf den ersten Anfall weitere und kehrt das Bewusstsein nicht nach einigen Minuten wieder, muss allerdings ärztliche Hilfe geholt werden.
Winzig und wunderlich: Mit diesem Saphir-Kristall im Zentrum einer Halterung für ein Mikroskop hat ein Team um Matteo Fadel von der ETH Zürich rekordverdächtige Quantenschwingungen gemessen. Sie dauerten allerdings nur einige Hundertstel Sekunden. ©Bilder und Grafik: Matteo Fadel/ETH Zürich
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