Lexikon

Gerechtigkeit

lateinisch justitia
ursprünglich bis ins Religiöse erhöhte Norm des menschlichen Zusammenlebens, die „jedem das Seine“ zukommen lässt. Die Philosophen Platon und Aristoteles erhoben Gerechtigkeit zur Kardinaltugend, die das Zusammenwirken der anderen Tugenden, insbesondere die Ausgewogenheit von Vor- und Nachteil, regeln sollte.
Als Inhalt der Rechtsidee zielt Gerechtigkeit auf die Harmonie in der Menschenwelt; sie weist an, Gleiches gleich, Ungleiches ungleich zu behandeln; damit ist sie Grundlage der Gemeinschaftsordnung. Traditionell (nach Aristotelesund Thomas von Aquin) gibt es eine Dreigliederung der Gerechtigkeit, deren Teile miteinander im Widerstreit liegen können: Als Justitia legalis bedeutet Gerechtigkeit Gehorsam gegen die rechtmäßige Obrigkeit und ihren Gesetzen, als austeilende Gerechtigkeit (Justitia distributiva) und als ausgleichende Gerechtigkeit (Justitia commutativa) bestimmt sie die Verwirklichung der Rechtsidee. Als Sachgerechtigkeit steht sie jedoch der Zweckmäßigkeit nahe, die zwischen individueller sittlicher Lebenshaltung und institutionellen Rechtsnormen abzuwägen hat.
Die Gerechtigkeit Gottes ist nach biblischer Lehre das auf das Heil des Menschen gerichtete Handeln Gottes. Gerechtigkeit ist dabei nicht an irgendwelchen Normen orientiert, sondern an einem intakten Gemeinschaftsverhältnis zwischen zwei Partnern. Deswegen kann Gerechtigkeit in der Bibel gleichbedeutend sein mit Treue oder Wohltat.
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