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Harig

Ludwig, deutscher Schriftsteller, * 18. 7. 1927 Sulzbach, Saarland; begann Mitte der 1950er Jahre mit sprachexperimentellen Texten; übertrug ab den 1960er Jahren die Technik der konkreten Poesie (Montage und Collage) auf das Hörspiel und wurde damit zum wichtigen Erneuerer dieser Gattung; führt durch Sprachexperimente und Sprachkritik Kritik an Gesellschaft und Ideologie vor Augen. Seit Mitte der 1980er Jahre verstärkt autobiografisch geprägte Erzählprosa (u. a.: „Ordnung ist das ganze Leben“ (Trilogie) 1986; „Weh dem, der aus der Reihe tanzt“ 1990; „Wer mit den Wölfen heult, wird Wolf“ 1996; „Kalahari“ 2007), phantasievolle Annäherung an historische und literarische Persönlichkeiten („Pelés Knie“ 1999) und Reiseberichte (u. a. „Reise nach Yoshimi“ 2000).
  • Erscheinungsjahr: 1990
  • Veröffentlicht: Deutschland
  • Verfasser: Harig, Ludwig
  • Deutscher Titel: Weh dem, der aus der Reihe tanzt
  • Genre: Roman
Während Ludwig Harig, Jahrgang 1927, in dem Roman »Ordnung ist das ganze Leben« (1986) die Geschichte des eigenen Vaters und jener Generation nacherzählte, die sich auf die Schlachtfelder des Ersten Weltkriegs treiben ließ, untersucht er in seinem neuen Werk die Mechanismen, die ihn in seiner Jugend zum begeisterten Hitlerjungen werden ließen, begierig bereit, sich anzupassen und einzuordnen. Bedrängt von der Frage nach der eigenen Schuld und nach der Tragfähigkeit der Wandlung, die er nach Kriegsende erlebt hat, fragt der Autor danach, wie es möglich war, dass Kinder in der Herde aufgingen und sich zu unmenschlichem Hass auf Andersartige abrichten ließen. Dabei gelangt er zu dem Befund, dass die nationalsozialistischen Muster von Befehl und bereitwilliger Unterordnung, aber auch Rassismus und Antisemitismus der Dorfgemeinschaft nicht von außen aufgestülpt wurden, sondern der Boden durch die kleinbürgerlichen Wertvorstellungen, den Nationalstolz und die vereinfachenden Gewissheiten der Bewohner schon vorher bereitet war.
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