Lexikon
Hegel
Hegel, Georg Wilhelm Friedrich
Georg Wilhelm Friedrich Hegel
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Hegel ist der einflussreichste deutsche Denker nach Kant, seine spekulative Systemphilosophie bildete Höhepunkt und Abschluss des Deutschen Idealismus. Sie ist gekennzeichnet durch die Vorstellung einer Identität von Denken und Sein sowie durch den zentralen Begriff der Dialektik. In der Phänomenologie zeigte er die Bildung des philosophischen Bewusstseins als stufenweisen Aufstieg von der sinnlichen Dingwahrnehmung bis hin zum absoluten Wissen, der Selbstsetzung und Selbstgewissheit des Geistes als Form der Wirklichkeit. An diese Überwindung des Gegensatzes von Bewusstsein und Objekt knüpfte Hegel in der Logik an und restaurierte die (von Kant grundlegend kritisierte) Metaphysik: Logische Struktur und Struktur des Seins sind in der Einheit des Geistes unmittelbar aufeinander verwiesen; zugleich suchte Hegel hierin die Wahrheit der christlichen Religion begrifflich zu fassen. In der Rechtsphilosophie stellte er die praktische Philosophie dar und entwickelte insbesondere eine Staatsphilosophie, die bürgerliche Gesellschaft und Staat gegeneinander setzt, was sowohl bei konservativen wie linken politischen Strömungen starke Resonanz fand.
Mehr noch als von seinen Druckschriften ging Hegels Breitenwirkung von den Vorlesungen aus, besonders von denen über Ästhetik, Religions-, Geschichtsphilosophie und Philosophiegeschichte, in denen seine Lehre vom „absoluten Geist“ breit dargestellt wurde. In der Philosophie von K. Marx erfuhr Hegels Denken schließlich eine materialistische Umdeutung (dialektischer Materialismus). Neue Aktualität entfaltet Hegel seit einiger Zeit in der Bedeutungs- und Handlungstheorie des „Pittsburgher Neuhegelianismus“ (Robert B. Brandom, John McDowell), der Sprachphilosophie und Pragmatismus aufnimmt. – Gesammelte Werke, herausgegeben im Auftrag der Deutschen Forschungsgemeinschaft, 1968 ff.
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