Lexikon

keltische Mythologie

Gesamtheit der Überlieferungen des Volkes der Kelten, die sich mit Religion, Kulten und Götterverehrung befassen. Während von den im südwestlichen Mitteleuropa ansässigen Festlandkelten keine Texte in eigener Sprache erhalten sind, sondern lediglich die Berichte der römischen Eroberer, Inschriften, Ortsnamen usw., existieren von den Inselkelten, die im heutigen Irland und Großbritannien siedelten, zahlreiche Zeugnisse einer Mythologie. Überlieferungen zufolge hatten die Kelten etwa 400 Götter, 70 davon von großer Bedeutung für alle Kelten. Häufig sind Entsprechungen der keltischen Gottheiten mit griechischen oder römischen festzustellen. So ist der Hauptgott Lug mit dem römischen Merkur vergleichbar, Grannus mit Apollon, Taranis mit Jupiter, Esus und Teutates beide mit Merkur und Mars. Daneben gab es zahlreiche Muttergottheiten, die Matronen, die häufig mit Füllhorn und Früchten dargestellt wurden. Auf eine der drei irischen Muttergottheiten, Ériu, geht der heutige Name Irlands, Eire, zurück. Gottheiten wurden überwiegend in Zweier- und Dreiergruppen abgebildet. Neben Göttern wurden die Ahnen, aber auch Naturerscheinungen wie Bäume, Flüsse, Berge und Tiere verehrt. Der Opferkult, der an heiligen Stätten, häufig um Menhire herumgebaute Tempel, stattfand, war verbreitet. Der Tod der Opfer machte Platz für neues Leben. Nach dem Tod erwartete den Menschen der keltischen Mythologie zufolge im Jenseits ein Land der Glückseligkeit. Vier rituelle Feste der Kelten sind überliefert, die im Zusammenhang mit Jahreszeiten und Natur standen. Höchste Instanzen in der keltischen Religion wie in der Gesellschaft insgesamt waren die Druiden. Sie vereinten in ihrer Person die Funktionen von Priester und Ausführendem beim Opferkult, von Richter und Gelehrtem (Medizin, Traumdeutung, Astronomie).
Spritze, Tier, Medikamente
Wissenschaft

Toxine als Medikamente

Immer mehr Details über Zusammensetzung und Wirkmechanismen tierischer Gifte kommen ans Licht – vielversprechend für die Entwicklung neuer Medikamente. von CHRISTIAN JUNG Viele Tiergifte richten sich gegen einen Standardbaustein der Zellmembranen fast aller Lebewesen: die Ionenkanäle. Das sind hochspezialisierte Proteine, die wie...

Hirsch, Geweih
Wissenschaft

Bewaffnet die Stirn bieten

Horn oder Geweih: Wer trägt was und warum, und woraus besteht der Stirnaufsatz? Eine kleine zoologische Kopfschmuckkunde. von CHRISTIAN JUNG Auf dem Kopf des männlichen Hirschs sitzt ein spitzes Geweih – ein Kopfschmuck, der mit zunehmendem Alter durch Pracht und Größe beeindruckt. In Szene gesetzt durch entsprechendes...

Weitere Lexikon Artikel

Mehr Artikel zu diesem Thema

Weitere Artikel aus dem Wahrig Synonymwörterbuch

Weitere Artikel aus dem Wahrig Fremdwörterlexikon

Weitere Artikel aus dem Wahrig Herkunftswörterbuch

Weitere Artikel aus dem Bereich Gesundheit A-Z

Weitere Artikel aus dem Wahrig Herkunftswörterbuch

Weitere Artikel aus dem Vornamenlexikon