Lexikon
Kịpling
Rudyard, britischer Schriftsteller, * 30. 12. 1865 Bombay (heute Mumbai), † 18. 1. 1936 London; wuchs in Indien und England auf, bereiste als Journalist China, Japan und die USA; gilt als Begründer der realistischen anglo-indischen Kurzgeschichte; erschloss mit seinen lebendig und populär erzählten Romanen, Kurz- und Tiergeschichten den Bereich der indischen Kolonialwelt für die englische Literatur; seine auf eigene Erfahrungen gestützten Schilderungen von der Begegnung der europäischen und der indischen Kultur zeugen von Einfühlung in die östliche Lebenswelt, sind aber insgesamt von einer Ethik des Handelns und der Pflichterfüllung durchzogen und propagieren die Werte des britisch-kolonialistischen Empire; international berühmt wurde Kipling vor allem mit seinen Kinderbüchern („Das Dschungelbuch“ 1894, deutsch 1998; „Das neue Dschungelbuch“ 1894/95, deutsch 1898/1899); weitere Werke: „Schlichte Geschichten aus Indien“ 1888, deutsch 1895; „Balladen aus dem Biwak“ 1892, deutsch 1911; „Kim“ 1901, deutsch 1908; erhielt 1907 den Nobelpreis für Literatur.
Kipling, Rudyard
Rudyard Kipling
© Corbis/Bettmann
- Erscheinungsjahr: 1901
- Veröffentlicht: Großbritannien
- Verfasser:
- Deutscher Titel: Kim
- Original-Titel: Kim
- Genre: Roman
In New York und London erscheint »Kim«, der erfolgreichste Roman von Rudyard Kipling (* 1865, † 1936). Der Autor des »Dschungelbuchs« schafft mit diesem Roman über einen Basarjungen aus Lahore einen Klassiker der englischen Indienliteratur. Kim, der verwaiste Sohn eines in Britisch-Indien verstorbenen irischen Offiziers, wächst im ausgehenden 19. Jahrhundert in den Slums von Lahore auf. Eine Zeit lang begleitet er einen tibetischen Lama, besucht dann eine englische Schule in Indien und führt später Späherdienste für die Kolonialmacht aus. Die episodische Struktur des Romans ergibt eine facettenreiche Darstellung indischen Lebens um die Jahrhundertwende. Die Gegenüberstellung von West (Kim) und Ost (Lama) erlaubt zugleich die Artikulation weltanschaulicher Positionen: Während der Lama eine Philosophie der Welt- und Willensverneinung vertritt und unbegrenzte Nächstenliebe praktiziert, bekennt sich Kim zur Nation und zum Prinzip der Tat.
Die deutsche Übersetzung erscheint 1908.
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