Lexikon

Kohlenhydrte

Kohlehydrate; Saccharide
Kohlenhydrate: Vorkommen und Bedeutung
Kohlenhydrate: Vorkommen und Bedeutung
Monosaccharide
NameVorkommen und biologische Bedeutung
D()-Desoxyribose(dRib)In den Zellkernen als Bestandteil der Desoxyribonucleinsäuren
DihydroxyacetonIn phosphorylierter Form Zwischenprodukt beim Abbau von Stärke und Glykogen / Zwischenprodukt bei der Glucoseneubildung und photosynthetischen CO2-Fixierung
D()-ErythroseZwischenprodukt bei biochemischen Reaktionsketten
D()-Fructose(Fru) = LävuloseIm Pflanzenbereich in freier Form (z. B. Äpfel, Pflaumen) u. gebunden im Honig / Im menschlichen Organismus (Blut, Sperma, Fruchtwasser) / Besondere Bedeutung in der Pharmazie und Diätetik
D(+)-Galactose(Gal)In Verbindung mit Glucosamin in fast allen Eiweißkörpern / Im Großhirn an Cerebroside gebunden
D(+)-Glucosamin (GlcN)Gebunden in Mucoproteinen und Mucopolisacchariden zum Beispiel Chitin und in der Bakterienzellwand / In Blutgruppensubstanzen, Blutplasmaproteinen und anderen komplizierten Glykoproteinen / Die Aminogruppe ist meist acetyliert
D(+)-Glucose (Glc)In fast allen Früchten / Nimmt am Aufbau vieler Polysaccharide teil, z. B. Stärke, Cellulose / Im Blut zu etwa 5490 mg pro 100 ml enthalten
D(+)-GlycerinaldehydZwischenprodukt beim Abbau von Stärke und Glykogen
D(+)-Mannose (Man)In Orangenschalen und gebunden in verschiedenen anderen Pflanzen (Steinnuss, Luzernstaude, Orchideenknollen u. a.) / Für Bienen giftig
D(+)-MuraminsäureIn den Zellwänden von Bakterien
D()-Ribose(Rib)Bestandteil der Nucleinsäuren und Nucleosid-Coenzyme
D(+)-Xylose = HolzzuckerIn zahlreichen Pflanzen (Laub- und Nadelhölzer, Stroh, Erdnuss, Baumwollsamen u. a.)
D()-XyluloseZwischenprodukt beim Zuckerstoffwechsel
Oligosaccharide (Disaccharide und Trisaccharide)
NameEinheit/BindungstypVorkommen und biologische Bedeutung
Isomaltoseα-Glc(16)GleZwischenprodukt beim Abbau von Stärke und Glykogen mit α-Amylase
Lactose (Milchzucker)β-Gal(14)GlcIn Milch bzw. Milchdrüsen der Säugetiere
Maltose (Malzzucker)α-Glc(14)GlcIn keimenden Cerealien / Zwischenprodukt beim Abbau von Stärke und Glykogen mit α-Amylase
Raffinoseα-Gla(16), α-Glc(12)β-FruIn Pflanzen / Zur Bestimmung des Extrazellulärraumes im tierischen Organismus geeignet / Nicht abbaufähig bei Umgehung des Verdauungstraktes
Saccharose (Sucrose, Rohrzucker)α-Glc(12)β-FruIn Zuckerrohr, Zuckerrübe und anderen Pflanzen / Im tierischen Organismus bei Umgehung des Verdauungstraktes nicht abbaufähig
Trehaloseα-Glc(11)α-GlcIn Pilzen und Hefen / Hauptzucker in der Hämolymphe von Insekten
Polysaccharide
NameEinheit/BindungstypVorkommen und biologische Bedeutung
AmylopektinD-Glucose(Glc)/α(14), α(16)Pflanzen (Getreide, Hülsenfrüchte u. a.) als Reservekohlenhydrat der Pflanzen / Nahrungsmittel
AmyloseD-Glucose(Glc)/α(14)Pflanzen (Getreide, Hülsenfrüchte u. a.) als Reservekohlenhydrat der Pflanzen / Nahrungsmittel
CelluloseD-Glucose(Glc)/β(14)Pflanzen, Bakterien, Tunikaten / Stütz- und Gerüstsubstanz für Zellmembranen, Fasern u. a.
ChitinD-N-Acetylglucosamin β(14)Insekten, Crustaceen / Exoskelett / Stütz- und Gerüstsubstanz
DextranD-Glucose(Glc)/α(16), α(14), α(13)Bakterienmembranen / Gerüstsubstanz / Blutplasma-Ersatzmittel
GlykogenD-Glucose(Glc)/α(14), α(16)Tierische Zellen / Leber bis 20%, Muskeln ca. 0,5% / Reservekohlenhydrat der Vertebraten / Blutzuckerregulation
InulinD-Fructose(Fru)/β(12)Knollen von Inula und Dahlienarten / Reservekohlenhydrat der Pflanzen
PektinD-Galakturonsäure α(14)Pflanzen (besonders in Früchten) / Wasserbindungsvermögen / Gelbildung
eine Gruppe von Naturstoffen, zu denen u. a. Zucker, Stärke und Cellulose gehören und die neben Fetten und Proteinen den größten Teil der menschlichen Nahrung ausmachen. Sie sind nicht nur Energielieferanten, sondern spielen auch eine wichtige Rolle als Stütz- und Gerüstsubstanzen im Pflanzen- und Tierreich, sie sind Bestandteil der Erbsubstanz (Nucleinsäuren) und der Zellmembranen. Kohlenhydrate haben meist die allgemeine Summenformel Cn(H2O)n, sind also formal Hydrate des Kohlenstoffs. Tatsächlich handelt es sich aber um Oxidationsprodukte mehrwertiger Alkohole, die mindestens eine Carbonylgruppe und mehrere Hydroxylgruppen aufweisen.
Nach ihrer Molekülgröße unterscheidet man Mono-, Oligo- und Polysaccharide. Monosaccharide sind einfache Kohlenhydrate, z. B. Glucose (Traubenzucker) und Fructose (Fruchtzucker). Sie können sich durch Wasserabspaltung über glykosidische Bindungen zu mehreren verbinden. Oligosaccharide (210 Monosaccharide) umfassen u. a. die Disaccharide Saccharose (Rohrzucker), Lactose (Milchzucker) und Maltose (Malzzucker). Alle diese Zucker sind süß und leicht in Wasser löslich. Zahlreiche Monosaccharide treten zu höhermolekularen Polysacchariden zusammen, z. B. Glykogen, Stärke und Cellulose. Diese sind überwiegend geschmacksneutral und schlecht oder gar nicht in Wasser löslich.
Kohlenhydrate werden in Form von Glucose von Pflanzen durch die Photosynthese aus Kohlendioxid und Wasser aufgebaut und in die Speicherform Stärke oder in Gerüstsubstanzen wie Cellulose und Hemicellulose oder in Pektine überführt. Mit pflanzlicher Nahrung gelangen die Kohlenhydrate in den tierischen u. menschlischen Organismus. Stärke wird im Verdauungstrakt in Glucose aufgespalten, Saccharose in Glucose und Fructose. Glucose wird in der Glykolyse weiter abgebaut und als Energielieferant verfügbar gemacht. Andererseits wird in der Leber aus Glucoseeinheiten die Speicherform Glykogen aufgebaut. Cellulose und Pektine können vom menschlichen Organismus zwar nicht aufgeschlossen werden, spielen aber als Ballaststoffe eine wichtige Rolle für die Verdauung. Für die menschliche Ernährung wird ein Anteil an Kohlenhydraten von über 50 % empfohlen, wobei der Bedarf überwiegend aus stärkehaltigen Produkten wie Müsli oder Vollkornbrot und viel Gemüse gedeckt werden sollte, die zudem Vitamine, Mineralstoffe, Spurenelemente und Ballaststoffe enthalten, nicht so sehr aus zuckerhaltigen Produkten.
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