Lexikon
Konstitutiọn
Medizin und Psychologie
die Gesamtheit der körperlichen, seelischen und geistigen Verfassung eines Menschen, wie sie sich in seinen Eigenschaften äußert, und der damit zusammenhängenden Reaktionsweisen (z. B. Anfälligkeit gegen Krankheiten). Die Konstitution ist teils ererbt, teils erworben. Eine Klassifikation der Konstitution wurde durch die Beschreibung von Konstitutionstypen (Typologie) versucht.
Die bekannteste Einteilung stammt von E. Kretschmer; er unterscheidet: 1. Pykniker, die eine gedrungene rundliche Form und geringe Muskulatur sowie einen zarten Knochenbau haben; 2. Athletiker, die schlank, langknochig mit starkem Knochenbau und kräftig-muskulös sind; 3. Astheniker oder Leptosome, die ebenfalls schlank und langknochig sind, aber einen schwachen Knochenbau und geringe Muskulatur aufweisen. Den drei Kretschmerschen Typen wurden auch Unterschiede in seelischer Hinsicht zugeschrieben. Nach dieser Typologie ist der Pykniker beweglich bis behäbig; seine Stimmung schwankt zwischen heiter und traurig; er ist verträglich und sucht die Geselligkeit; meist gibt er sich natürlich und zeigt die Tiefe seiner Empfindungen. Hierzu in starkem Gegensatz verhalten sich der Leptosome und der Athletiker als Einzelgänger von sprunghaftem Temperament und empfindlich kühler bis schroffer Stimmungslage.
Unter Bezugnahme auf die 3 Keimblätter unterscheidet der US-amerikanische Forscher W. H. Sheldon (* 1899, † 1977) die 3 Konstitutionen: ektomorpher, mesomorpher und endomorpher Typ. Sie entsprechen im Allgemeinen der Typeneinteilung von Kretschmer. – Die Sigaud’schen Konstitutionstypen (nach dem französischen Arzt Claude Sigaud, * 1862, † 1921) beziehen sich auf Entwicklung und Ausbildung sowie Anfälligkeit der einzelnen Organsysteme: Typus cerebralis (Gehirn), Typus digestivus (Verdauungskanal), Typus muscularis (Bewegungsapparat, Muskulatur) und Typus respiratorius (Atemorgane).
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