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Marx entdeckte die Quelle der kapitalistischen Ausbeutung

Marx entdeckte die Quelle der kapitalistischen Ausbeutung
Die Quintessenz des 1. Bandes von Das Kapital von Karl Marx resümierte Friedrich Engels in zwei Artikeln für das Demokratische Wochenblatt (21. und 28. März 1868, Auszüge):

Solange es Kapitalisten und Arbeiter in der Welt gibt, ist kein Buch erschienen, welches für die Arbeiter von solcher Wichtigkeit wäre wie das vorliegende. Das Verhältnis von Kapital und Arbeit, die Angel, um die sich unser ganzes heutiges Gesellschaftssystem dreht, ist hier zum ersten Mal wissenschaftlich entwickelt...

Die bisherige politische Ökonomie lehrt uns, dass die Arbeit die Quelle des Reichtums und das Maß aller Werte ist, so dass zwei Gegenstände, deren Erzeugung dieselbe Arbeitszeit gekostet hat, auch denselben Wert besitzen, und, da durchschnittlich nur gleiche Werte untereinander austauschbar sind, auch gegeneinander ausgetauscht werden müssen. Gleichzeitig lehrt sie aber, dass eine Art aufgespeicherte Arbeit existiert, welche sie Kapital nennt; dass dies Kapital durch die in ihm enthaltenen Hilfsquellen die Produktivität der lebendigen Arbeit ins Hundert- und Tausendfache steigert und dafür eine gewisse Vergütung in Anspruch nimmt, welche man Profit oder Gewinn nennt. Wie wir alle wissen, stellt sich dies in Wirklichkeit so dar, dass die Profite der aufgespeicherten, toten Arbeit immer massenhafter, die Kapitalien der Kapitalisten immer kolossaler werden, während der Lohn der lebendigen Arbeit immer geringer, die Masse der bloß vom Arbeitslohn lebenden Arbeiter immer zahlreicher wird. Wie ist dieser Widerspruch zu lösen? Wie kann ein Profit übrig bleiben, wenn der Arbeiter den vollen Wert der Arbeit ersetzt erhält, den er seinem Produkt zusetzt? Und da nur gleiche Werte ausgetauscht werden, so sollte dies doch der Fall sein...
Die bisherige Ökonomie steht vor diesem Widerspruch ratlos da... gelöst hat ihn bisher keiner, bis Marx jetzt endlich den Entstehungsprozess dieses Profits bis auf seine Geburtsstätte verfolgt und uns damit alles klar gemacht hat...
Der Kapitalist findet unter den gegenwärtigen gesellschaftlichen Verhältnissen auf dem Warenmarkt eine Ware, welche die eigentümliche Beschaffenheit hat, dass ihr Verbrauch eine Quelle von neuem Wert, Schöpfung neuen Wertes ist, und diese Ware ist die Arbeitskraft...
Der Kapitalist stellt seinen Arbeiter nun an die Arbeit. In einer bestimmten Zeit wird der Arbeiter so viel Geld geliefert haben, als in seinem Wochenlohn repräsentiert war. Gesetzt, der Wochenlohn eines Arbeiters repräsentiere 3 Arbeitstage, so hat der Arbeiter, der montags anfängt, am Mittwochabend dem Kapitalisten den vollen Wert des gezahlten Lohns ersetzt. Hört er dann auf zu arbeiten? Keineswegs. Der Kapitalist hat seine Wochenarbeit gekauft, und der Arbeiter muss die letzten drei Wochentage auch noch arbeiten. Diese Mehrarbeit des Arbeiters, über die zur Ersetzung seines Lohnes nötige Zeit hinaus, ist dieQuelle des Mehrwerts, des Profits, der stets anwachsenden Schwelle des Kapitals.
Hier haben wir die Lösung all jener Widersprüche ... Der Wert der Arbeitskraft wird gezahlt, aber dieser Wert ist weit geringer als derjenige, welchen der Kapitalist aus der Arbeitskraft herauszuschlagen versteht, und die Differenz,die unbezahlte Arbeit, mach gerade den Anteil des Kapitalisten, genauer gesprochen, der Kapitalistenklasse, aus.
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