Lexikon

Müller

Heiner, deutscher Dramatiker, * 9. 1. 1929 Eppendorf, Sachsen,  30. 12. 1995 Berlin; seit 1992 im Leitungsgremium des Berliner Ensembles, seit März 1995 dessen künstlerischer Leiter; schrieb zunächst in der Tradition B. Brechts Lehrstücke („Der Lohndrücker“ 1959), in denen er sich kritisch mit dem Aufbau der sozialistischen Produktionsgesellschaft auseinander setzte; Konflikte mit der SED führten 1961 zum Ausschluss aus dem Schriftstellerverband; nach Aufführungsverboten wandte sich Müller verstärkt der Bearbeitung antiker Stoffe zu („Philoktet“ 1966; „Prometheus“ 1968; „Ödipus Tyrann“ 1969). Seine Stücke der Folgezeit behandeln die nie enden wollende Gewalt, die Unmöglichkeit einer Revolution und den Verlust von Vernunft und Humanität (u. a. „Mauser“ 1970; „Zement“ 1973; „Germania Tod in Berlin“ 1977; „Die Hamletmaschine“ 1977; „Quartett“ 1981). Nach 1989 verstärkt als Regisseur tätig, gehört Müller mit seinen Dramen, Bearbeitungen und Regiearbeiten zu den wichtigsten theaterschaffenden Künstlern der 2. Hälfte des 20. Jahrhunderts. Ausgezeichnet mit dem Heinrich-Mann-Preis der DDR (1959) und dem Georg-Büchner-Preis (1985).

Mehr Artikel zu diesem Thema

Weitere Lexikon Artikel

Weitere Artikel aus der Wissensbibliothek

Weitere Artikel aus dem Wahrig Synonymwörterbuch

Weitere Artikel aus dem Wahrig Fremdwörterlexikon

Weitere Artikel aus dem Vornamenlexikon