Lexikon

Muskgeschichte

im weiteren Sinne die Entwicklung der Musik in einzelnen Kulturen, im engeren Sinn der Teil der Musikwissenschaft, der den geschichtlichen Zusammenhang, in dem sich die Musik von ihren Anfängen bis zur Gegenwart insgesamt oder in einzelnen geschlossenen Kulturen entwickelt hat, erforscht und darstellt. Ihre Hauptquelle ist die notierte Musik selbst, zu der schriftliche und bildliche Zeugnisse über alle die Musik betreffenden Sachverhalte treten sowie darüber hinaus Musikinstrumente und seit dem späten 19. Jahrhundert auch Tonträger.
Für die chronologische Gliederung der abendländischen Musikgeschichte bilden stilistische Aspekte die Hauptgrundlage. Die bereits im späten 19. Jahrhundert etablierte Periodisierung ist z. T. noch in Gebrauch (Gliederung der mehrstimmigen Musik des Mittelalters u. a. in Ars antiqua, Ars nova; ferner Barock oder Klassik). Bezeichnungen wie „Niederländisches Zeitalter“ für die frankoflämische Vokalpolyphonie des 15. oder 16. Jahrhunderts oder „Vorklassik“ für die Musik der Mitte des 18. Jahrhunderts wurden jedoch als zu verkürzend angesehen und aufgegeben. Stattdessen hat sich eine Gliederung der Musikgeschichte nach Jahrhunderten durchgesetzt.
Erste zusammenhängende Musikgeschichten gibt es erst seit etwa 1750 (z. B. durch Charles Burney 17761789). Vielfach orientierten sich diese Arbeiten bis ins 19. Jahrhundert an den Biografien „großer“ Komponisten. Dagegen standen die Musikgeschichten etwa von J. N. Forkel (17881801), Raphael Georg Kiesewetter (1834) und A. W. Ambros (18621878), die Musikgeschichte als Kulturgeschichte schrieben. Erst die umfangreichen Quellenstudien ab Mitte des 19. Jahrhunderts und die beginnenden Denkmälerausgaben machten eine Darstellung der Musikgeschichte bis ins Mittelalter hinein möglich. H. Riemann (19041913) versuchte, Musikgeschichte als zielgerichtete Entwicklung zur klassisch-romantischen Musik hin zu interpretieren, H. Kretzschmar (19051925) führte in mehreren Einzeldarstellungen eine Form- und Gattungsgeschichte durch, G. Adler schrieb Musikgeschichte als Stilgeschichte (1924). Um 1930 war der kultur- und geistesgeschichtliche Ansatz beherrschend; danach wurden sozialgeschichtliche Aspekte immer bedeutsamer. Seit etwa 1970 setzte sich allgemein ein strukturgeschichtlicher Ansatz durch und es erfolgte eine Öffnung zu Forschungsansätzen von Nachbarwissenschaften.
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