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nachwachsende Rohstoffe

pflanzliche Biomasse, die kontinuierlich erzeugt werden kann und in den Produktkreislauf einfließt oder fossile Rohstoffe ersetzt. Zu den nachwachsenden Rohstoffen zählen sowohl Holz, als auch verarbeitete Produkte wie Cellulose, Stärke, Kohlenhydrate, Chitin, Fette und fette Öle. Holz und verholzte Pflanzenteile gehören zu den ältesten Energie- und Rohstoffquellen der Menschheit. Die intensive Nutzung wird wegen des umweltzerstörenden Raubbaus in den Tropenwäldern mit negativem Image belegt. Holz aus nachhaltiger Forstwirtschaft stellt dagegen eine Reduzierung des atmosphärisches Kohlendioxid (Klimaschutz) dar, da die während des Aufwuchses gebundene Kohlendioxid-Menge der bei der Verbrennung freiwerdenden entspricht; durch die verstärkte Nutzung der erneuerbaren Ressource Holz können daher nicht erneuerbare Ressourcen (fossile Energieträger) geschont und gleichzeitig die seit Millionen von Jahren darin gespeicherten Kohlendioxid-Vorräte an der Freisetzung gehindert werden. Dies gilt insbesondere für Schwachholz, das oft wegen fehlender Abnehmer in den Wäldern verrottet. Auch die durch stoffliche Nutzung von Holz substituierten Stoffe werden in der Regel unter höherem Energieaufwand hergestellt als für die Waldbewirtschaftung erforderlich. Weniger positive Ökobilanzen werden für den intensiven Rapsanbau für die Nutzung von Rapsöl erstellt, da der hohe Verbrauch an Agrochemikalien und der Flächenverbrauch den Klimavorteil aufwiegen können; Rapsöl könnte bei Ausnutzung aller verfügbaren landwirtschaftlichen Flächen in Deutschland etwa 5% des Bedarfs an Dieselkraftstoffen abdecken. Getreide- und Maisstroh werden zu Papieren verarbeitet oder energetisch genutzt. Pflanzen mit großer Biomasse sind für die Vergärung zu Biogas besonders geeignet, auch hier gelten die anbaubedingten Einschränkungen.
Verwendet werden nachwachsende Rohstoffe zur Herstellung von Tensiden, Klebstoffen u. a. Spezialpolymeren. Subventioniert wird der Einsatz von einfach veredelten Rapsölen (Methylester) als Treibstoff, sog. „Biodiesel“. Um das Spektrum der Inhaltsstoffe zu optimieren, werden Raps und Sonnenblume gentechnisch verändert.
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