Lexikon

Perkins

Anthony, US-amerikanischer Schauspieler, * 4. 4. 1932 New York,  12. 9. 1992 Hollywood; verkörperte meist nervöse oder neurotische Leinwandfiguren; erfolgreiche Filme: „Psycho“ 1960, „Der Prozess“ 1962, „Mord im Orient-Express“ 1974, „Psycho II“ 1982, „Psycho III“ 1986 (auch Regie).
  • Deutscher Titel: Psycho
  • Original-Titel: PSYCHO
  • Land: USA
  • Jahr: 1960
  • Regie: Alfred Hitchcock
  • Drehbuch: Joseph Stefano
  • Kamera: John L. Russell
  • Schauspieler: Anthony Perkins, Janet Leigh, Vera Miles
Nach seiner Uraufführung im März 1960 in New York entwickelt sich »Psycho«, der neue Thriller von Alfred Hitchcock, zum meistdiskutierten Film des Jahres.
Im Mittelpunkt der Handlung steht ein einsam gelegenes Motel und sein geheimnisvoller Besitzer Norman Bates (Anthony Perkins). Dorthin flüchtet sich die junge Angestellte Marion (Janet Leigh), die 40 000 Dollar unterschlagen hat, um mit ihrem Geliebten Sam zusammenleben zu können. In einer spektakulären Mordszene unter der Dusche zeigt Hitchcock, wie sie von einer älteren Frau erstochen wird. Auch ein mit ihrer Verfolgung beauftragter Detektiv wird umgebracht. Einen dritten Mord kann Sam verhindern, ehe das Geheimnis um Norman Bates aufgedeckt wird: Seit dem Tod seiner dominanten Mutter nimmt er im Wahnsinn ihre Persönlichkeit an und bringt alle Frauen um, die ihn sexuell anziehen.
Für Thriller-Fans stellt der Film, den Hitchcock mit einem Fernsehteam und äußerst bescheidenem Budget dreht, den Beginn einer neuen Ära dar: Bereits der Vorspann des Grafikers Saul Bass mit der reduzierten Musik von Bernard Herrman kündigt an, dass es dem Regisseur hier um eine stilisierte Auseinandersetzung mit den Abgründen der Gewalt geht, die nicht durch romantisierende Motive gemildert wird. Anders als in den meisten Hitchcock-Thrillern gibt es in »Psycho« keine verlässlichen Identifikationsfiguren, und die überraschende Auflösung am Schluss des Films erscheint kaum weniger erschreckend als die Mordszenen selbst. Seine brutale Wirkung erzielt der Film ohne abstoßende Effekte, sie entsteht allein aus der Inszenierung und der perfekten Montage, die dem Zuschauer Assoziationen nahe legt, die Hitchcock nicht mehr zeigen muss; so gibt es in der Szene unter der Dusche keine Einzeleinstellung, in der die Mordwaffe die Haut des Opfers berührt.
Mit »Psycho« wendet sich Hitchcock einem jüngeren und aufgeschlosseneren Publikum zu. Die Darstellung des alltagsbelasteten Liebeslebens von Marion und Sam zu Beginn des Films weist auf eine Umorientierung Hollywoods hin, die sich auch bei anderen Filmen des Jahres in freizügigeren Darstellungen als bislang zeigt.
  • Deutscher Titel: Der Prozess
  • Original-Titel: DER PROZESS
  • Land: Deutschland
  • Jahr: 1962
  • Regie: Orson Welles
  • Drehbuch: Orson Welles, Antoine Tudal, nach dem Roman von Franz Kafka
  • Kamera: Edmond Richard
  • Schauspieler: Anthony Perkins, Jeanne Moreau, Orson Welles, Romy Schneider
Franz Kafkas berühmter Roman wird von Orson Welles mit einem Staraufgebot in Szene gesetzt. Gegen den kleinen Angestellten Josef K. (Anthony Perkins) wird eines Tages ein Prozess angestrengt, über dessen Hintergründe er überhaupt nichts erfährt. Versuche, das Geschehen geistig zu bewältigen und über die an dem Prozess beteiligten Frauen Einfluss zu gewinnen, scheitern und enden mit K.s Hinrichtung.
Das Werk gilt als gelungene eigenständige Bearbeitung des Alptraum-Themas, obwohl es sich mit manchmal derben und auch opulenten Szenen von der Geisteswelt der strengen Vorlage entfernt und deshalb als Literatur-Verfilmung nicht in gleichem Maß anerkannt wird.
1992 entsteht unter der Regie des Briten David Jones (Buch: Harold Pinter) eine weitere Filmfassung des Romans.
  • Deutscher Titel: Psycho II
  • Original-Titel: PSYCHO II
  • Land: USA
  • Jahr: 1982
  • Regie: Richard Franklin
  • Drehbuch: Tom Holland
  • Kamera: Dean Cundey
  • Schauspieler: Anthony Perkins, Vera Miles, Meg Tilly, Robert Loggia
Als Fortsetzung von Alfred Hitchcocks »Psycho« (1960) kehrt der schizophrene Norman Bates (Anthony Perkins) nach Jahren psychiatrischer Behandlung in das viktorianische Herrenhaus zurück, in dem er vor 22 Jahren in den Kleidern seiner Mutter gemordet hat. Die Vergangenheit holt ihn allerdings bereits kurz nach seiner Entlassung wieder ein, vor allem in der Person Lilas, der Schwester der damals in der Dusche getöteten Marion. Gemeinsam mit ihrer Tochter Mary versucht sie, Norman wieder in den Wahnsinn zu treiben. Es kommt zu weiteren Morden, denen Lila ebenso zum Opfer fällt wie der hilfsbereite Psychiater. Am Ende befindet sich Norman wieder in dergleichen Situation, mit der »Psycho« damals begann.
1985 folgt unter der Regie von Anthony Perkins eine weitere Fortsetzung, die wie »Psycho II« an den Hitchcock-Klassiker nicht heranreichen kann.
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