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Radierung

Goya: Zwei Hexen fliegen zum Blocksberg
Radierung
Francisco Goya: Zwei Hexen fliegen zum Blocksberg, Radierung aus den "Caprichos",1796
als Gattung der Druckgrafik eine seit dem 16. Jahrhundert bekannte Sonderform des Kupferstichs. In eine mit säurefestem Ätzgrund (Harz-Wachs-Asphaltschicht) bedeckte Kupferplatte wird die Zeichnung seitenverkehrt mit einer spitzen Stahlnadel (Radiernadel) geritzt und die Plattenoberfläche anschließend so lange einem Säurebad ausgesetzt, bis die durch die Nadel vom Ätzgrund freigelegten Linien von der Säure angegriffen (geätzt), vertieft und somit aufnahmefähig für die Druckfarbe sind. Bei der Kaltnadelradierung wird die Zeichnung unmittelbar ohne Grundierung der Platte eingeritzt.
Erste erfolgreiche Versuche, das Ätzverfahren der Radierung anzuwenden, finden sich um 1510 im Werk von Mitgliedern der Augsburger Stecherfamilie Hopfer, 1515/16 bei A. Dürer und den sog. Kleinmeistern. Weite Verbreitung erfuhr die Technik um die Mitte des 16. Jahrhunderts in den Niederlanden durch L. van Leyden. Im 17. Jahrhundert pflegten zahlreiche niederländische Meister die Landschaftsradierung, z. T. bereits als Farbdruck (H. Seghers). Mehr als 1500 radierte Blätter hinterließ J. Callot, an künstlerischem Rang noch übertroffen durch das Radierwerk Rembrandts. Weitere Hauptmeister der Radierung sind in Italien der Spanier J. de Ribera, G. B. Tiepolo und G. B. Piranesi, in Deutschland A. Elsheimer, M. Merian (Städteansichten), J. E. Ridinger, D. Chodowiecki, in Frankreich Claude Lorrain, F. Boucher und A. Legros, in England W. Hogarth und W. Blake, in Spanien F. Goya. Neuen Aufschwung nahm die Radierkunst z. Z. des Impressionismus und des beginnenden Expressionismus (E. Munch, M. Liebermann, L. Corinth).
Goya: Hexenritt zum Blocksberg (Radierung)
Hexen: Blocksberg
Francisco Jose de Goya: Zwei Hexen fliegen zum Blocksberg, Radierung aus den »Caprichos«,1796.
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