Lexikon

Screwball-Comedy

[ˈskru:bɔ:lkɔmidi:; englisch]
eine Form der amerikanischen Filmkomödie der 1930er und 1940er Jahre, bei der sich die witzigen und pointierten Dialoge wie Bälle zugeworfen werden. Der Begriff geht wahrscheinlich auf einen Baseball-Ausdruck zurück, der einen aus dem Spielfeld geschlagenen und dann zurückgeworfenen Ball meint. Bedeutende Filme dieses Genres sind z. B. „Es geschah in einer Nacht“ 1934 von F. Capra, „Die Nacht vor der Hochzeit“ 1940 von G. Cukor oder „Leoparden küsst man nicht“ 1938 von H. Hawks.
  • Deutscher Titel: Es geschah in einer Nacht
  • Original-Titel: IT HAPPENED ONE NIGHT
  • Land: USA
  • Jahr: 1934
  • Regie: Frank Capra
  • Drehbuch: Robert Riskin
  • Kamera: Joseph Walker
  • Schauspieler: Clark Gable, Claudette Colbert, Walter Connolly
  • Auszeichnungen: Oscar 1935 für Film, Regie, Drehbuch, Hauptdarsteller (C. Gable), Hauptdarstellerin (C. Colbert)
Ohne den sonst üblichen Pressewirbel erlebt Frank Capras Spielfilm »Es geschah in einer Nacht« seinen Kinostart. Dabei wird die Liebesgeschichte zwischen einer Millionärstochter und einem Reporter zum »Box Office Champion«, zum erfolgreichsten Film des Jahres, und begründet die Tradition der sog. Screwball-Comedies.
Wie schon in »Die Platinblonde« (1931) und in »Lady für einen Tag« (1933) verbindet Capra wieder eine alltägliche Geschichte mit märchenhaften Elementen. Die Millionärstochter Ellen Andrews (Claudette Colbert) flieht vor ihrem Vater (Walter Connolly), weil der ihre Heirat mit einem Piloten nicht duldet. Im Bus trifft sie den gerade gefeuerten Reporter Peter Warne (Clark Gable), der sie als er sie erkennt entführt, um sich die sensationelle Story zu sichern. Langsam entdecken die beiden auf der Flucht ihre Gefühle füreinander und werden nach mancherlei Verwicklungen ein Paar. Capras Regieeinfälle sichern dem Film dauerhaften Ruhm: So lässt er seine Hauptdarsteller das Zimmer teilen; dies wird nicht als unmoralisch gedeutet, weil Gable durch den Raum eine Decke spannt. Der Film ist jahrzehntelang der Einzige, der die fünf wichtigsten Oscars erhält.
  • Deutscher Titel: Die Nacht vor der Hochzeit
  • Original-Titel: THE PHILADELPHIA STORY
  • Land: USA
  • Jahr: 1940
  • Regie: George Cukor
  • Drehbuch: Donald Ogden Stewart, nach einem Stück von Philip Barry
  • Kamera: Joseph Ruttenberg
  • Schauspieler: Katharine Hepburn, Cary
    Gran
    t, James Stewart
  • Auszeichnungen: Oscars 1941 für Hauptdarsteller (James Stewart) und adaptiertes Drehbuch
George Cukors Film »Die Nacht vor der Hochzeit« gilt als eines der Paradebeispiele für die »Screwball-Komödie« der 30er Jahre.
Die schwerreiche Tracy Lord (Katharine Hepburn) will zum zweiten Mal heiraten, als überraschend ihr »Ehemaliger« C.K. Dexter Haven (Cary
Gran
t) auftaucht. Im Bund mit dem Klatschkolumnisten Macauley Connor (James Stewart) gelingt es Haven, die Hochzeit zu verhindern und Tracy selbst zum zweiten Mal »heimzuführen«. 1956 dreht Musical-Spezialist Charles Walters das Remake »Die oberen Zehntausend« mit Grace Kelly.
  • Deutscher Titel: Leoparden küsst man nicht
  • Original-Titel: BRINGING UP BABY
  • Land: USA
  • Jahr: 1938
  • Regie: Howard Hawks
  • Drehbuch: Dudley Nichols, Hagar Wilde
  • Kamera: Russell Metty
  • Schauspieler: Cary
    Gran
    t, Katharine Hepburn, May Robson
Mit »Leoparden küsst man nicht« gelingt Howard Hawks eine der erfolgreichsten »screwball comedies« der 30er Jahre.
Der linkische Anthropologe David Huxley (Cary
Gran
t) sammelt Geld für sein Museum. Doch die junge Susan (Katharine Hepburn) durchkreuzt ständig seine Pläne. Erst spät merkt er, dass die Frau mit Leopard die Nichte der Millionärin ist, die er als Spenderin gewinnen will.
Mit sicherem Gefühl für Tempo inszeniert Howard Hawks eine Komödie, die von übermütigem Ulk, einer Fülle skurriler Ereignisse und von verkehrter Optik lebt: David ist bemüht, die merkwürdigen Dinge, die ihm widerfahren, zu ordnen, während Susan die ständig gegen Konventionen verstößt glaubt, die Aufdringlichkeit dieses Herrn sei schuld an den fortwährenden kleineren Katastrophen.
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