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Spartaner leben in Angst

Spartaner leben in Angst
369 v. Chr. erkämpfen die Messenier die Befreiung von der spartanischen Unterdrückung. Sie mussten als Heloten auf der Stufe von Sklaven für die Spartaner arbeiten. Der Grieche Libanios äußerte kurz zuvor Unverständnis über diese Unterdrückung eines Volkes (nicht über die Sklaverei an sich, die in Griechenland gang und gäbe war):

Die Lakedaimonier [Spartaner] nahmen sich den Heloten gegenüber das Recht, sie zu töten ... Dazu bemerkte Kritias: Aus Misstrauen gegen diese Heloten nimmt der Spartiat zuhaus ihnen den Riemen aus dem Schilde. Da er dies aber im Felde nicht tun kann, weil hier oft rasches Handeln nötig ist, so geht er immer mit dem Speer in der Hand umher, in der Meinung, auf diese Weise dem Heloten überlegen zu sein, wenn er etwa mit dem Schilde allein meutern sollte. Sie haben sich auch einen Türverschluss ersonnen, der, wie sie glauben, einen von jener Seite kommenden Einbruch abwehren kann.

Das bedeutete doch, ständig mit der Furcht als Hausgenossen zusammenzuleben, wobei man nicht aufzuatmen wagt, wegen des Schrecklichen, das man ständig erwartet. Wie können denn Menschen ... wahrhaft die Freiheit genießen, die beim Frühstücken, beim Schlafen und jeder anderen Beschäftigung die Furcht vor ihren Sklaven dazu zwingt, gewappnet zu sein? Gegen die die Sklaven bei dem Erdbeben [468 v. Chr.] einen Aufstand begannen, ein Zeichen, dass sie bei gleicher Gelegenheit ein Gleiches tun würden? So wie nun ihre Könige nicht so recht frei waren, da es den Ephoren freistand, einen König zu binden und zu töten, so waren alle Spartiaten der Freiheit beraubt, da der Hass ihrer Sklaven mit ihnen zusammen hauste."

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