Lexikon

türkische Musik

Während sich die diatonisch ausgerichtete Volksmusik noch immer als spezifisch türkisch ausweist, zeigt die frühere, von Berufsmusikern am Hof von Istanbul wie auch in den Klöstern von den Derwischen gepflegte Kult- und Kunstmusik arabisch-iranische und byzantinische Einflüsse. Wie überall im Orient beruhte auch die türkische Musik vor ihrer Modernisierung auf dem monodischen Prinzip und zeigte rhythmischen Reichtum. Von der geistlichen Musik sind frühe Derwischgesänge, Hymnen und prophetische Gebete überliefert, von der weltlichen Musik Vokal- und Instrumentalsätze in Suitenform.
Die in der türkischen Musik verwendeten Instrumente sind lautenartige Zupf- und Streichinstrumente, oboen-, klarinetten- und flötenartige Blasinstrumente, Trompeten, Hörner und zahlreiche Schlaginstrumente wie Davul, Darabuka, Def oder Daira oder die in der alten Janitscharenmusik verwendeten Klangwerkzeuge. Wichtigste mittelalterliche Musiktheoretiker türkischer bzw. turkistanischer Herkunft sind Al-Farabi, Safieddin und Avicenna, Meister des 19. Jahrhunderts Haci Arif Bey und Osman Bey. Von den modernen Komponisten schreibt ein Teil gänzlich im abendländischen Stil, andere suchen eine Verbindung mit der türkischen Musik. Bekanntester Komponist des 20. Jahrhunderts war Ahmed Adnan Saygun (* 1907,  1991), der sich auch als Volksliedforscher betätigte; ferner der auch als Pianist bedeutende Ulvi Cemal Erkin (* 1906,  1972) und Necil Kâzim Akses (* 1908,  1999), der in Wien und Prag studierte. Ilhan Usmanbas (* 1921) ist ein Vertreter der seriellen und elektronischen Musik.
In der Popularmusik ist der Vormarsch westlicher Musikmodelle unaufhaltbar, doch spielt die Tradition der Volksmusik sowohl in der türkü genannten städtischen Unterhaltungsmusik wie auch in der seit den 1980er Jahren entstandenen özgün muzik („ursprünglichen Musik“) eine wichtige Rolle. Daneben gibt es immer noch ozan, die Musik der anatolischen Wandermusikanten (ashiks) und die Musik der Sufi-Sekte der Mevlewi-Derwische.
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