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Mensch

Spuren der “Naturgewalt Mensch“
Alexander Stahr
Erdbeben, Vulkanausbrüche oder Stürme sind Naturgewalten, die aus unserer Sicht lokal und zeitlich begrenzt auftreten. Sie führen jedoch in geologischen Zeiträumen von Tausenden und Millionen von Jahren zu gewaltigen Veränderungen in der Natur. Denn sie sind lediglich sichtbare oder spürbare Höhepunkte stetig fortlaufender Prozesse. Auch der Mensch verändert die Natur stetig und gewaltig. Er macht dies jedoch in Jahren und Jahrzehnten.

Der Mensch baut Städte, Siedlungen und Verkehrswege. Er rodet Wälder und betreibt Landwirtschaft. Berge werden für Verkehrswege durchlöchert oder für industrielle Zwecke abgebaut. Aus ehemaligen Kiesgruben entstehen neue Seenlandschaften und neue Lebensräume für Tiere und Pflanzen. Andere werden vernichtet. Ganze Küstengebiete werden durch Neulandgewinnung umgestaltet. Der Mensch verändert die Landschaft permanent, rasant und nachhaltig. Er beeinflusst aber auch die Entwicklung der Tier- und Pflanzenwelt in kürzester Zeit, indem er Tiere und Pflanzen verschleppt, einbürgert, bekämpft, schützt, ausrottet, züchtet und sogar gentechnisch verändert. Der Mensch ist eine biologische Naturgewalt und nutzt auf vielfältige Weise andere Naturgewalten: → Wasser, → Kernenergie, Solarenergie, → Wind, → Gezeiten und → Vulkanismus. Und durch sein Wirken werden → Naturgewalten häufig verstärkt oder ausgelöst. So können Baumaßnahmen und Eingriffe in die Vegetation Prozesse wie → Hangbewegungen und → Bodenerosion begünstigen oder verursachen. Durch Bergbau kommt es mitunter zu → Erdbeben und → Bergstürzen. Bodenversiegelung und Flussbegradigung verstärken → Hochwasser und führen zu Überschwemmungen. Und aus Unachtsamkeit oder Profitgier entstehen → Waldbrände. Auch indirekt beeinflusst der Mensch durch emissionsbedingte Klimaveränderungen andere Naturgewalten wie → Stürme und das → Eis der Erde.

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