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Migräne

Weltweit leiden rund zehn Prozent aller Menschen unter Migräne. Die plötzlich auftretenden Kopfschmerzattacken können teilweise so heftig sein, dass ein normaler Alltag unmöglich wird. Migräne unterscheidet sich deutlich von regulären Kopfschmerzen. Was eine Migräne ausmacht, woher sie kommt und was Betroffene zur Linderung beitragen können, das ist im Folgenden zusammengefasst.

Was ist eine Migräne?

Migräne ist nicht gleich Migräne. Es gibt viele verschiedene Symptome und Arten der Kopfschmerzen, die sich von Mensch zu Mensch unterscheiden. Eine Migräne besteht in der Regel aus unterschiedlichen Phasen, die aber nicht immer alle auftreten müssen:

  • Zunächst schildern Migränepatienten bestimmte Symptome, wie beispielsweise Schwindel, Lähmungen, Gereiztheit, Lichtempfindlichkeit oder Sehstörungen. Diese können kurz vor der Attacke oder bis zu zwei Tage vorher auftreten.
  • Bei der zweiten Phase, der sogenannten Migräneaura, erleben Betroffene häufig Wahrnehmungsstörungen, die das Sehen beinträchtigen. Sie nehmen ihr Umfeld zum Beispiel verschwommen oder kleiner war. Diese Aura bringt manchmal Gleichgewichtsprobleme mit sich.
  • Zentral für Migräneattacken sind die Kopfschmerzen, die so stark sein können, dass sie Übelkeit hervorrufen. Licht und Lärm machen der Person stark zu schaffen. Viele berichten, dass sie Schmerzen nur auf einer Kopfseite wahrnehmen. Sie pulsieren und drücken von innen gegen Stirn und Schläfen. Diese Phase dauert meist vier Stunden an, kann aber auch deutlich länger ausfallen. 
  • Nach einer Migräneattacken bleibt zumeist nur eins: Erschöpfung. Während der Erholungsphase fühlen sich Betroffene müde und schlapp.

Heftige Kopfschmerzen sind im Alltag nicht zu unterschätzen.

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Wer leidet an Migräne?

Mehr Frauen als Männer leiden weltweit an Migräne. 13 % der Frauen und 7 % der Männer berichten über Kopfschmerzattacken. Die meisten Fälle treten bei Personen zwischen 35 und 45 Jahren auf, es gibt aber auch einige Kinder und Jugendliche mit starken Kopfschmerzen. In Deutschland hat etwa jede fünfte Frau im Verlaufe ihres Lebens Migräneattacken. Örtliche Selbsthilfegruppen zeigen, dass Betroffene mit dem Problem nicht alleine sind. Migraeneliga.de bietet Informationsveranstaltungen in ganz Deutschland an. Wer weiß, dass Migräne in seiner Familie häufig vorkommt, der sollte sich besonders mit dem Thema beschäftigen. Die Schmerzen sind nämlich nachweislich genetisch veranlagt.

Wie diagnostiziert ein Arzt die Migräne?

Starke Kopfschmerzen in dieser Häufigkeit und Intensität treiben Betroffene zum Arzt. Dieser wird sich zunächst erkundigen, wie häufig und stark die Attacken auftreten. So kann er schnell feststellen, ob es sich bei den Symptomen um Kopfschmerzen oder Migräne handelt. Eine neurologische Untersuchung ist anschließend notwendig, um im Nervensymptome die Migräne orten zu können. Was eine neurologische Untersuchung ist, erklärt die Apotheken-Umschau sehr gut unter apotheken-umschau.de. Andere Krankheiten können ebenfalls zu Kopfschmerzattacken führen. Diese kann der Arzt mit seiner Untersuchung ausschließen. Bei Frauen tritt die Migräne zudem häufig in Zusammenhang mit der Menstruation auf. Qualifizierte Ärzte können also allgemein durch einfaches Nachfragen bereits eine zutreffende Diagnose stellen, die sie dann mit entsprechenden Tests bestätigen können.

Wie entsteht Migräne?

Über die Ursachen einer Migräne wissen Mediziner leider immer noch recht wenig. Einfacher ist die Identifikation ihrer Auslöser, auch Trigger genannt. Diese unterscheiden sich je nach betroffener Person. Meist handelt es sich aber um Stress, chronische Erschöpfung, Flüssigkeitsmangel oder bestimmte Wetterlagen. Zurzeit gehen Ärzte davon aus, dass Migräneattacken entstehen, weil im Gehirn ein Ungleichgewicht an wichtigen Botenstoffen herrscht. Serotonin oder Noradrenalin zum Beispiel sind solche Stoffe. Sie haben einen entscheidenden Einfluss auf die Schmerzempfindlichkeit. Die Blutgefäße im Gehirn sind gereizt und es gibt kleine Entzündungen vor Ort. So erleben Migränepatienten Kopfschmerzen als besonders heftig.

Was tun bei akuter Migräne?

So unterschiedlich wie die Symptome und Auslöser der Kopfschmerzattacken sind auch die Behandlungsmöglichkeiten. Es gibt leider keine generelle Methode, die in jedem Fall Erfolg verspricht. Jeder Migränepatient muss für sich die beste Therapie finden. Das kann frustrierend sein und lange dauern. Allgemein unterscheiden Mediziner eine akute Therapie während der Attacke und eine Vorbeugungstherapie. Treten nur leichte Symptome auf, so können beispielsweise Schmerzmittel und Tabletten gegen akute Übelkeitsgefühle helfen. In der Apotheke gibt es eine umfassende Beratung zu Ibuprofen, Paracetamol, Naproxen und anderen Möglichkeiten. Schmerzmittel sollten in der Regel aber nicht häufiger als zehn Tage im Monat eingenommen werden. Ruhe und Dunkelheit helfen ebenfalls bei akuten Schmerzen. In einem stillen und gut durchlüfteten Raum finden Migränepatienten etwas Entspannung. Wichtig ist vor allem, dass der Lichteinfall gedämpft wird. Wer nicht ganz im Dunkeln liegen möchte, findet ein etwas durchlässiges Plissee bei Sonnenschutz-Riese.de. Indirekte Beleuchtungen und Sonnenschutz vor den Fenstern spielen eine wichtige Rolle bei der akuten Behandlung von Migräne, ein sanft lichtdurchlässiges Plissee ist dabei sehr hilfreich.

Schmerzmittel gibt es viele, welches wirklich hilft, weiß ein guter Arzt.

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Was hilft langfristig gegen Migräne?

Zur Prophylaxe gibt es andere Therapiemöglichkeiten, wie Verhaltenstherapien. Diese zielen auf eine Veränderung der Lebensweise ab, so dass Betroffene ihr Stresslevel senken und mehr auf eine ausgewogene Ernährung und ausreichenden Schlaf achten. Entspannungsmethoden, Atemtechniken oder Akupunktur können viel bewirken. Interessant sind in diesem Zusammenhang ebenfalls Reflexzonenmassagen. Das  Video im Beitrag über Reflexzonenmassage zeigt, wie das aussieht. Wer seine Trigger kennt, kann sie so gut es geht vermeiden und damit einer Migräneattacke vorbeugen. Diese nichtmedikamentösen Ansätze helfen allerdings nicht allen Betroffenen.

Manchmal muss es eine medikamentöse Behandlung sein. Bei Kindern und Jugendlichen ist bei der Verwendung von Medikamenten Vorsicht geboten. Sie können unerwünschte Nebenwirkungen hervorrufen. Die Deutsche Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft empfiehlt unter dmkg.de für junge Betroffene besondere Maßnahmen. Allgemein gilt: Vor der Einnahme von Tabletten sollten Betroffene einen Arzt kontaktieren.

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