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Mit Bärlauch und Frühspinat frisch in den Frühling starten

Na endlich, die Tage werden wieder länger. Das freut nicht nur uns Menschen, sondern auch die Pflanzen. Bärlauch und Spinat gehören zu den ersten, die sich trauen, ihre Blätter zur Ernte auszustrecken – das wiederum sehr zur Freude von Gaumen und Organismus.
von wissen.de-Autor Jens Ossa

Dem Cholesterin keine Chance

Bärlauchblüten
PantherMedia/Petra Barz
Wer Mitte bis Ende März durch die Wälder streift, sollte Messer und Plastiktütchen dabei haben. Denn, strömt ein lauchiger Duft in die Nase, heißt es Blick zum Boden und Ausschau halten nach einem etwa 30 Zentimeter hohen Kraut mit schlanken Blättern von zehn bis zwanzig Zentimetern Länge. Sie sind es – die Blätter des Bärlauchs –, die darauf gewartet haben, in Ihrer Tüte zu landen. Doch Vorsicht: Bevor sie das tun, empfiehlt es sich, noch einmal daran zu schnuppern. Riecht es nicht nach Lauch, könnten Sie es mit den ähnlich aussehenden Maiglöckchenblättern zu tun haben, und die sind giftig. Wenn doch, dann rein damit. Bärlauch eignet sich mit seiner kräftigen Note hervorragend für Quark, Pesto, Salate und vieles mehr. Wie andere Zwiebelgewächse auch fördert er die Verdauung, senkt den Blutdruck und gibt einem erhöhten Cholesterinspiegel keine Chance.

 

Eisenreichtum durch Kommafehler

Dass der Verzehr von Spinat Popeye zu ungeheuren Kräfte verhalf, kam nicht von ungefähr. Tatsächlich fördert das tiefgrüne Blattgemüse den Muskelaufbau. Doch sollten Sie es nicht wie unser Zeichentrickheld aus der Dose essen. Frisch, im besten Falle sogar ungekocht, entfaltet Spinat seine Wirkung am ehesten. Es sind die in hohem Anteil vorkommende Nitrate, die für den Kraftschub sorgen. Sie nähren die Mitochondrien, die zelleigenen Energielieferanten. Nur frischgebackene Eltern sollten darauf verzichten, ihren Säuglingen Spinat zu geben. Im Gegensatz zu Erwachsenen bauen Babys die toxischen Nitrite nicht ab, die sich im Darm aus den Nitraten gebildet haben.

Nun enthält das – im Übrigen nelkenartige – Gewächs aber auch noch anderes Wertvolles für den Organismus, zum Beispiel Beta-Carotin und die Vitamine A, B und C. Ein Plus an Vitamin B macht sich um diese Zeit immer bezahlt, wird ihm doch nachgesagt, es vertreibe die Frühjahrsmüdigkeit. Apropos nachsagen: Wussten Sie schon, dass Spinat längst nicht so reich an Eisen ist, wie es oft heißt? Diese Annahme geht auf einen Kommafehler zurück, der gegen Ende des 19. Jahrhunderts einem Lebensmittelanalytiker unterlaufen ist. Er habe es versehentlich um eine Stelle nach rechts gesetzt und dem Gemüse damit den zehnfachen Gehalt attestiert, schrieb das „British Medical Journal“ bereits im Jahre 1982.

 

Bärlauch-Quark – Frühlingsfrische auf den Frühstückstisch

 

Zutaten für 4 Personen

3 Handvoll Bärlauchblätter

500g Quark

150g Joghurt

2 Eier (hart gekocht)

Salz, Pfeffer

 

Bärlauchblätter waschen, gut abtropfen lassen und hacken, die Eier in Stücke schneiden. Quark und Joghurt verrühren, anschließend den Bärlauch und das Ei unterheben. Mit Salz und Pfeffer abschmecken und gegebenenfalls mit einer Prise Zucker verfeinern. Der Quark kann als Brotaufstrich oder Dip verwendet werden.

 

Tiroler Spinatknödel – Kraftpakete gegen die Frühjahrsmüdigkeit

 

Zutaten für 4 Personen

3 alte Brötchen bzw. 250g Weißbrot

¼ l Milch

1kg Spinat

100g Ricotta

75g geriebener Bergkäse

2 Zwiebeln

3 Knoblauchzehen

175g Mehl

3 Eier

Salz, Pfeffer, Muskatnuss, Parmesan

 

Brötchen oder Weißbrot in Milch einweichen. Spinat blanchieren und hacken. Zwiebeln und Knoblauch ebenfalls klein hacken und mit zerlaufener Butter in der Pfanne anschwitzen. Dann den Spinat dazugeben und unter Rühren garen. Das enthaltene Wasser soll möglichst ganz verdunsten. Jetzt Pfanneninhalt mit Brotmasse, Eiern, Mehl, Käse und Ricotta vermengen, würzen und zu kleinen Knödeln formen. Diese 15 Minuten ruhen und weitere 15 Minuten in leicht siedendem Salzwasser ziehen lassen. Vorm Servieren noch einmal in Butter schwenken, nach dem Servieren mit Parmesan bestreuen.

 

Wir wünschen guten Appetit!

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