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NFC – Wie die Technologie im Privatleben genutzt werden kann

Experten, Erfinder und Forscher beschäftigen sich schon seit Jahren mit technisch fortschrittlichen Methoden, die mehr Komfort in das Leben der Privatanwender bringen sollen. Dass ihnen das meist gelingt, beweisen zahllose Apps, immer intelligentere Smartphones und Technologien für vernetzte Heime. Eine Technologie, die sich ebenfalls mit Komfort und Schnelllebigkeit befasst, ist NFC. Inzwischen ist die „Near Field Communication“ ein immer häufiger genutztes Mittel, Daten schnell und unkompliziert zu übertragen. Auch im Alltag können sich technik-affine Anwender dies zu nutze machen.

NFC – Ein kurzer Überblick

Schon vor rund 15 Jahren entwickelten NXP und Sony die Technologie der Nahfeldkommunikation. Auf der Suche nach einer Methode, die die bisher dagewesenen Alternativen RFID und Bluetooth ergänzen sollte, stießen sie auf die Option, Daten über geringe Entfernungen zu übertragen. Auch heute noch basiert NFC auf diesem Grundsatz, weswegen eine Maximaldistanz von zehn Zentimetern für die Übertragung vorausgesetzt wird. Übertragen werden die Daten dabei per elektromagnetischer Induktion.

Dabei arbeitet NFC sowohl mit aktiven als auch mit passiven Geräten. Während aktive Geräte dazu in der Lage sind, Daten zu lesen und zu versenden, können passive Geräte lediglich versenden. Ein aktives Gerät kann daher sowohl mit aktiven als auch mit passiven Modellen kommunizieren, während passive NFC-Geräte ausschließlich in Kombination mit einem aktiven Modell genutzt werden können. Klassisches Beispiel für ein aktives NFC-Gerät sind moderne Smartphones. Passive NFC-Module kommen in unterschiedlichen Formen auf den Markt. Es gibt sie inzwischen als Anhänger, Aufkleber und sogar in Papierform.

Derzeitige Verbreitung von NFC-Technologie

In den vergangenen Jahren hat sich im Bereich der NFC-Technologie viel getan. Immer mehr Unternehmen sind auf die Möglichkeiten der kontaktlosen Datenübertragung auf kurze Distanz aufmerksam geworden und nutzen sie für ihre eigenen Zwecke. NFC-Tags beispielsweise werden heute bei manchen Konzerten und Festivals als Armband vergeben, was die Zugangskontrolle erheblich beschleunigt und erleichtert.

NFC macht das klassische Einstecken der EC-Karte überflüssig.

pixabay.com, flyerwerk (CC0-Lizenz)

Zusätzlich verfügt der neue Personalausweis über einen NFC-kompatiblen Chip. Wie personalausweisportal.de berichtet, können Anwender inzwischen mit der AusweisApp2 und einem NFC-fähigen Smartphone die Online-Funktionen des Ausweises nutzen.

Ein weiterer wichtiger, zeitgleich aber auch umstrittener Einsatzort für die Nahfeldkommunikation sind immer mehr Supermärkte, Tankstellen und Einzelhandelsgeschäfte. Hier können Kredit- und EC-Karten mit entsprechendem NFC-Chip lediglich vor das Kartenlesegerat gehalten werden und die Bezahlung erfolgt ohne weitere Authentifikation. Dass dies die Vorgänge an den Kassen erheblich beschleunigt, liegt auf der Hand. Dass bei der Bezahlung an der Kasse jedoch sensible Daten übertragen und gegebenenfalls gestohlen werden können, sorgt für Verunsicherung. Auch wenn die Entfernung der einzelnen NFC-Geräte gering sein muss, kann ein Diebstahl nicht ausgeschlossen werden. Owldetect.de gibt aus diesem Grund Tipps, wie die Sicherheit NFC-fähiger Kredit- und EC-Karten optimiert werden kann.

NFC-Tags individuell nutzen

Trotz einiger Bedenken hinsichtlich der Datensicherheit handelt es sich bei der NFC-Technologie um eine spannende Entdeckung. Wer sich nicht dazu entscheiden kann, kontaktlos zu zahlen, kann die Technik im Alltag dennoch auf vielversprechende Art und Weise nutzen. So ist auch die Programmierung eigener NFC-Tags eine interessante Möglichkeit, den Alltag ein wenig individueller zu gestalten. Alles, was es hierfür braucht, ist ein NFC-fähiges Smartphone und entsprechende Chips beziehungsweise Tags.

Tags können inzwischen in unterschiedlicher Form gekauft werden. Je nach Nutzung bietet es sich an, sie als Schlüsselanhänger bei sich zu tragen oder an bestimmten Stellen innerhalb des Hauses, Büros oder auch PKWs aufzukleben. Die geringe Größe der Tags macht eine flexible Anwendung auch dort möglich, wo in der Regel wenig Platz zur Verfügung steht.

Um eigene NFC-Tags zu programmieren und im Alltag zu nutzen, braucht es eine spezielle App. Chip.de stellt in diesem Zusammenhang die Android-App „Trigger“ vor, doch auch neuere iPhone Modelle sind inzwischen mit NFC-fähigen Modulen ausgestattet. Mit entsprechenden Apps kann das gekaufte NFC-Tag individuell programmiert werden und so durch kurzes Vorhalten Informationen an das Smartphone senden. Wer beispielsweise nach Hause kommt und das eigene Smartphone von mobiler Datennutzung auf W-Lan umstellen möchte, klebt einen Tag an die Innenseite der Haustür oder das Schlüsselbrett. Durch kurzes Vorhalten des Smartphones werden die notwendigen Einstellungen dann automatisch vorgenommen. Umgekehrt kann die Umstellung von W-Lan auf mobile Daten erfolgen, wenn ein kleiner Tag im Auto klebt.

NFC-Tags können praktisch überall platziert werden.

pixabay.com, Pexels (CC0-Lizenz)

Weitere Möglichkeiten, NFC-Tags per Smartphone zu steuern und zu nutzen, sind unter anderem:

  • automatisches Aufrufen der Navigations-Software vor dem Fahrtantritt,
  • Versenden von Nachrichten per SMS,
  • Einstellen bestimmter Szenarien für die Lautstärke des Smartphones.

Wer außerdem im eigenen Zuhause ein Smart Home System mit entsprechender Smartphone-App nutzt, kann die voreingestellten Szenarien ohne zusätzliches Aufrufen der App starten. Dann kann ein NFC-Tag auf dem Nachttisch schon vor dem Aufstehen das Licht im Badezimmer einschalten, während wiederum ein anderer die Beleuchtung im Wohnzimmer beim abendlichen Verlassen löscht.

Leicht erkennbar wird anhand der genannten Beispiele, wie vielseitig NFC-Technologie im Alltag genutzt werden kann. Dass es keinerlei Programmierkenntnisse braucht, um die Tags mit entsprechenden Informationen zu belegen, ist auch für Neulinge auf diesem Gebiet eine gute Sache. Ob sich an der Datensicherheit in Bereichen wie der kontaktlosen Zahlung künftig etwas verändern wird, bleibt indes abzuwarten.

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