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Private Unfallversicherung

Weit über acht Millionen Unfälle ereignen sich jährlich in Deutschland. Gegen die Risiken von Unfällen finanziell abgesichert sind per Gesetz allerdings nur Kinder im Kindergarten, Schüler in der Schule, Studenten in der Universität oder Fachhochschule, Auszubildende, Arbeitnehmer und Haushaltshilfen am Arbeitsplatz - und alle auf dem Weg dorthin und von dort wieder zurück nach Hause. Zeitpunkt und Ort des Unfalls spielen also bei der gesetzlichen Unfallversicherung ebenso eine Rolle, wie die Zugehörigkeit zu einer der genannten Gruppen. Für alle anderen gilt: besser privat unfallversichert.

Michael Fischer

Für wen ist die private Unfallversicherung besonders wichtig?

Eine private Unfallpolice ist vor allem für Hausfrauen und -männer sowie kleine Kinder, die noch nicht in den Kindergarten gehen, wichtig. Diese Gruppen verfügen nicht über einen gesetzlichen Unfallschutz. Da sich nach einer Statistik der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin allerdings rund 60% aller Unfälle in der Freizeit ereignen, ist eine zusätzliche private Unfallversicherung ebenso für Kinder und Schüler, Studenten und Arbeitnehmer sinnvoll. Obwohl bei Erwerbstätigen das Risiko einer Berufsunfähigkeit durch die gleichnamige Versicherung gedeckt ist, bietet auch hier die Unfallversicherung in einigen Fällen eine gute Ergänzung - z. B. wenn durch eine Vorerkrankung oder ein erhöhtes berufliches Unfallrisiko keine Berufsunfähigkeitsversicherung abgeschlossen werden kann oder wenn als Unfallfolge bei einer Behinderung zusätzliche Kosten anfallen.

Welche Schäden deckt die private Unfallversicherung ab?

Ein Unfall liegt für die Versicherungen vor, “wenn der Versicherte durch ein plötzlich von außen auf den Körper wirkendes Ereignis unfreiwillig eine Gesundheitsschädigung erleidet. Die Versicherung zahlt allerdings nur bei dauernder körperlicher Beeinträchtigung. Anders als bei der gesetzlichen greift sie schon ab geringstem Invaliditätsgrad. Aber auch hier gibt es eine Einschränkung: Die Invalidität muss innerhalb eines Jahres nach dem Unfall eintreten und angezeigt werden.

wissen.de-Tipp: Der Bund der Versicherten rät jungen Leuten und Hausfrauen bei Abschluss einer Unfallversicherung sich mit mindestens 200.000 Euro zu versichern und möglichst noch eine Progression zu vereinbaren, mit der die Versicherungsleistung ab einem bestimmten Invaliditätsgrad überproportional steigt.

Welche Schäden deckt die private Unfallversicherung nicht ab?

In folgenden Fällen gibt es von der Unfallversicherung kein Geld, da es sich nicht um ein unfreiwilliges “plötzlich von außen auf den Körper wirkendes Ereignis handelt:

  • bei Selbstverstümmelung
  • bei Erfrierungen
  • bei Vergiftungen
  • bei seelischen Störungen
  • bei einem Leistenbruch, den man sich durch das Heben schwerer Lasten zuzieht

Welche weiteren sinnvollen Unfallversicherungen gibt es?

Für Kinder ist eine private Unfallpolice mit einer zusätzlichen Invaliditätsversicherung sinnvoll. Dieser Zusatzvertrag sichert auch die Folgen von weit reichenden Krankheiten ab - mit einer einmaligen Entschädigung oder als lebenslange Rente. Eine Unfallrentenversicherung ist als Zusatzversicherung vor allem für jüngere Menschen empfehlenswert. Diese zahlt bei bleibender Invalidität von mehr als 50 Prozent eine monatliche Rente bis ans Lebensende.

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