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Reality-TV: Ab in den Dschungel

Das Promi-Dschungelcamp - hier scheiden sich die Geister. Die einen hassen es, die anderen geben sich sogar den mehrstündigen Wochenend-Marathon, die Sondersendungen und Berichte.

von Jessica Doenges, Baden-Baden

Wieder mal schickt ein Privatsender zehn mehr oder weniger prominente Promis in den australischen Dschungel. Und am Ende macht es einer, der mit Sicherheit diesmal eher der König der Herzen wurde, als beim letzten Mal die doch sehr polarisierende Königin.
Die einen schreien "Volksverdummung!", die anderen lehnen sich genüsslich zurück, knabbern Chips und sehen zu, wie am anderen Ende der Welt Kakerlaken geknabbert werden - oder man in ihnen baden muss.
Und am Ende merkt man: Die sind nicht anders als du und ich. Sie haben sich gern, sie streiten ein bissl, aber alles in allem sind sie eine homogene Gruppe.
Wenn man das Ganze von der psychologischen Seite betrachtet, ist man sogar ein bisschen erstaunt, wie schnell und wie sehr statt Lagerkoller ein harmonischer Zusammenhalt, fast liebevolles Zusammensein entsteht und ist fast ein wenig neidisch auf diese Gruppe von Freunden, die sich da gebildet hat. Ob nun der eine gehen muss, weil er krank ist, der nächste, weil er ein dummes Video gedreht hat und der nächste, weil ihn die Zuschauer rauswählen, ist da nicht mehr wichtig. Ich finde, diese Staffel hat uns gezeigt, dass man Menschen schnell unterschätzt, dass ein Pornostar durchaus ein guter Kumpel mit ganz viel Köpfchen sein kann und dass der Erfolg eines Schlagerstars vor allem der Liebe seiner seit 48 Jahre hinter ihm stehenden Frau zu verdanken ist. Die einen plaudern mehr aus dem Nähkästchen, die anderen weniger, aber alles in allem freue ich mich auf die nächste Staffel - die die diesjährige samt dem verdient gewonnenen Dschungelkönig aber wohl nur schwer toppen kann.

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