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Reisen mit Hund: Was tun, wenn der Hund unter Reisekrankheit leidet?
Hund Tommy freut sich schon auf die Ferien. Frauchen hat dann viel Zeit und lange Spaziergänge stehen auf dem Programm. Davor steht ihm aber noch die lange Fahrt mit dem Auto bevor – für Hund und Besitzer oft eine echte Geduldsprobe. Umso schlimmer ist es, wenn der Hund an Reiseübelkeit leidet. Immerhin etwa 16 Prozent aller Hunde sind von einer solchen Reisekrankheit (Kinetose) betroffen.
Typischerweise wird er dann unruhig, beginnt zu zittern und ungewöhnlich viel Speichel abzusondern. In vielen Fällen scheint das Tier regelrecht in Panik zu geraten und erbricht sich schließlich. Besonders schlimm wird dies, wenn das Fahrzeug die Richtung wechselt, beschleunigt oder abbremst. Viele Hunde werden dann regelrecht seekrank.
Was sind die Ursachen?
Die Ursachen der Übelkeit sind nicht vollends geklärt, sie scheinen aber ähnlich zu sein wie bei uns Menschen. Schuld sind sich widersprechende Informationen, die das Gehirn empfängt. Egal ob im Auto, im Zug, auf dem Schiff oder im Flugzeug - während der Fahrt registriert das Innenohr, dass man sich bewegt. Doch das Auge sieht den in Relation zum Körper stillstehenden Auto-Innenraum – und meldet daher Stillstand. Dieser Widerspruch überfordert das Gehirn und dies löst die Stresssymptome und Übelkeit aus. Erst wenn das Auto wieder stillsteht, legt sich dieser Zustand und die Übelkeit klingt ab.
Aber auch die Angst vor dem Autofahren kann ein Auslöser für die Reisekrankheit sein. Die Kombination aus dieser Angst und dem fehlenden Verständnis des Hundes, was genau hier mit ihm passiert, fördern die Entwicklung der Symptome. Hinzu kommt, dass der Hund aus negativen Erfahrungen lernt: War ihm einmal im Auto übel, wird er bei der nächsten Fahrt erst recht ängstlich sein.
Was kann man vor der Fahrt tun?
Am besten ist es, der Reiseübelkeit schon im Vorhinein vorzubeugen. Vermutet oder weiß man, dass der Hund dazu neigt, dann können – ähnlich wie beim Menschen – Medikamente helfen. Diese speziell für Hunde zugelassenen Mittel blockieren die Signale im Gehirn, die das Erbrechen auslösen. Zusätzlich wirken sie oft beruhigend. Bei älteren Präparaten führte dies oft dazu, dass der Hund selbst nach Ende der Fahrt noch benommen wirkte, bei neueren Wirkstoffen ist das aber nicht der Fall. Lassen Sie sich in jedem Fall von ihrem Tierarzt beraten.
Um dem Hund die Angst vor dem Autofahren zu nehmen und damit das Risiko für die Reiseübelkeit zu senken, ist ein frühes Fahrtraining sinnvoll. Gewöhnen Sie den jungen Hund langsam an das Fahrzeug, lassen Sie ihn die ungewohnte Umgebung zunächst im Stand ausgiebig erkunden und belohnen Sie ihn mit einem Leckerli, wenn er von selbst einsteigt. Hat er sich an das Auto gewöhnt, kann man ihn schrittweise erst mit dem Motorengeräusch, dann mit ersten kurzen Fahrten vertraut machen – als Belohnung gibt es dann am Ziel einen Spaziergang oder eine Runde Spielen.
Wenn der Tag der Reise da ist, sollte man mit dem Hund direkt vor der Fahrt noch einmal Spazierengehen. Das entspannt ihn. Zu fressen sollte er unmittelbar vor der Fahrt lieber nichts bekommen, mit leerem Magen fährt es sich stressfreier. Wichtig ist es zudem, dass der Hund trotz vollgepacktem Fahrzeug ausreichend Platz hat und sicher untergebracht ist.
Was sollte man während der Fahrt beachten?
Was sonst noch bei der Reise mit einem Hund zu beachten ist, ist hier in einer Checkliste (PDF) zusammengestellt.