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Reiseziele 2014: Fünf Ideen für Ihren Jahresurlaub

Wissen Sie schon, wo die Reise in diesem Jahr hingeht? Wenn Sie noch nicht gebucht haben, sollten Sie sich sputen – der Jahresanfang ist die letzte Möglichkeit, um noch das eine oder andere Schnäppchen mitzunehmen. Außerdem beginnt mit dem Buchen auch die Vorfreude, und die tut an den nüchtern-kalten Januartagen besonders gut. Lassen Sie sich von unseren Reiseideen 2014 inspirieren!
von wissen.de-Redakteurin Alexandra Mankarios, Januar 2014

Für Rechenfaule und Universalisten: Lettland

Falls Sie bisher um Lettland einen großen Bogen gemacht haben, weil Ihnen das Umrechnen von einer Währung in die andere zu kompliziert war, dann ist 2014 Ihre Zeit gekommen: Seit Januar ist Lettland Mitglied der Eurozone und letztere um eine Münze mit dem Kopf einer traditionell gekleideten Lettin reicher.

Historischer Stadtkern von Riga
shutterstock.com/Alexander Tolstykh
Lettland-Urlauber haben die Wahl: Das kleine Land im Baltikum bietet für viele Ferienwünsche das passende Umfeld. Kulturinteressierte kommen in der Haupt- und Hansestadt Riga auf ihre Kosten. Die mittelalterlich geprägte Innenstadt gehört seit 1997 zum UNESCO-Welterbe, beeindruckende Bauwerke finden sich – vom Dom über den Pulverturm bis hin zum imposanten Freiheitsdenkmal – an vielen Ecken und Plätzen der baltischen Metropole.

Wer lieber am Meer ausspannt, sollte sich einen Urlaubsort an der über 500 Kilometer langen Ostseeküste Lettlands suchen. Der bekannteste Badeort ist die nur zehn Kilometer vor Riga liegende Kleinstadt Jurmala, daneben zieht es viele Badeurlauber in die Hafenstädte Ventspils und Liepaja. Alle drei Orte bieten saubere und breite, feinsandige Strände. Einziges Manko: Die Wassertemperatur liegt meist unter 20 Grad. Wer gern mediterran warm badet, kommt hier selbst in den Sommermonaten kaum auf seine Kosten.

Keine Lust, den ganzen Urlaub am Strand oder in der Stadt zu verbringen? In Lettland kein Problem: Gleich vier Nationalparks laden zum Wandern und Naturgenießen ein. Der mit über 917 qkm größte von ihnen ist der Gauja-Nationalpark. Nur eine Autostunde von Riga entfernt können Touristen hier zum Beispiel mit dem Kanu durch die atemberaubende Natur gleiten, die berühmte Gutmannshöhle besichtigen oder mit ein wenig Geduld Luchse und Elche in ihrer natürlichen Umgebung beobachten.

 

Für ethisch korrekt Reisende: Palau

Palau – nie gehört? Kein Wunder, der Inselstaat im Pazifik ist wirklich klein, sehr klein. Gerade einmal knapp 21.000 Einwohner bewohnen elf der über 300 Inseln. Die Hauptstadt Melekeok besteht aus sieben kleinen Dörfern, in denen die palauische Volkszählung im Jahr 2005 insgesamt 391 Einwohner ermittelte.

Natürliche Brücke auf den Palauinseln
istockphoto.com/Jason Hamel
Die seit 1994 von den USA unabhängige Inselrepublik hat seit 2011 einen festen Platz auf der Liste der ethisch korrekten Reiseziele der Organisation Ethical Traveler, weil sich der kleine Staat nicht nur beispielhaft für den Schutz des Meeres einsetzt und dafür sogar 2012 mit dem Future Policy Award des Weltzukunftsrats ausgezeichnet wurde, sondern weil die Regierung auch die Freiheiten und Grundrechte der Bürger deutlich besser als die meisten anderen Entwicklungsländer achtet.

Touristen verirren sich in das tropische Inselparadies eher selten. Rund 100.000 Besucher verzeichnet Palau im Jahr, die meisten kommen aus den USA oder asiatischen Ländern. Vor allem Taucher und Schnorchler zieht es in die tropisch grünen Fluten, die die Inseln umspülen. Wer gelegentlich auch mal am Strand ausspannen möchte, findet an den weißen Bilderbuch-Sandstränden reichlich Gelegenheit dazu.

Sprachlich stellt Palau keine Herausforderung dar: Englisch ist neben Palauisch Amtssprache. Bezahlt wird mit US-Dollar; eine eigene Landeswährung gibt es nicht. Etwas beschwerlich ist die Anreise: Direktflüge von Europa zum palauischen Flughafen Koror werden nicht angeboten, daher sind Zwischenstopps, zum Beispiel in Seoul, Taipeh oder Guam, unumgänglich.

 

Für Multikulti-Fans: Mauritius

Wie Palau gehört auch die östlich von Madagaskar gelegene Insel Mauritius zu den so genannten „Kleinen Inselentwicklungsländern“, denen die Vereinten Nationen das Jahr 2014 gewidmet haben. Aber anders als im sehr traditionellen Palau treffen Touristen auf Mauritius auf ein buntes Kulturgemisch aus asiatischen, afrikanischen und europäischen Einflüssen.

Traumstrand auf Mauritius
shutterstock.com/PeJo
Verantwortlich für die einmalige Mischung ist die Lage der Insel im Indischen Ozean nur 1800 Kilometer vor der afrikanischen Küste, die Mauritius im 17. und 18. Jahrhundert zum begehrten Ziel europäischer Kolonialmächte machte. Zur Erinnerung: Damals musste man noch um ganz Afrika herumreisen, um Waren von Asien nach Europa zu transportieren, daher waren sichere Häfen unerlässlich. Schiffe der Französischen Ostindienkompanie brachten Asiaten auf die Insel. Nacheinander kolonialisierten die Niederlande, Frankreich und ab 1814 das Britische Empire Mauritius. Mit der Eröffnung des Suez-Kanals 1869 sank die strategische Bedeutung der kleinen Insel, trotzdem dauerte es noch bis 1968, dass Mauritius die Unabhängigkeit erhielt.

Die Bevölkerung spiegelt die Inselgeschichte wider: etwa zwei Drittel der Bewohner sind asiatischer, der Rest vor allem afrikanischer Herkunft. Gesprochen wird im Alltag die inseleigene Kreolsprache Morisyen. Kultur und Musik sind von einer Mischung asiatischer und afrikanischer Wurzeln geprägt, Hindus leben friedlich mit Christen und Muslimen zusammen.

Sehenswert ist die im Kolonialstil errichtete Hauptstadt Port Louis, Natur satt bieten diverse Nationalparks. Taucher können aus über 40 Tauchbasen wählen. Schöne Buchten und Abgeschiedenheit finden Besucher auf der 580 Kilometer entfernten Nachbarinsel Rodrigues, die ebenfalls zu Mauritius gehört.

Noch nicht sicher, ob Mauritius Ihren Geschmack trifft? Unser Tipp zur Entscheidungsfindung: Die Romane „Der Goldsucher“ und „Ein Ort fernab der Zeit“ des Literaturnobelpreisträgers J. M. G. Le Clézio. Die Geschichten basieren auf den Erlebnissen der mauritischen Vorfahren des Schriftstellers und sind gut geeignet, die Neugier manches Unentschlossenen Urlaubers zu wecken.

 

Reisen gegen den Strom: Rumänien

Seit Jahresbeginn genießen Rumänen und Bulgaren in der Europäischen Union Arbeitnehmerfreizügigkeit. Mit anderen Worten: Ein Pass dieser Länder berechtigt dazu, in der gesamten EU zu arbeiten. Während vermutlich nicht wenige Rumänen den Weg in die reicheren EU-Staaten antreten werden, lohnt es sich, im Urlaub in die entgegengesetzte Richtung zu reisen – und zwischen Karpaten und Schwarzmeerküste einen ebenso erholsamen wie interessanten Urlaub zu verbringen.

7,9 Millionen Touristen haben Rumänien 2012 besucht, darunter 439.000 Deutsche – verglichen mit anderen europäischen Ländern eine vergleichsweise geringe Zahl. Mit anderen Worten: Rumänien ist als Urlaubsland gut erschlossen, trotzdem findet man mit ein bisschen Glück noch die eine oder andere ruhige Ecke im Land – zum Beispiel auf einer Wanderung durch die Karpaten oder einer Bootstour im idyllischen Donaudelta.

Die historische Altstadt von Sibiu
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Burgenfans kommen in Rumänien voll auf ihre Kosten, allein Siebenbürgen verfügt über etwa 150 Kirchen- und Wehrburgen, von denen sieben zum UNESCO-Welterbe zählen. Ein guter Ausgangspunkt für eine Burgentour ist die ehemalige europäische Kulturhauptstadt Sibiu, deren malerische Altstadt auf jeden Fall einen Besuch wert ist.

Noch ein bisschen Grusel-Faktor gefällig? Dann sollten Sie Schloss Bran in Transsilvanien (Siebenbürgen) besuchen. Dass Vlad III. – genannt Draculea – im 15. Jahrhundert tatsächlich auf der Burg gelebt hat, ist historisch nicht belegt, trotzdem gilt Bran als Dracula-Schloss. Und überhaupt haben sich findige Reiseveranstalter von der Gruselrundreise bis zum Themenhotel einiges einfallen lassen, um Besucher mit Spuk- und Vampirgeschichten zu unterhalten. Spaß garantiert – sofern wenigstens ein kleiner Vampirfan in Ihnen schlummert.

 

2014 ein Muss für Fußballfans: Brasilien

Wenn Sie Fussball mögen, schon immer mal nach Brasilien wollten und das nötige Kleingeld für die in diesem Jahr besonders hohen Reisekosten haben, dann haben Sie wahrscheinlich längst ein Ticket in der Tasche. Keine Frage: Von Ihrem Besuch der Fußball-WM in Brasilien werden Sie wahrscheinlich noch Ihren Enkeln und Urenkeln erzählen.

Rio de Janeiro
shutterstock.com/Mark Schwettmann
Sind Sie noch unentschlossen? Dann helfen Ihnen vielleicht ein paar zusätzliche Informationen über Land und Leute. Brasilien ist das mit Abstand größte Land Südamerikas und beinahe 24 Mal so groß wie Deutschland. Wer einen Eindruck des Landes bekommen möchte, sollte daher über eine Rundreise nachdenken. Neben Stadtbesuchen in Rio de Janeiro und Salvador de Bahia empfiehlt sich ein Abstecher in den tropischen Regenwald am Amazonas, ein weiterer Touristenklassiker ist ein Besuch der mächtigen Iguaçu-Wasserfälle an der Grenze zu Argentinien.

Auf die Temperaturen in Brasilien ist rund um das Jahr Verlass: Je nach Jahreszeit und Ort zeigt das Thermometer am Tag zwischen 25 und 31 Grad an. Etwas ungünstig zur WM-Zeit im Juni und Juli: In diesen Monaten herrscht auf der Südhalbkugel Winter, daher geht die Sonne bereits zwischen 17 und 18 Uhr unter. Frühaufsteher sind klar im Vorteil: Aufgrund der geografischen Lage Brasiliens geht die Sonne immerhin früh auf, in Salvador etwa zeigt sie sich im Juni schon vor sechs Uhr morgens. Von da bis zum Sonnenuntergang lassen sich eine ganze Menge Reiseaktivitäten unterbringen!

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