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Standheizungen - warm durch die Winterlandschaf

Jeden Winter dasselbe Bild: Der Wagen ist nicht nur kalt, sondern auch vereist; fluchend müht man sich mit Kratzer und Enteisungsspray, um hinterher dann doch in unangenehm klamme Polster zu sinken. Kaum jemand, der sich in dieser Situation nicht schon einmal eine Standheizung gewünscht hätte. Doch wie funktioniert diese Technik eigentlich, und was für Auswahlmöglichkeiten gibt es? Wissen.de bringt Wärme in froststarrende Zeiten.
wissen.de-Autor Dr. Kai Jürgens, Nov. 2012

Wer die Wahl hat, hat die Qual – das gilt auch bei Standheizungen. Die erste Entscheidung, die zu treffen ist, hat mit der Energiezufuhr der Anlage zu tun. Für eine elektrisch betriebene Heizung spricht, dass sie erheblich einfacher nachzurüsten ist und daher kostengünstiger ausfällt. Allerdings kommt die Energie von außen, was bedeutet, dass ein Stromanschluss in der Nähe sein muss; dies ist jedoch im privaten Umfeld meist machbar. Zudem brauchen keineswegs Löcher in die Karosserie gebohrt zu werden – die Montage gilt als unkompliziert und lässt sich auch privat erledigen. Die Alternative besteht in einem System, das Kraftstoff verbrennt. Hier ist die Umrüstung komplizierter, weil eine Verbindung zum Tank gelegt werden muss; dafür ist die Standheizung dann autonom.

 

Zeitschaltuhr und Fernsteuerung

Die zweite Entscheidung betrifft die Frage, ob eine Luft- oder Wasserheizung eingebaut werden soll. Bei der ersten Variante wird die Kabinenluft erhitzt, so dass das Fahrzeug von Beginn der Fahrt an mit freundlichen Temperaturen und eisfreien Scheiben aufwartet. Allerdings kann die Wärme nicht zum Motorblock durchdringen, weshalb es zum Kaltstart kommt – schlecht für Umwelt und Batterie. Bei einer wasserbasierten Standheizung wird hingegen zunächst das Kühlwasser erwärmt. Der Motor taut auf und kann leichter gestartet werden; zudem gelangt die Wärme über die Lüftungsdüsen in den Fahrgastraum. Auch hier ist der Wagen also optimal vorbereitet, eisfrei und von angenehmer Temperatur, wenn man einsteigt. Zudem reduziert der erwärmte Motor Kraftstoffverbrauch und Verschleiß, so dass sich auch die ökologische Bilanz sehen lassen kann.  

Doch wie die Anlage in Betrieb nehmen? Hierfür gibt es zwei Möglichkeiten: Zeitschaltuhr und Fernsteuerung. Wer mit der Uhr arbeitet, gibt entweder die Zeit ein, zu der sich die Standheizung aktivieren soll, oder programmiert seine Abfahrtszeit. Dann misst die Anlage über einen Temperaturfühler, wann es nötig ist, in Betrieb zu gehen, und schaltet sich selbständig ein. Die Alternative besteht in einem Funkimpuls, entweder mittels Fernbedienung oder per Mobiltelefon. Natürlich muss man einkalkulieren, dass die Standheizung je nach Außentemperatur einige Zeit braucht, um das Auto zu erwärmen. Wofür man sich entscheidet, hängt nicht zuletzt mit den individuellen Gewohnheiten zusammen. 

Übrigens: Hochproblematisch sind Lösungen Hausmacher Art, wenn zum Beispiel der heimische Heizlüfter, ein Campingkocher oder ähnlich ungeeignetes Gerät zur Fahrzeugerwärmung eingesetzt wird. Wer es trotzdem versucht, darf sich bisweilen ein neues Auto kaufen – die Brandgefahr ist wegen der hohen Temperaturen beträchtlich. Besser also, man rüstet professionell um.

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