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Tipps für den Skibrillen-Kauf

Die Skisaison ist in vollem Gange und für viele Urlauber steht bald die erste Abfahrt des Jahres an. Mit ins Reisegepäck gehört dann unbedingt auch die richtige Skibrille. Denn der weiße Schnee in den Wintersportgebieten reflektiert das energiereiche UV-Licht viel stärker als andere Hintergründe. Wer ohne Augenschutz in den Winterurlaub fährt, riskiert daher Verbrennungen an der Hornhaut. Doch was macht eine gute Brille aus - und worauf gilt es beim Kauf zu achten?
Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft (DOG )/ DAL, 05.01.2018

Neben den passenden Skiern, Schuhen und Klamotten spielt noch ein anderes Ausrüstungsteil eine wichtige Rolle, damit beim Skifahren alles passt: eine gute Skibrille.

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Weiße Skipisten und Schneelandschaften locken Wanderer und Wintersportler nach draußen in die Berge. Doch das grelle Sonnenlicht in den Wintersportgebieten birgt Gefahren für die Augen: Alle 1.000 Höhenmeter nimmt die ultraviolette Strahlung um rund 20 Prozent zu und der Schnee reflektiert diese Strahlung nochmals um bis zu 85 Prozent stärker. "Genau wie die Haut am Körper, kann die Hornhaut des Auges einen Sonnenbrand bekommen, wenn sie intensivem UV-Licht ausgesetzt ist", sagt Thomas Reinhard von der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft (DOG).

Das Licht lässt die Zellen auf der Hornhaut des Auges absterben. Sechs bis acht Stunden später kommt es zu stechenden Schmerzen und starkem Fremdkörpergefühl. Die Augen schwellen an und tränen. "Betroffene reagieren dann sehr empfindlich auf Licht und können die Augen kaum offen halten", beschreibt Reinhard die Symptome der sogenannten Schneeblindheit.

Gerade in Höhenlagen ist ein Sonnenschutz auch abseits der Piste zu empfehlen. Als Skibrille eignen sich Sonnenbrillen aber nicht – egal welche Tönung sie aufweisen.

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Gefahr von Langzeitschäden

"Wintersportler mit schmerzenden Augen sollten nicht nur sofort aus der Sonne gehen, sondern sich am besten in dunklen Räumen aufhalten", betont er. Der Augenarzt kann Salben oder Gels verschreiben, die die verbrannte Hornhaut wieder beruhigen. Da sich die Hornhaut ständig regeneriert, sind die Symptome nach zwei bis drei Tagen meist verschwunden.

Wer seine Augen allerdings regelmäßig intensivem Sonnenlicht aussetzt, riskiert Langzeitschäden: "UV-Strahlung erhöht das Risiko für chronische Augenleiden wie Grauen Star oder Makuladegeneration – eine Erkrankung, die blind machen kann", warnt Reinhard. Damit es gar nicht erst so weit kommt, sollten sich Skifahrer und alle, die in Wintersportgebieten unterwegs sind, am besten mit einer Skibrille schützen.

Bei der Auswahl einer Skibrille sind neben Passform und Tragekomfort noch weitere Punkte zu beachten: UV-Schutz, Bruch- und Stoßfestigkeit, Sichtfeld und Lüftungslöcher und/oder Anti-Beschlagbeschichtung für eine gute und uneingeschränkte Sicht.

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Breitbandschutz und Doppelverglasung

"Normale Sonnenbrillen fangen nicht das seitlich einfallende Licht auf und schützen die Augen zudem nicht bei Stürzen", sagt der Augenexperte. Beim Kauf sollten Verbraucher darauf achten, dass die Gläser alle UV-Strahlen bis zu einer Wellenlänge von 400 Nanometern absorbieren. Wie Sonnenbrillen tragen auch Skibrillen mit entsprechendem Breitbandschutz das CE-Zeichen.

Für optimalen Schutz sollte die Brille gut sitzen und die Augenpartie vollständig abdecken. Außerdem sollten die Gläser aus splitterfestem Kunststoff bestehen und mindestens doppelt verglast sein. Auf diese Weise sind die Augen geschützt, falls die äußere Scheibe bei einem Sturz bricht. Nette Zusatzfunktionen sind eine Anti-Fog-Beschichtung gegen Beschlagen sowie spezielle Tönungen der Gläser.

Letztere können die Sicht bei schwierigen Lichtverhältnissen zusätzlich verbessern: Graue Gläser bieten Blendschutz an sonnigen Tagen, rötliche Tönungen verstärken Kontraste, gelbe Scheiben eignen sich am besten für trübes Wetter oder in der Dämmerung. "Grundsätzlich sollten sich Winterurlauber beim Kauf einer Skibrille im Fachhandel beraten lassen", empfiehlt Reinhard.

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