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Umziehen – aber wie?

Es gibt zahllose Artikel über die Frage, wie man beim Umzug sparen kann. Beiträge über die zwei Extreme, die es beim Umziehen geben kann, gibt es aber kaum. Denn meistens bewegen sich die Leute, die einen Umzug bewerkstelligen müssen, zwischen zwei Polen: Während die eine Gruppe, so zum Beispiel Studierende, zwar genügend Zeit für einen Umzug hat, aber die finanziellen Ressourcen sehr begrenzt sind, hat die der Berufstätigen meistens kaum Zeit für einen Umzug, dafür aber Geld. Hier gibt es Tipps und Tricks für beide Gruppen, wie man die jeweiligen Bedürfnisse am besten befriedigen kann – und die Beschränkungen weder dem Umzug selbst noch der Einrichtung der neuen Wohnung schaden.

Umzugskisten packen ist bei den meisten Umzügen eine der geringsten, aber nervigsten Aufgaben.

pixabay.com, congerdesign

Kein Geld, aber Zeit

Der erste Auszug von zuhause ist für die meisten Menschen mit einer merkwürdigen Kombination verbunden. Sie haben zwar viel Zeit, um den Umzug zu schaffen, aber wenig Geld, um ihn zu realisieren. Besonders problematisch ist, dass so viele Kosten zusätzlich anfallen: Neue Möbel müssen gefunden werden, die neuen Vermieter erwarten schon sehnsüchtig die Kaution, nicht immer kann man den Zeitpunkt zwischen der Kündigung der alten Wohnung und dem Mietbeginn der neuen Bleibe perfekten abpassen. Also wird das Budget von vorne herein noch knapper. Was also tun, um günstig umzuziehen?

Nun, dafür gibt es tatsächlich mehr Möglichkeiten, als man denken würde. Denn wer mehr Zeit hat, kann sich auch besser organisieren. Und das heißt: Alle Schritte, die sonst von externen Unternehmern unternommen werden, selber machen. Das geht schon dabei los, dass man statt der Umzugsfirmen, die ihre Möbelpacker und Tischler bezahlen müssen, Bekannte und Freunde ins Boot holt. Selbst, wenn man ihnen einen kleinen Obolus bezahlt und für Essen, Getränke und eine Übernachtungsmöglichkeit in der neuen Wohnung sorgt, ist es meistens wesentlich günstiger, mit ihnen gemeinsam zu arbeiten. Das hat übrigens noch weitere Vorteile: Freunde achten aus persönlicher Verbundenheit viel mehr darauf, dass keine Gegenstände kaputt gehen und alles heil ankommt.

Möchte man neue Möbel kaufen, ist der Gang ins Möbelhaus gar nicht immer nötig. Mittlerweile gibt es in vielen Städten Free Your Stuff-Initiativen, die sich digital via Facebook oder auf verschiedenen Internetseiten organisieren. Dort stellen Menschen Gegenstände, die sie selbst nicht mehr benötigen, aber auch nicht wegschmeißen wollen, online und bieten sie kostenlos an – mehr als eine Selbstabholung ist meistens gar nicht notwendig. Hat man selbst Möbel in der alten Wohnung zuhause, muss man diese auch nicht unbedingt wegschmeißen, sondern kann sie genau dort selbst anbieten.

Für den Transport von Kisten und Möbeln gibt es mittlerweile recht günstige Angebote, um einen Sprinter oder einen anderen Van zu mieten. Und statt die Schönheitsreparaturen in den Wohnungen teuren Malermeisterbetrieben zu überlassen, legt man einfach selbst Hand an.

Selbst malern oder eine Firma beauftragen? Eine Frage nicht nur des Geldes.

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Genug Geld, aber keine Zeit

Allerdings gibt es auch eine ausreichend große Gruppe von Menschen, denen es genau anders herum geht. Sie haben zwar viel Geld zur Verfügung, aber so gut wie keine Zeit, weil sie in Vollzeit berufstätig sind oder andersweitige, viel Zeit in Anspruch nehmende Aufgaben zu erfüllen haben. Gerade, wenn sie dann Umzugs-Unternehmen beauftragen, sollten sie versuchen, vorher online Rezensionen über deren Arbeit zu finden. Nicht immer ist in diesem Zusammenhang die billigste Firma auch die beste Wahl, denn im Optimalfall soll das eigene Hab und Gut möglichst heil zuhause ankommen. Einige Unternehmen bieten sogar das Kisten packen an – da das aber erfahrungsgemäß eher nach dem Zufallsprinzip geschieht, sollte man zumindest hierfür die Zeit finden. Dann ärgert man sich am Ende weniger über Verluste möglicherweise lieb gewonnener Stücke.

Geht es um die Auswahl neuer Möbel, profitiert man meistens stark von der Tatsache, dass der Internet-Handel so viel größer geworden ist, als er es früher war. Dort kann man allerhand Möbel finden, deren Preis- und Qualitätsspanne von Mindeststandards bis zu absolut exklusiven Stücken reicht. Allerdings möchte man natürlich auch dann möglichst stilvoll und einheitlich eingerichtet sein, wenn man keine Zeit hat. Daher ist es praktisch und von Vorteil, dass manche Online-Shops bereits beispielsweise komplette Schlafzimmer anbieten, statt nur einzelne Möbelstücke. Auf diese Weise kann man sicherstellen, dass man nicht das bekommt, was in den ersten eigenen Wohnungen vielleicht lustig gewesen sein mag, es mit fortschreitender Zeit aber gewiss nicht mehr ist: Ein zusammengewürfeltes Zuhause, das die Eingewöhnung erschwert.

Das Vergleichen von Anbietern sollte für Menschen, denen es an Zeit mangelt, trotzdem ein Anliegen sein. Denn auch abgesehen von den Umzugsunternehmen gibt es noch einige Dinge, die zu klären sind. Welcher Malereibetrieb bietet das beste Preis-/Leistungsverhältnis? Welche Stromanbieter sind zuverlässig und seriös? Welche Internetleitung benötigt man? Ist ein guter Service dabei wichtig genug, um einen höheren Preis zu rechtfertigen?

Behördengänge

Um einige Behördengänge kommt man kaum herum, auch wenn sie nerven. So sollte man sich zum Beispiel verhältnismäßig schnell ummelden, damit man beim Bürgeramt der aktuellen Stadt registriert ist. Ist dies erfolgt, kann man auch einen Bewohnerparkausweis erhalten, um sich dauernde Parkkosten zu ersparen. Um unnötigen Kosten zu entgehen, sollte man diese Behördengänge auf jeden Fall schnellstmöglich erledigen.

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