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Urlaub: Mit kleinen Kindern auf großer Fahrt

Endlich: Der Sommer ist da, die Ferienzeit steht vor der Tür. Reisebroschüren flattern gratis ins Haus und wecken Lust auf die große, weite Welt. Familien sollten ihr Urlaubsziel jedoch sorgfältig wählen – der Gesundheit ihrer Kinder zuliebe.
aus der wissen.de-Redaktion

Keine Fernreisen mit Säuglingen

Grundsätzlich gilt: Mit Säuglingen sollten Eltern keine Fernreisen unternehmen. Denn viele der üblichen Kinderimpfungen sind bei den Kleinen noch nicht abgeschlossen. Außerdem können manche Reiseimpfungen, die für Erwachsene selbstverständlich sind, noch nicht verabreicht werden die bitter schmeckenden Tabletten mancher Prophylaxen etwa.

 

Sorgfältige Vorbeugung

Was für Eltern zumeist banal ist, stellt für Kleinkinder nicht selten eine bedrohliche Gesundheitsstörung dar. Besonders häufig: Magen-Darm-Probleme. Dabei droht lebensgefährlicher Flüssigkeits- und Mineralienverlust. Sorgfältige Vorbeugung tut Not: Wird ein Baby mit der Flasche ernährt, müssen Sauger und Flasche gut vor Keimen geschützt werden. Für die Zubereitung der Nahrung darf nur abgekochtes Wasser oder Mineralwasser aus geschlossenen Flaschen verwendet werden. Denn rohe Milch und unpasteurisierte Milchprodukte können mit gefährlichen Erregern verseucht sein - vor allem im Mittelmeerraum, in Südamerika und in Afrika.

 

Wichtig: Viel Trinken

Trinken ist bei hohen Temperaturen sehr wichtig: Kinder verlieren nicht nur bei Durchfall in ungewohnter Hitze viel Flüssigkeit. Die Gefahr der Austrocknung ist bei Kindern generell um einiges größer als bei Erwachsenen. Anzeichen: Verstärkter Durst, Müdigkeit, Apathie, Appetitlosigkeit und Quengeln. Die Farbe des Urins ändert sich von hellgelb zu dunkel.

 

Nie ohne Reiseapotheke

Wird Ihr Kind auf Reisen krank, sollte umgehend ein entsprechend ausgebildeter Arzt aufgesucht werden. Bei Fieber, allergischen Hautausschlägen oder Infekten ist der Gang zum Doktor unumgänglich. In Ländern mit schlechter medizinischer Versorgung kann das aber schnell zum unüberwindlichen Hindernis werden. Deshalb sollten sich Eltern bereits vor der Abreise nach der ärztlichen Versorgung am Urlaubsort erkundigen. Es empfiehlt sich, eine Reiseapotheke mitzuführen. Bei hohem Fieber helfen Paracetamol-Zäpfchen und kühlende Wadenwickel.

 

Ideal: Cluburlaub in Westeuropa

Mediziner raten: Mit Kleinkindern sind Reisen in Westeuropa ideal. Etwa bis zum dritten Lebensjahr ist bei Besuchen in Ländern mit sehr niedrigem Hygienestandard oder sehr mangelhafter medizinischer Versorgung Vorsicht geboten. Zwar sind die meisten Impfungen auch schon im Kleinkindalter möglich, der Nachwuchs muss trotzdem dauernd beaufsichtigt, beobachtet und betreut werden. Das kann für Vater und Mutter mitunter sehr anstrengend sein - besonders, solange die Kleinen dazu neigen, alles in den Mund zu stecken. Cluburlaube mit Kinderbetreuung sorgen hier für Entspannung.

 

Sonnenschutz ist ein Muss

Vorsicht: Kleinkinder dürfen nur kurze Zeit in der Sonne bleiben und auf keinen Fall in der Mittagshitze. Ein Sonnenhut ist absolutes Muss. Und vor dem Planschen im Meer und dem Burgenbauen müssen die Kleinen eingecremt werden. Lichtschutzfaktor: So hoch wie möglich. Die ersten Anzeichen eines Sonnenbrandes werden durch die kühlende Wirkung des Windes am Meer oft nicht bemerkt. Vor Hitzekollaps schützen leichte, luftdurchlässige Kleidung, reichliches Trinken und das Vermeiden von anstrengenden Aktivitäten in ungewohnter Hitze. Ein Sonnenschutz ist natürlich auch wichtig für Erwachsene.

 

In entlegene Gebiete erst mit Schulkindern

Bei jeder Urlaubsplanung gilt: Eltern sollten stets das für ihre Kinder Zumutbare im Auge behalten. Bei einem langen Flug etwa leiden die Sprösslinge sehr unter der Monotonie und der Bewegungseinschränkung. Vor dem Start und der Landung etwas trinken oder einen Kaugummi kauen: Der Druckausgleich ist dann einfacher, und die Ferien werden nicht durch Ohrenschmerzen getrübt. Erst bei Schulkindern wird das Reisen in entlegene Gebiete unproblematisch. Sicherheitshalber sollte man aber auch dann extreme Höhenlagen, belastende Safaris oder anstrengende Trekking-Touren vermeiden.

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