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Verdiente Auszeit – Die Mutter-Kind Kur nutzen

Mütter leisten im Alltag viele Dinge, die bei oberflächlicher Betrachtung nicht auffallen: Die Erziehung der Kinder, den Haushalt sauber halten, zusätzlich sind viele Mütter berufstätig. Dies alles raubt den Frauen die Energie und kann an die Nerven gehen. Außenstehende haben oft wenig Verständnis hierfür, denn immer noch wird die Mutterrolle vergleichsweise als leichte Aufgabe verstanden. Dass dem nicht so ist, zeigen die vielen Stresssymptome, unter denen Mütter aus allen sozialen Schichten heute leiden.

Die zunehmenden Belastungen machen sich laut diesem Artikel bei immer mehr Müttern in Form von ausgeprägter Erschöpfung und an häufigeren Burn-out-Erkrankungen erkennbar. Frauen sollten sich also nicht schämen, wenn sie sich eine Auszeit wünschen. Mit der Mutter-Kind Kur wird Frauen geholfen, ihre Energiereserven wieder aufzuladen. Auch psychische und körperliche Krankheiten werden im Rahmen dieser Kur behandelt.

Gründe für eine Kur

Mit einer Mutter-Kind Kur sind Frauen stets gut beraten, wenn ihnen die Leistungsfähigkeit im Alltag zu schwinden droht. Dieses Kurprinzip lässt sich zudem bereits vorher anwenden, um es erst gar nicht zu übermäßiger Belastung kommen zu lassen. Frauen, die unter Krankheiten wie Asthma, Neurodermitis oder starken Rückenbeschwerden leiden, haben einen weiteren Grund für die Beantragung einer Kur. Sie können sich nicht nur entspannen und ein wenig Abstand zum Alltag gewinnen, sondern werden in der Kurklinik auch hinsichtlich ihrer körperlichen Beschwerden behandelt. Das gleiche Prinzip gilt im Übrigen auch für die Kinder, die ihre Mutter zur Kur begleiten. Sind diese erkrankt, rechtfertigt  dies ebenfalls die Beantragung einer Kur. Die Mutter muss hierfür nicht selbst unter einer Erkrankung leiden, sondern kann ihren Kindern in diesem Fall als Begleitperson zur Seite stehen.

Raus aus der Stressfalle!

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Neben der körperlichen Gründe für eine Mutter-Kind-Kur gibt es auch psychische Beeinträchtigungen, die diese Maßnahme rechtfertigen. So sind Mütter, die sich über lange Zeit einer intensiven Stressbelastung ausgesetzt haben, klassische Burn-Out Patienten, wie bereits oben erwähnt. Die psychologische Behandlung dieser neuzeitlichen Erkrankung ist während einer Kur besonders effektiv. Auch andere psychische Erkrankungen wie Depressionen, Essstörungen oder Persönlichkeits-Störungen werden in manchen Kurkliniken fachkundig behandelt. Gründe für eine Kur gibt es also viele.

Der richtige Antrag für die Mutter-Kind Kur

Bevor die Koffer für die Kur gepackt werden können, muss zunächst ein Antrag für diese Maßnahme gestellt werden. Grund: Häufig zahlen Mütter die Kur nicht in vollem Umfang aus eigener Tasche, sondern werden von ihrer Krankenkasse finanziell unterstützt. Zumeist fällt für die Mutter ein Unkostenbeitrag von 10 Euro pro Kurtag an. Sollte dies aus finanziellen Gründen nicht möglich sein, gibt es Fördermöglichkeiten, auf die Mütter nicht verzichten sollten.

Der erste Gang vor dem Stellen des Antrags führt die betroffene Person zu einer Beratungsstelle. Gemeinnützige Vereine und das Müttergenesungswerk helfen schon vor der Antragsstellung dabei, die Gründe für eine Kur zu formulieren. Dies steigert die Chancen, dass die Krankenkasse die Kur letztlich bewilligt. Auf Tarifcheck24 finden Mütter eine Auflistung von Beratungsstellen. Nach einem ausführlichen Beratungsgespräch ist ein Termin bei einem behandelnden Arzt notwendig. Zumeist ist dies der Hausarzt, denn er kennt die Krankengeschichte der betreffenden Person besonders gut und kann die Notwendigkeit einer Kur der Krankenkasse schlüssig darlegen. Nach ausführlicher Beratung und Untersuchung stellt der Arzt ein Attest aus, das die Notwendigkeit aufzeigt. Sind die Kinder betroffen, nimmt diesen Schritt der Kinderarzt vor. Liegt das Attest vor und gibt es auch seitens des Arztes keinerlei Einwände, kann ein Antrag zur Bewilligung einer Mutter-Kind Kur gestellt werden. Hierfür sind vorgefertigte Formulare zu verwenden. Beratungsstellen helfen beim Ausfüllen der Formulare. Attest und Antrag werden dann per Post an die Krankenkasse geschickt. Diese prüft dann den tatsächlichen Bedarf und wird die Kur anschließend bewilligen oder ablehnen.

Im Falle einer Ablehnung sollten Mütter nicht sofort resignieren. Es ist dann möglich, bei der Krankenkasse Widerspruch einzulegen. Oftmals lehnen Krankenkassen Kuranträge sehr leichtfertig ab und machen sich wenig Gedanken über die gesundheitlichen Bedürfnisse der Patientinnen. Durch einen Widerspruch wird der Antrag noch einmal neu bewertet wird und häufig bewilligt.

Umfang einer Mutter-Kind-Kur

Eine Mutter-Kind-Kur dauert für gewöhnlich 21 Tage, also drei Wochen. Es ist möglich, im individuellen Fall eine längere Dauer von 28 Tagen zu erwirken, sofern hierfür gute Gründe vorgetragen werden. Die Zuzahlung pro Tag beläuft sich wie bereits erwähnt auf zehn Euro pro Tag. Für Kinder bis 12 Jahre werden keine zusätzlichen Kosten erhoben.

Zeit für Kinder – Während der Kur endlich möglich.

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Mütter haben bei der Wahl der Klinik durchaus ein Mitspracherecht. Wichtig ist, dass ein Klinik-Wunsch schon bei der Antragsstellung artikuliert wird. Eine Kurklinik eignet sich dann besonders gut, wenn sie die jeweiligen Gründe und Krankheiten mit ihrem Leistungsportfolio abdeckt. Reist eine Mutter mit Migräne zur Kur, sollte sich die entsprechende Klinik auf dieses Krankheitsbild spezialisiert haben. Wird keine bevorzugte Kurklinik genannt, entscheidet in der Regel die Krankenkasse, in welcher Einrichtung die Kurmaßnahme durchgeführt wird. Es lohnt sich, schon vor der Antragsstellung Informationen über alle infrage kommenden Kurkliniken im Internet zu recherchieren.

Mütter, die in einem festen Angestelltenverhältnis arbeiten, müssen für die Dauer der Kur keinen Urlaub nehmen. Die gesamte Kurmaßnahme wird in Form einer bezahlten Freistellung ermöglicht, sodass der Mutter keinerlei finanziellen Nachteile entstehen.

In der Regel kann eine Mutter-Kind-Kur alle vier Jahre in Anspruch genommen werden. Gestaltet sich die Situation einer Mutter jedoch deutlich belastender oder erfordert das Krankheitsbild eine intensivere Behandlung, sind auch kürzere Abstände zwischen den Kurmaßnahmen möglich.

Langfristig von der Kur profitieren

Tatsache ist, dass eine Mutter-Kind Kur durchaus ihre Berechtigung hat. Mütter sollten sich also nicht von Vorurteilen anderer Personen beeinflussen lassen, wenn diese die Notwendigkeit der Maßnahme infrage stellen. Ein Ausbruch aus dem stressigen Alltag bedeutet für viele Mütter eine willkommene Entschleunigung. Psychosomatische Beschwerden, die sich aus der Belastung ergeben haben, verschwinden oft schon nach wenigen Tagen. Während die Kinder in der Klinik professionell betreut werden, erfahren Mütter Verständnis und Unterstützung. Auch der Kontakt zu anderen Müttern, die in einer ähnlichen Situation sind, hilft ungemein bei der Verarbeitung von Sorgen und Problemen. Wichtig für die dauerhafte Wirkung der Kurmaßnahme ist es, dass Mütter auch Zuhause die Ratschläge ihrer Ärzte und vom Partner beherzigen. So kann die Stressbelastung dauerhaft gesenkt werden und das Leben bereitet wieder Freude.

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