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Volkszählung bei den Wintervögeln: Wer piept denn da?

Zählappell für unsere gefiederten Freunde: Der Naturschutzbund Deutschland ruft zum Vogelzählen auf. Egal, ob jung oder alt, ob Experte oder nicht: Jeder ist herzlich eingeladen, sich vom 09.-11. Januar 2015 an der Stunde der Wintervögel zu beteiligen - der größten wissenschaftliche Mitmachaktion in Deutschland - und wer Glück hat, entdeckt vielleicht sogar seltene Wintergäste von nah und fern.
NABU / MAH

Vogelbeobachtung im Winter

Frank Hecker

Jeder kann mitmachen

Vom 9. bis 11. Januar 2015 findet zum fünften Mal die bundesweite "Stunde der Wintervögel" statt: Der Naturschutzbund Deutschland (NABU) rufen Naturfreunde dazu auf, Vögel am Futterhäuschen, im Garten, auf dem Balkon oder im Park zu zählen und zu melden. Werden bei der Schwesteraktion „Stunde der Gartenvögel“ im Mai die in Deutschland brütenden Arten gesucht, stehen im Januar jene Piepmätze im Blickpunkt, die auch bei Schnee und Kälte bei uns ausharren.

„Die Stunde der Wintervögel gibt uns Aufschluss über die Bestandsentwicklung unserer Gartenvögel“, sagte NABU-Vogelschutzexperte Lars Lachmann. "Die schnell verfügbare Auswertung der Daten kann uns erste Alarmsignale über den Rückgang bestimmter Arten senden, so dass wir entsprechende Naturschutzmaßnahmen planen können." Im Januar 2014 beteiligten sich an der Aktion immerhin mehr als  76.000 Menschen. Mehr als 1,9 Millionen Vögel aus über 53.000 Gärten wurden gemeldet. Und in diesem Jahr sollen es möglichst noch mehr werden, denn je größer die Teilnehmerzahl ist, desto wertvoller werden die Ergebnisse.

Amsel

Frank Derer

Eine Stunde Zählappell

Die Wintervogelzählung funktioniert ganz einfach: Von einem ruhigen Beobachtungsplätzchen aus wird von jeder Art die höchste Anzahl notiert, die im Laufe einer Stunde gleichzeitig zu beobachten ist. Das "gleichzeitig" soll verhindern, dass ein Vogel doppelt gezählt wird. Das pure Interesse und die Freude an der Vogelwelt reichen dabei als Qualifikation zur Teilnahme aus. Tipps und Tricks zur Vogelzählung und Porträts der häufigsten Vogelarten finden Sie hier auf der NABU-Website.

Die Beobachtungen können Sie dann bis zum 19. Januar im Internet melden.
Zudem ist am 10. und 11. Januar jeweils von 10 bis 18 Uhr die kostenlose Rufnummer 0800-1157-115 geschaltet.

Auch kleine Zählungen sind wichtig

Auch Gärten, in denen nur wenige Vögel zu sehen sind, sollten dabei unbedingt erfasst werden, wie der Experte betont. "Rückgänge von Arten können wir bei der Stunde der Wintervögel nur mitbekommen, wenn wir auch die kleinen Zahlen erhalten“, erklärt Lachmann. Auswirkung auf die Artenzusammensetzungen hat es auch, ob in Gärten Futterhäuschen aufgestellt sind oder nicht, was bei der Auswertung in jedem Fall berücksichtigt werden muss.

Neben der Datenerhebung möchte der NABU mit dieser Aktion auch unser Auge für die gefiederten Freunde schärfen. Vielen Menschen ist gar nicht bewusst, wie stark sich die Gestaltung von Gärten und Umgebung auf die Vogelwelt auswirkt. Die Aktion soll so den ein oder anderen motivieren, einen naturnahen Lebensraum für Vögel zu gestalten.

Weitere Infos finden Sie unter http://www.nabu.de/aktionenundprojekte/stundederwintervoegel/aktion/13146.html.
 

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