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Vom Findehelfer zum Tagebuch-Teddy - Spannende Ideen für den vernetzten Alltag von morgen

Vom Freunde-Finder im Handy bis zum Fitness-Armband am Handgelenk – vernetzte Technik im Kleinformat ist mehr und mehr Teil unseres Alltags. Wo intelligente Helferlein künftig noch unser Leben einfacher machen könnten, haben sich Studenten der Hochschule Darmstadt überlegt. Herausgekommen sind spannende und skurrile Prototypen, die uns einen Blick in die Zukunft mit vernetzter Alltagstechnik geben.
NPO / Hochschule Darmstadt

Sensoren überwachen unsere Gesundheit, Smartphones zeigen uns an, wo wir gerade sind und intelligente Häuser oder Wohnungen reagieren sogar scheinbar wie von selbst auf unsere Gegenwart und Vorlieben: Solche Geräte, Apps und Programme helfen schon heute vielen dabei, den Alltag angenehmer zu gestalten. Schließlich ist es praktisch, wenn der Kühlschrank uns per SMS daran erinnert, dass die Milch alle ist oder das Licht im Wohnziummer automatisch herunterdimmt, sobald wir den Fernseher anmachen.

In diese Richtung weiter gedacht haben nun Studenten der Hochschule Darmstadt in Dieburg: Sie haben weitere vernetzte Geräte entwickelt, die uns künftig im Alltag schnell und einfach unterstützen könnten. Wichtig war ihnen dabei vor allem die intuitive Bedienung und der  Datenschutz. Statt fummeliger Touchscreens und strapazierender Klingeltöne haben die jungen Erfinderinnen und Erfinder Geräte entwickelt, die sich per Sprache oder Berührung intuitiv bedienen lassen. Einige Beispiele gefällig? Bitteschön:

Findehelfer in der Hosentasche

Wo ist bloß mein Fahrrad?
Hochschule Darmstadt

Schlüssel verloren? Handy verlegt? Dann hilft "Sufio". Dieses hosentaschentaugliche Gerät kann via Bluetooth Gegenstände orten. Dinge, die man immer dabei haben will, stattet man hierfür mit einem kleinen Sender aus. Soll ein Objekt dann gesucht werden, reicht ein Sprachbefehl. Währnd man in der Wohnung umhergeht, sagt „Sufio“ dann den verbleibenden Abstand und die Richtung zum gesuchten Gegenstand an. Diese Sprachausgabe macht den kleinen Findehelfer besonders für Binde zu einer praktischen Ergänzung ihres Allltags.

„Sufio kann man beibringen, welche Gegenstände ich für welche Aktivität brauche“, erklärt Teodora Ananieva, die das Gerät gemeinsam mit drei Kommilitonen entwickelt hat. Will die Besitzerin etwa zur Arbeit gehen, kann das Gerät sie an den Taschenkalender und den Mitarbeiterausweis erinnern – auf Wunsch per Kalenderfunktion auch regelmäßig.

Mittler bei Fernbeziehungen

Eher ums zwischenmenschliche geht es dagegen bei „Juno“: Dieses Gerät soll Menschen in Fernbeziehungen helfen, leichter und körperlicher miteinander in Kontakt treten zu können. Das Gerät besteht aus zwei weißen Plastikkugeln von der Größe eines Fußballs, die über das Internet miteinander verbunden sind. Berührt einer der Partner seine Kugel, fängt die Kugel seines Partners oder der Partnerin wie von Geisterhand an zu leuchten. Und je häufiger er die Kugel berührt, desto wärmer wird ihr Gegenstück. Sogar den Pulsschlag der Liebenden kann die Kugel messen.

Der Partner oder die Partnerin sieht dann anhand der Farbe und über das flackernde Licht auf seinem Gerät, wie heiß begehrt er oder sie gerade ist. Auch Geräusche werden – stark verfremdet – übermittelt. „Je näher ich dem Gerät komme, desto mehr Informationen übertrage ich“, erklärt Projektleiterin Andrea Krajewski. "Juno" kann damit über das bloße Telefonieren oder chatten hinaus Gefühlszustände oder Stimmungen vermitteln.

Der Teddybär als Biograph
Hochschule Darmstadt

Ein Teddy als Kindheitstagebuch

Das Kuscheltier „Teddy“ soll dagegen Kindheitserinnerungen bewahren helfen. Dafür ist es mit Kamera und Mikrofon ausgestattet und nimmt Fotos und Videos auf, wenn es darum gebeten wird. Aus Datenschutzgründen verfremdet es beides jedoch stets automatisch. Auf diese Weise soll eine Art Märchenbuch mit den schönsten Momenten einer ganzen Kindheit entstehen – idealerweise von mehreren Generationen, weil der Teddy immer weiter vererbt wird.

Gastronomen hingegen könnten sich über „colab“ freuen: Der intelligente Untersetzer weiß, wann Teller oder Glas leer sind und sagt automatisch der Küche und dem Service Bescheid. Das Gerät verlässt sich dabei auf Druck- und Gewichtsmessungen. „Colab“ soll so den Service weiter verbessern – das freut dann auch den Gast.

Noch sind dies alles Prototypen, ob eines dieser intelligenten Helferlein künftig auf den Markt kommt, wird sich zeigen. Doch die Erfindungen der Studenten zeigen, was sich mit bestehender Technik schon alles machenn lässt – und wie weit intelligente und vernetzte Systeme unseren Alltag und in unser Leben verändern könnten.

Videos zum Thema

Video-Trailer zum Projekt „Teddy“: http://vimeo.com/102821967

Video-Trailer zum Projekt „Juno“: http://vimeo.com/104095674

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