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Welche Bedeutung hatte die Kubakrise?

aus der wissen.de-Redaktion

Als Fidel Castro 1959 auf Kuba die Macht errang, verstaatlichte er den Besitz von US-Bürgern, die USA brachen daraufhin die politischen Beziehungen zu Kuba ab und verhängten ein Handelsembargo. Castro wandte sich daher der UdSSR zu. Zusammen mit Exilkubanern organisierte der US-Geheimdienst CIA 1961 eine Invasion in der so genannten Schweinebucht an der Südküste von Kuba, um Castro zu stürzen. Die Aktion schlug fehl.

Zur Abschreckung beschloss die UdSSR 1961, auf Kuba Mittel- und Langstreckenraketen mit dem Ziel USA zu stationieren. Als die USA davon durch Luftaufnahmen von Abschussrampen erfuhren, verhängten sie eine Seeblockade gegen Kuba, um zu verhindern, dass weiteres Kriegsmaterial auf die Insel gelangt. Als sich am 24. Oktober 1962 sowjetische Schiffe der Blockade näherten, stand die Welt am Rande eines Atomkrieges, doch die Schiffe erhielten den Befehl, wieder abzudrehen. Die Sowjetunion zog ihre Raketen von Kuba ab, vereinbarte mit den USA aber auch einen Abbau ihrer Raketen in der Türkei.

Die Kubakrise markierte den Beginn der Entspannung zwischen den beiden Supermächten und ihren Verbündeten. 1972 kam es zum Abschluss von zwei Rüstungskontrollverträgen zwischen den USA und der Sowjetunion. Der so genannte ABM-Vertrag (Anti-ballistic Missiles) diente der Abschreckung: Die Errichtung nationaler Abwehrsysteme gegen Atomraketen sollten begrenzt werden, um beide Seiten für einen Atomschlag anfällig zu machen. Der zweite Vertrag war das SALT-I-Abkommen (Strategic Arms Limitation Talks; englisch: Gespräche über die Begrenzung strategischer Waffen), das die Zahl der Abschussbasen für atomare landgestützte Interkontinentalraketen und für seegestützte ballistische Raketen begrenzte.

1979 wurde das SALT-II-Abkommen unterzeichnet, das die Zahl von Trägersystemen (Raketen) für Atomwaffen mit einer Reichweite von mehr als 5500 km begrenzte. SALT I und II sollten einer weiteren Aufrüstung entgegenwirken. Die Konferenz für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (KSZE), an der neben den europäischen Staaten die USA und die Sowjetunion teilnahmen, sollte die Entspannung fördern und zwischen West und Ost vertrauensbildende Maßnahmen schaffen. Man garantierte sich gegenseitige Nichteinmischung und Wahrung der Menschenrechte.

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