Wahrig Herkunftswörterbuch

Leichenbittermiene
Nichts mit dem Adjektiv bitter, dafür umso mehr mit dem Verb bitten hat das Wort Leichenbittermiene zu tun, das heute „kummervolles Gesicht“ bedeutet. Es gab früher den Brauch der Hochzeits und der Leichenbitter, die beide auf ihre Weise gesellschaftliche Ereignisse ankündigten. Leichenbitter machten zumeist ein tiefernstes Gesicht, das dem Anlass ihres Kommens angemessen sein sollte.
Sie kamen vor allem im Dorf an die Tür der Einwohner und luden diese zur Beerdigung ein. Dabei verwandten sie oft Redeformeln und ließen für die Verstorbenen beten. Sprichwörtlich wurde das demonstrativ kummervolle Gesicht, dem man seinen Gram nicht vollends abnimmt, mit Schillers Drama Fiesco, in dem er seinen Protagonisten im 7. Auftritt des 1. Akts sagen lässt: „Der Spaß verliert alles, wenn der Spaßmacher selber lacht. Mit einer wahren Leichenbittersmiene!“
Frau, Ferne, Vergessen
Wissenschaft

Der Sinn des Vergessens

Es ist lästig, sich an etwas nicht erinnern zu können. Aber dass wir nicht alles im Gedächtnis behalten, ist eine lebenswichtige Leistung des Gehirns. von rolf heßbrügge Versäumte Termine, Versagen in Prüfungen, geistiger Verfall – Vergesslichkeit ist gefürchtet. Dabei hat es auch eine gute Seite, dass der Mensch vergessen kann:...

forschpespektive_NEU.jpg
Wissenschaft

Vorteilhafte Ball-Kleider

Evolution wirklich zu verstehen, ist schwerer, als viele denken. Das Tückische daran ist, dass die Grundprinzipien der Evolutionstheorie sehr einfach erscheinen, in der realen Welt jedoch schnell für komplizierte und nicht leicht zu verstehende Resultate sorgen können. Die Folge sind zahlreiche Missverständnisse, die immer wieder...

Weitere Artikel aus dem Wahrig Herkunftswörterbuch

Weitere Artikel aus dem Großes Wörterbuch der deutschen Sprache

Weitere Artikel aus dem Wahrig Herkunftswörterbuch

Weitere Artikel aus dem Vornamenlexikon