Wahrig Herkunftswörterbuch
Vandalismus, Wandalismus
blinde Zerstörungswut, die sich bes. gegen Kunstwerke richtet
♦
nach dem
[Info]germ.
Volksstamm der Vandalen bei der Plünderung Roms im Jahre 454 n. Chr., bei der aber kaum Kunstwerke zerstört wurdenVandalismus
Die Vandalen sind ein ostgermanischer Volksstamm, dem römische Historiker wie Prokop allerlei Übeltaten unterstellten. Alte Quellen besagen, dass die Vandalen bei ihrem Zug vom östlichen Mitteleuropa durch das heutige Frankreich und Spanien nach Nordafrika überall Verwüstung anrichteten – daraus entstand dann wohl auch die Redensart wie die Vandalen hausen „alles sinnlos zerstören“. Doch es waren nicht nur Plünderungen und Verwüstungen, wie im Jahre 454 n. Chr. in Rom, die von den Vandalen ausgingen: Manche sehen den Stamm auch als Gründer des im frühen 5. Jh. entstandenen Königreichs Vandalusien an, der heutigen südspanischen Provinz Andalusien.
Die angeblich destruktiven Züge der Vandalen haben in den Wörtern Vandalismus bzw. Wandalismus „blinde Zerstörungswut“ die Jahrhunderte überdauert. Der erste, der den Begriff Vandalismus im heutigen Sinne verwendete, war Henri–Baptiste Grégoire, der Bischof von Blois. Er präsentierte dem Pariser Konvent 1794 einen Rapport sur les destructions opérées par le vandalisme („Bericht über die durch den Vandalismus bewirkten Zerstörungen“). In diesem Bericht verurteilt er die Bücherverbrennungen und die Zerstörung von Kunstwerken durch die während der Frz. Revolution herrschenden Jakobiner. Mit ihrer Radikalität, so argumentierte der Bischof, zerstörten die Jakobiner die Kultur Frankreichs in dem gleichen Maße, wie die Vandalen im 5. Jh. Europa zerstört hätten. Nach dem Beginn der Schreckensherrschaft unter Maximilien de Robespierre stand Vandalismus somit in Frankreich für den staatlichen Terror als solchen. Der in hoher Auflage erschienene bischöfliche Bericht verbreitete den Begriff Vandalismus bald in ganz Europa.
Die angeblich destruktiven Züge der Vandalen haben in den Wörtern Vandalismus bzw. Wandalismus „blinde Zerstörungswut“ die Jahrhunderte überdauert. Der erste, der den Begriff Vandalismus im heutigen Sinne verwendete, war Henri–Baptiste Grégoire, der Bischof von Blois. Er präsentierte dem Pariser Konvent 1794 einen Rapport sur les destructions opérées par le vandalisme („Bericht über die durch den Vandalismus bewirkten Zerstörungen“). In diesem Bericht verurteilt er die Bücherverbrennungen und die Zerstörung von Kunstwerken durch die während der Frz. Revolution herrschenden Jakobiner. Mit ihrer Radikalität, so argumentierte der Bischof, zerstörten die Jakobiner die Kultur Frankreichs in dem gleichen Maße, wie die Vandalen im 5. Jh. Europa zerstört hätten. Nach dem Beginn der Schreckensherrschaft unter Maximilien de Robespierre stand Vandalismus somit in Frankreich für den staatlichen Terror als solchen. Der in hoher Auflage erschienene bischöfliche Bericht verbreitete den Begriff Vandalismus bald in ganz Europa.
Wissenschaft
Weltraumbier, Betonmischer im All und tote Froscheier
In der Nähe von Luzern gibt es ein spezielles Labor: Es macht Experimente weltraumtauglich und begleitet ihre Realisierung im All. von ALEXANDRA VON ASCHERADEN In gut 400 Kilometer Höhe umkreist die Internationale Raumstation (ISS) mit 27.600 Kilometer pro Stunde die Erde. Sie ist so groß wie ein Fußballfeld. Obwohl international...
Wissenschaft
Sternzeichen Rindsroulade
Angenommen, Ihr spirituell veranlagter Cousin würde Ihnen auf der Familienfeier ein Horoskop schenken: Würden Sie es dankend ablehnen oder lächelnd annehmen, um es später unbemerkt wegzuwerfen? Natürlich ist Astrologie nicht schon deshalb irgendwie sinnvoll, weil viele daran glauben. Davon summen Millionen Fliegen, die angeblich...
Mehr Artikel zu diesem Thema
Weitere Artikel aus dem Wahrig Fremdwörterlexikon
Weitere Artikel aus dem Wahrig Herkunftswörterbuch
Weitere Artikel aus dem Großes Wörterbuch der deutschen Sprache
Weitere Artikel aus der Wissensbibliothek
Weitere Artikel auf wissenschaft.de
Der Schutz der Ozeane
Bombardement aus dem All
Schnecken, Schwämme, Nussschalen
Galaktische Gesetzgebung
Elektronen im fraktalen Gefängnis
Einstein und der Tellerwäscher